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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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tänzelt, und da ihn Flavio nicht nach vorn weg lässt, legt der Rappe den Rückwärtsgang ein. Flavio spricht seinem Pferd beruhigend zu und leitet nun ebenfalls eine Volte ein. Lucifer versucht, dem Kreisbogen auszuweichen, indem er zwar den Kopf in die gewünschte Richtung biegt, ansonsten aber seitlich übertritt und somit durch Schenkelweichen Flavios Hilfen umgeht. Alexa sieht nun, dass Flavio doch Erfahrung hat. Mit Schenkel und Kreuz lässt er dem Rappen keinen Zweifel an dem, was er will. Nebeneinander kommen Flavio und Alexa zum Stehen.
    Alexa schaut ratlos in die Ferne: »Wo ist denn Kurt abgeblieben?«
    »Ich hab’s nicht genau gesehen – aber ich glaube, die Zügel sind ihm auf Chicolos Kopf gerutscht. Die hat er wohl noch nicht, sonst wäre er schon zurück!«
    »Gott im Himmel! Weißt du, was da passieren kann ...?«
    Flavio gibt ihr keine Antwort, schaut sie nur kurz an. Er presst die Lippen zusammen.
    »Los«, stößt er hervor, »wir müssen hinterher!«
    »Ja, aber wohin?«
    Alexa ist ganz schlecht geworden. Sie schaut angestrengt zum Wald hin. Von Chicolo und Kurt keine Spur.
    Sie galoppiert an.
    »Die müssen direkt in den Wald gerast sein! Verflucht noch mal! Dieser Killer! Dieses geistesgestörte Vieh! Der kann ihn ja umbringen!« Flavio schließt auf, im Jagdsitz galoppieren sie dicht nebeneinander her.
    »Was, wenn der Zügel gerissen ist?«
    Die Frage bleibt offen, beschäftigt aber beide. Alexas Fantasie produziert quälende Bilder, die sich nicht abschütteln lassen. Und ausgerechnet Chicolo ... denkt sie und es schnürt ihr die Kehle zu.
    Nebeneinander jagen die beiden in den Wald hinein. Die dichten Bäume nehmen viel Licht weg. Sie lassen den Wiesenstreifen kaum noch erkennen. Aber er ist so breit, dass Flavio und Alexa Seite an Seite reiten können.
    »Die Hunde sind auch weg«, bemerkt Alexa, »vielleicht hilft uns das weiter ...«
    »Glaube ich nicht!«, kommt es kurz angebunden zurück.
    Alexa versinkt wieder in ihre Gedanken. Die Vorstellung, Chicolo könnte im vollen Galopp auf einen Zügel treten und stürzen, ängstigt sie: »Und was, wenn wir ihn nicht finden?«
    »Sei bloß ruhig«, knurrt Flavio.
    »Jetzt wird’s gleich stockdunkel!«
    »Halt endlich die Klappe! Hast genug angerichtet!«
    »Ich? Du spinnst wohl. Mir die Schuld zuzuschieben! Das ist ja die letzte Frechheit! Ekelhafter Kerl, du!«
    Ihre Sätze kommen stoßweise, die Angst raubt ihr die Kraft. Sie spürt die Anstrengung und Schweiß durchnässt ihr T-Shirt.
    Stumm reiten sie nebeneinander her. Der Weg führt schnurgerade durch den Wald. Sie verschärfen das Tempo. Von Kurt keine Spur. Endlos zieht sich der Wiesenstreifen hin. Ihre Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Dann macht der Weg eine Biegung und steigt gleichzeitig an. Mit großen Sätzen nehmen die Pferde die Steigung. Dahinter öffnet sich der Wald. Alexa und Flavio parieren durch.
    Vor ihnen dehnen sich weite Wiesen. Links von ihnen führt der Wald bergauf und zieht sich so gut vier Kilometer zum Horizont hin. Dann verlieren sich die Bäume im abendlichen Dunst. Angestrengt versuchen Flavio und Alexa im unwegsamen Gelände etwas zu erkennen.
    »Und jetzt?«
    Flavio steht in den Steigbügeln, um besser sehen zu können. Alexa richtet sich auch auf.
    »Schau«, sagt Flavio plötzlich. Zwei Punkte kommen durch das Gras auf sie zu und werden schnell größer. »Die Hunde! Da wissen wir wenigstens, dass er über die Wiesen ist.«
    Völlig erschöpft, mit weit heraushängenden Zungen, von denen der Speichel tropft, stehen kurz darauf Sierra und Nevada hechelnd da. Nevada wirft sich gleich zur Kühlung ins feuchte Gras. Sierra ist zu müde, den Kopf zu heben. Ihr gewaltiger Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Ihre Flanken zittern.
    »Sollen wir auch über die Wiesen?«, fragt Alexa.
    »Hat keinen Sinn. Wenn ich irgendwo was sehen würde ... aber es regt sich ja nichts! Weiß der Teufel, wo der hingerannt ist!«
    »Die Hunde müssen’s aber doch wissen! Wenn wir denen nachreiten?«
    »Quatsch. Die haben sich die Pfoten doch völlig heiß gelaufen. Willst du sie aufs Pferd binden?«
    »Ja, aber dann ... irgendwas müssen wir doch tun!«
    Eine Pause entsteht. Das Nichtstun zerrt an Alexas Nerven. Sie wäre am liebsten weitergaloppiert.
    »Wenn wir stehen bleiben, finden wir ihn auch nicht!« Sie ärgert sich über Flavios Beherrschtheit.
    »Kannst du ihn nicht anrufen?«
    »Hätte ich längst, wenn ich ein Handy dabei hätte. Kurt hat eines – und

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