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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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schön heimzukehren«, lächelt er versonnen. Alexa beugt sich zwischen den beiden Vordersitzen vor, um genauer sehen zu können.
    In einiger Entfernung, etwas unterhalb der Straße, liegt, in die Rottöne des Spätherbstes gebettet, ein schneeweiß getünchtes Gutsherrenhaus, mit teilweise tief heruntergezogenem Reetdach. Zwei langgestreckte Flügel, allem Anschein nach Stallungen, schließen sich rechts und links rechtwinklig an, sodass die gewaltige Freitreppe des Wohnhauses in einen weiträumigen Innenhof mündet. Auf der anderen Seite des Herrenhauses erkennt Alexa in einem gepflegten Park aufgebaute natürliche Hindernisse und einen Sandplatz. Ein von Wasserpflanzen überwachsener Teich zieht sich durch das Gelände. Koppeln, durch niedrige, sauber geschnittene Buschreihen voneinander getrennt, schließen sich an. Dahinter, soweit das Auge reicht, Wiesen, Stoppelfelder und vereinzelte Baumgruppen.
    »Sag mal!« Ungläubig schüttelt Alexa den Kopf. »Das ist ja irre!«
    »Steht auch alles unter Denkmalschutz«, lächelt Harald mit einem stolzen Ausdruck in den Augen. »Das Ganze hat nur einen Haken ... es gehört mir nicht.«
    »Oh«, entfährt es Alexa. »Das ist aber schade.«
    »Ich bin trotzdem stolz darauf, denn es ist ein herrliches Anwesen und gehört schließlich zu meiner Heimat.«
    »Und? Wer wohnt darin?«
    »Jemand, der das Geld dazu hat, meine Liebe. Ganz einfach.«
    »Aha.« Alexa lässt sich in ihren Sitz zurückgleiten. »Du meinst, so ein Typ wie dieser Russe mit dem Londoner Fußballklub, wie heißt er noch gleich? Irgendwas mit Witsch?«
    Harald lacht.
    »Du meinst Roman Abramowitsch, dem der FC Chelsea gehört? Klar,der könnte sich das leisten. Aber es gibt auch genügend Deutsche mit Geld. Übrigens auch ganz seriöse Leute!« Er dreht sich nach ihr um. »Jedenfalls wirst du nach diesem Anblick ganz schön enttäuscht sein, wenn du meine Reiterfabrik siehst. Aber du bist ja nicht auf Prinzensuche, oder?«
    Alexa spürt, wie sie rot wird. Das wird sie sonst nie. Es ärgert sie umso mehr. Bianca wendet bereits den Wagen und fährt auf die Hauptstraße zurück.
    »Was heißt hier Prinzensuche«, faucht Alexa. »Du sagst doch selbst, dass es ein herrliches Gut ist. Du bist ja sogar noch stolz darauf, obwohl es dir gar nicht gehört. Es gefällt mir eben auch. Basta. Das hat mit einem Prinzen überhaupt nichts zu tun. Und außerdem – was soll ich denn mit einem Prinzen, ich bin ja schließlich auch keine Märchenfee!«
    Harald mustert sie kurz und sagt trocken: »Da hast du recht!«
    »Du bist so ...«, Alexa sucht nach einem passenden Ausdruck, aber Bianca kommt ihr zuvor.
    »Genau das ist er!« Sie grinst und schaut Harald von der Seite her an.
    »Bin ja gespannt, wer von euch beiden in der Reithalle den Ton angeben wird!«
    »Na«, nickt Harald. »So weit kommt es noch! Konzentrier du dich besser auf die Fahrbahn. Du fährst ohnehin viel zu schnell. In meiner Reithalle den Ton angeben! Dass ich nicht lache! Wenn du tagsüber nicht spurst, kriegst du abends kein Abendessen, so einfach ist das!«
    Alexa beugt sich zu Haralds Nackenstütze vor.
    »So«, flüstert sie ihm zu. »Dann beiß ich dir das Ohr ab, und zwar auf der Stelle.«
    Harald rutscht sofort außer Reichweite und äugt zu Alexa.
    »Und kein Mittagessen«, verkündet er grimmig.
    »Beide Ohren!«
    »Frühstück auch nicht!«
    »Und die Nase!« Alexa lächelt zuckersüß.
    »Auch keinen Kaffee! Und keinen Kuchen!« Er ballt die Faust.
    »Und ...«, beginnt Alexa, aber Bianca schneidet ihr das Wort ab. »Jetzt hört aber auf, sonst kommt ihr noch an lebenswichtige Teile. Die sind erstens mir vorbehalten und zweitens sind wir gleich da!«
    Mit Siegermiene lässt sich Harald in seinen Sitz zurückgleiten. Alexa fällt keine Antwort ein, sie ist leicht verlegen. Keiner kümmert sich darum.
    »Vielen Dank, mein Schatz«, grinst Harald und gibt seiner Freundin einen schallenden Kuss.
    »Kindskopf«, wehrt Bianca ab, und dann sagt sie: »Schau, Alexa, das ist nun also die Realität.«
    Im Nu hat Alexa ihre Gedanken vergessen, die Neugierde siegt. Sie rutscht wieder auf die Mitte der Rückbank und lehnt sich zwischen den beiden nach vorn. Der Wagen biegt in eine schmucklose, betonierte Einfahrt ein. Ein langgestrecktes, einfach gekalktes Gebäude mit kleinen, vergitterten Fenstern schirmt den Blick in die Anlage ab.
    Sieht aus wie ein Gefängnis, ist Alexas erste Empfindung. Dann rollt der Jaguar langsam um die Stallung herum.
    »Das war

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