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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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vorzeitig aus dem Staub macht.
    Alexa kennt sich hier nicht mehr aus. Kurt hat kleine, versteckte Wege gewählt, die sie noch nie geritten ist. Sie fragt sich, ob sie wohl noch bei Tageslicht zurückkommen werden und glaubt es fast nicht mehr. Im Wald ist die Beschaffenheit des Bodens kaum mehr zu erkennen. Und auch die Wiesen nehmen schon eine dunkle Farbe an. Außerdem ist es die Tageszeit, in der das Wild zum Äsen herauskommt. Besorgt schaut Alexa sich nach den Hunden um.
    »Kurt, ist das mit den beiden Hunden um diese Zeit nicht gefährlich?«
    »Nein, nein, die bleiben bei den Pferden, da kannst du beruhigt sein. Aber du hast recht, es ist schon ziemlich spät. Ich habe mir eben überlegt, dass wir nachher was Schönes anstellen könnten. Hunger habt ihr doch sicherlich auch?«
    »Und wie!«, bestätigt Flavio.
    Alexa nickt nur.
    »Wie ist es Alexa, bist du noch fit für einen kleinen Abschlussgalopp, bevor wir umkehren?«
    »Da fragst du mich? Ich habe nicht nur einen Bärenhunger, ich habe auch Bärenkräfte!«
    »Hört, hört!«, spottet Flavio.
    »Du hältst dich da raus!«, fährt Alexa ihn an.
    »Dein Lucifer geht ja ganz gut«, sagt sie nach ein paar Sekunden. Flavio hat sie wohl verstanden. Er wirft ihr einen bösen Blick zu.
    »Was sagt ihr zu den Wiesen?« Kurt reitet voraus, um ein paar Bäume herum. Von dichtem Wald begrenzt, zieht sich ein terrassenartig angelegter breiter Wiesenstreifen an einem Bach entlang und verliert sich in der Ferne.
    »Ist ja toll«, begeistert sich Alexa.
    »Also, los dann«, feuert Kurt an, »gebt Gas!«
    Alexa muss seine Aufforderung gar nicht mehr abwarten, Simone ist von selbst in Galopp gefallen und Alexa lässt ihr freien Lauf. Den Graben, der sie von dem Wiesenstück trennt, nimmt sie in gestrecktem Galopp,die Hunde fliegen nebenher darüber. Am Schnauben Chicolos hört Alexa, dass die anderen aufrücken. Auch Simone merkt es. Alexa beginnt, die Stute etwas zu halten. Aber das Vollblut regt sich in dem Fuchs. Sie fängt an, sich zu wehren und versucht auszubrechen. Alexa, im Jagdsitz, kann mit ihrem Gesicht gerade noch ausweichen, als Simone unvermittelt den Kopf zurückschlägt. Alexa hat nicht die Absicht, sich von Simones hartem Genick die Nase brechen zu lassen. Sie beginnt noch mehr zu treiben und zwingt Simones Kopf mit gleichzeitig verstärkten Paraden wieder nach unten. Alexa verflucht die glitschigen Lederzügel, die ihr bei jedem Kopfruck der Stute durch die feuchten Lederhandschuhe wegrutschen – was Simone nur anfeuert, noch schneller zu laufen. Trotz ihrer Anstrengung genießt Alexa das Tempo, die unter ihr arbeitenden Muskeln, die Sehnen und Adern, die sich unter dem dunkler werdenden Fell der Fuchsstute abzeichnen. Sie hat das Gefühl, als würde sie fliegen und am liebsten könnte sie die Zügel jetzt ganz hingeben, um den Rausch der Geschwindigkeit so richtig auszuleben. Aber schon sind die anderen beiden Pferde neben ihr. Rechts kämpft Flavio, denn auch Lucifer scheint das Jagdfieber gepackt zu haben. Und Chicolo erst. Ein flüchtiger Blick nach links verdeutlicht Alexa, dass Kurt Mühe hat, den Hengst zu halten. Rasend schnell fliegt der Boden unter den zwölf Hufen dahin, schon ist zu sehen, dass sich die Wiese zu einem schmalen Streifen verengt, der in den Wald hineinführt. Nun gilt es, das halsbrecherische Tempo abzubremsen. Alexa fährt der Schreck in die Glieder, als die dichten Bäume vor ihr unvermittelt fast eine Wand bilden. Plötzlich sieht sie wieder die Szene mit Chicolo an ihrem ersten Arbeitstag vor sich. Aber hier stört kein Stacheldraht die Natur – ohne Hektik beginnen die drei nebeneinander das Tempo zu drosseln, um schließlich ganz durchzuparieren. Erstaunlicherweise gelingt das ganz gut, das überschüssige Temperament hat sich wohl auf der langen Strecke abgebaut. Locker klopft Alexa ihrer Stute zum Lob die Hinterhand und hat die Zügel lässig in die linke Hand genommen. Da macht Chicolodirekt neben ihr und gänzlich unvermutet aus dem Schritt heraus einen Satz vorwärts und Kurt, der sich schon entspannt hingesetzt hatte, entreißt es durch den kräftigen Abwärtsruck seines Kopfes die Zügel. Chicolo beschleunigt so blitzartig, dass Kurt Glück hat, in der Bewegung überhaupt mitzukommen. Alexa verliert ihn sofort aus den Augen, weil Simone zu toben anfängt und wie ein Schaukelpferd abwechselnd vorn und hinten hochgeht. Alexa reitet eine Volte und sieht, dass auch Lucifer völlig aus dem Häuschen geraten ist. Er

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