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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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in Blau erscheint und öffnet die Glastür nach außen. Harald reagiert schnell und steigt mit Alexa als Erster in den wartenden Bus. Jetzt ist Alexa wirklich aufgeregt.
    »Das ist ja ein Riesending von Bus«, sagt sie. Harald nickt.
    Der Bus füllt sich rasch.
    Dann surrt er los, einen geheimnisvollen vorgegebenen Weg. Alexa versucht breitbeinig die Kurven auszubalancieren. Andere stützen sich an Haltestangen ab.
    Bald ist zu erkennen, auf welches der vielen Flugzeuge der Bus zusteuert.
    Airbus 320, liest Alexa. Aha, nun wird’s ernst!
    Harald steht schon an der Tür und schafft es auch diesmal, als Ersterhinauszukommen. Alexa tritt hinter ihm auf die Piste. Ein heftiger Windstoß empfängt sie. So aus der Nähe und von unten wirkt der Flieger beeindruckend groß. Männer in weißen Overalls und mit Ohrenschützern stehen bei der riesigen Turbine und sehen im Vergleich dazu direkt winzig aus.
    »Der Vogel wirkt so seelenlos«, flüstert Alexa Harald zu.
    »Wer?«, fragt er verdutzt, während er schon auf die Gangway zusteuert. Alexa gibt keine Antwort. Der Lärm ist zu stark. Außerdem scheint Harald auch keinen Sinn für so etwas zu haben. Sie schaut sich die kleinen blinden Fenster des Flugzeuges nochmals an.
    »Irgendwie boshaft und verschlagen«, fügt sie noch hinzu, aber Harald eilt schon die Treppen hinauf. Alexa spurtet hinterher.
    Eine freundlich lächelnde Stewardess begrüßt sie. Alexa antwortet artig. Harald greift sich beim Eingang eine Tageszeitung und steuert dann zielstrebig auf den auf der Bordkarte angegebenen Platz zu. Er hievt Alexas Handgepäck in ein verschließbares Fach über ihren Köpfen.
    »Komm, rutsch ans Fenster.«
    Alexa presst ihre Nase an die Doppelverglasung. Fettabdrücke auf dem Glas lassen vermuten, dass da schon etliche andere Nasen platt gedrückt wurden.
    »So, uff, das wäre geschafft!« Harald setzt sich neben sie, schlägt seine Zeitung auf und blinzelt ihr freundlich zu. »Jetzt kannst du dich eine Stunde entspannen. Vielleicht hast du sogar Glück und siehst durch die Wolken hindurch ein bisschen was von Deutschland.«
    Es dauert etwa noch fünfzehn Minuten, dann rollt der Airbus langsam und leise los, zur Startbahn. Alexa schnallt sich an. Die Maschine hat die richtige Ausgangsposition erreicht, sie bleibt stehen. Jetzt hört Alexa, wie die Triebwerke auf volle Kraft gehen. Der Jet beginnt zu rollen. Schneller und schneller gleitet die Fahrbahn unter Alexa hinweg. Sie versucht sich auf den Moment des Abhebens zu konzentrieren. Aber sie spürt es nicht, sieht es nur. Plötzlich sind sie in der Luft. Es presst sie in den Sitz, derVogel zieht steil hoch. Schon sieht sie die ganze Stadt von oben, die Häuser werden kleiner. Sie erkennt eine Unmenge von kleinen, blauen Flecken. Es sind die Swimmingpools in den Gärten der Villenviertel.
    Harald verschwendet keinen Blick, schaut nicht nach draußen, bis Alexa ihn aufgeregt am Pullover zieht.
    »Schau mal, der See dort! Dahinter muss Kurts Hof liegen. Ja, da, schau doch mal! Die kleinen schwarzen Punkte! Das ist es tatsächlich! Schade, dass wir schon so hoch sind! Sonst könnte man sicher die Pferde auf den Koppeln erkennen.«
    Harald blickt kurz an Alexa vorbei hinaus und nickt dann zustimmend.
    »Ja, du hast recht. Der Lage nach könnte es Kurts Anwesen sein.« Dann vertieft er sich wieder in seine Zeitung. Dafür hat nun Alexa überhaupt kein Verständnis. Wie kann er nur! Das Bild, das sich ihr bietet, das Zusammenspiel der vielen rechteckigen Felder, Straßen, Flüsse und Städte ist so schillernd, so faszinierend, so interessant – was ist schon eine Zeitung dagegen?
    Eine Wolke nimmt ihr die Sicht. Sie tauchen in die Wolkenschicht ein, es ist nichts mehr zu sehen. Das Flugzeug ist wie in Watte gehüllt. Dann sind sie über dem grauen Dunst. Strahlend blauer Himmel leuchtet ihr entgegen, die grelle Sonne blendet sie. Völlig überwältigt starrt sie hinaus. Unter ihr türmen sich weiße Wolken und bilden die bizarrsten Figuren.
    »Oh, Harald, das ist ja umwerfend!«
    Harald lacht. Schlagartig fällt Alexa ein Lied von Reinhard Mey ein, das ihre Mutter früher öfter gehört hat: »Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.« Plötzlich kann sie es nachfühlen und empfindet ebenso. Es ist wirklich grenzenlos.
    Eine Stewardess schreckt sie aus ihrer Betrachtung auf. Was sie trinken möchte? Apfelsaft – das fällt ihr am schnellsten ein.
    Als das Flugzeug nach über einer Stunde an Höhe verliert und

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