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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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drängt sich in vollem Galopp an Lucifer vorbei. Alexas rechter Steigbügel klirrt an Kurts linkem. So schnell Simone den schwarzen Wallach auch überholt hat, Chicolo überlistet sie nicht! Bevor Flavio die Vorgänge überhaupt erfassen kann, reißt ihm Chicolo mit einem Ruck die Zügel aus der Hand und stürmt los. Vom Jagdeifer erfasst preschen die beiden Barsois wild kläffend neben ihm her.
    Simone, mit dem Kopf knapp an der Hinterhand des Hengstes, versucht weiterhin vorbeizudrängen und Lucifer, gekränkt über die ihmzugedachte Rolle des Verlierers, beißt mit zurückgelegten Ohren in Simones Hinterteil. Kurt bringt seinen Wallach jedoch schnell zur Besinnung und pariert ihn zum Schritt durch, während er zusehen muss, wie seine beiden anderen Pferde über den von Wurzeln übersäten Waldpfad sprengen. Auch Alexa wird sich der Gefahr bewusst, sie beginnt Simone zu zügeln. Doch Chicolo dreht nun vollkommen durch. Vor ihm öffnet sich der Wald und er rast schneller und schneller werdend auf die sich direkt anschließende Wiese zu. Flavio nutzt jedoch seine Chance, als sie auf diese Lichtung hinausjagen. Bevor Chicolo die Herrschaft ganz übernimmt, zwingt ihn Flavio zu einer Volte. Mit gesenktem Kopf legt sich Chicolo in die Kurve.
    Flavio hat es also geschafft, ärgert sich Alexa und kommentiert: »Er macht dir ja ganz schöne Schwierigkeiten ...«
    »Komm her und reit ihn doch selbst, wenn du’s besser kannst!« Flavio hat den Hengst durchpariert.
    »Alexa, lass mal, daraus wird nichts!« Kurt ist herangeritten und mustert den Rappen misstrauisch. »Mir ist das jetzt zu dumm! Gib mir den Kerl! Will doch mal wissen, was mit dem los ist. Der tut ja gerade so, als säße ihm eine Wespe zwischen den Beinen.«
    Alexa erschrickt. Das war nun gerade das, was es zu verhindern galt! »Er hat sich doch schon beruhigt«, sagt sie. »Vielleicht hat ihn ja wirklich was gestochen! Schau doch, Kurt, jetzt steht er lammfromm da!«
    Kurt lässt sich nicht beirren. Er ist bereits von Lucifer abgesessen. Flavio bleibt nichts anderes übrig. Gekränkt schwingt er sich ebenfalls aus dem Sattel.
    »Traust du mir nicht zu, dass ich ihn reiten kann, oder was?«
    Die Szene hätte Alexa nun eigentlich freuen müssen, aber sie ist zu besorgt. Wenn nun wirklich etwas passiert ...
    »Nee, aber wenn was passiert, sind’s wenigstens meine Knochen. Du brauchst deine noch und falls du es vergessen haben solltest – du wolltest für mich einen Termin übernehmen!«
    »Wenn dir das wichtiger ist als deine Gesundheit ...«
    »Allemal«, grinst Kurt, sitzt auf und testet die Steigbügel – sie haben seine Länge. Chicolo steht abwartend ruhig.
    Der Hengst scheint die vertraute Hand wirklich zu spüren. Als die drei wieder antraben, geht er zusammengestellt, mit raumgreifenden Schritten an der Hand. Flavio beobachtet ihn aus den Augenwinkeln. Verdammt noch mal, das gibt’s doch nicht. Komm, Chicolo, nur einen kleinen Hopser. Mir zuliebe! Chicolo denkt jedoch nicht daran. Er trabt stolz und gesetzt, als hätte er es nie anders getan. Alexa staunt auch. Sie hätte nun gern gewusst, wie der Hengst auf sie reagieren würde. Oder hat er sich nur ganz einfach ausgetobt und jetzt keine Lust mehr auf weitere Faxen?
    Kurt gibt jetzt den Weg und das Tempo vor. Er lässt Chicolo keine Gelegenheit zu einer neuen Machtprobe. Alexa genießt den Abend und bewundert die Landschaft, die in ein mildes, rötliches Licht getaucht ist. Sie wünscht sich, nicht nur reiten, sondern auch malen zu können. Auch Flavio ist von der Abendstimmung gefangen. Er sitzt locker und gelöst auf Lucifer und fragt sich, warum er nicht öfter abends ausreitet. Die beiden Hunde laufen einträchtig neben ihnen her. Ihre fließenden, geschmeidigen Bewegungen wirken völlig mühelos. Auch Kurt fühlt sich wohl. Er überlegt sich gerade, wie er den Abend noch krönen könnte. Vielleicht sollte er mit seinen beiden Streithähnen nach dem Ausritt in eine zünftige Bauernkneipe fahren? Mit Most, Speck und selbst gebackenem Brot? Oder wäre ein Spezialitätenrestaurant besser? Mit fünf oder sechs Gängen und gepflegtem Wein? Zum Aperitif einen spritzigen Champagner? Und anschließend vielleicht in eine Bar, damit die beiden endlich aufhören, sich ewig anzugiften? Alkohol und gute Musik, ein bisschen stimmungsvoll gedämpfte Beleuchtung – wenn das keine Feindseligkeiten abbaut ... oder lieber doch zünftige Bauernmusik zum Mitsingen. Die Frage ist nur, ob sich Flavio dann nicht

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