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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Espresso nimmst du noch.«
    »Einen Espresso? Ja, vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Ich trinke sonst nie Espresso – aber vielleicht tut’s nach dem Essen ja gut. Aber dann muss ich wirklich!«
    »Es stört uns nicht, wenn du noch etwas bleibst«, wirft Harald ein und Bianca bestätigt das sofort.
    »Es ist kein fehlendes Taktgefühl«, stöhnt Alexa, »sondern die Müdigkeit. Wenn ich noch länger bleibe, schlafe ich hier glatt ein. Ich glaube, ich habe heute zum ersten Mal gemerkt, wie lang so ein Tag sein kann.«
    »Das sehe ich ein«, nickt Bianca. »Du hast in der kurzen Zeit ja ganz schön was erlebt.«
    »Das kann man wohl sagen. Ich bin gespannt, ob ich morgen überhaupt wach werde. Wie spät ist es denn, Harald?«
    »Erst kurz nach zehn.«
    »Was? Mir kommt es vor, als sei es schon längst nach Mitternacht.«
    »Nee, ist es noch lange nicht. Also, wie steht es nun mit einem Espresso?«
    »Gut, gern, aber dann gehe ich wirklich.«
    Bianca serviert drei kleine Tassen auf das erhöhte Steinfliesenpodest vor dem Kamin. Alexa rückt sich ein Fell zurecht und auch Harald und Bianca schieben sich dicht an die Flammen.
    »Wo schlaft ihr eigentlich?«, fällt Alexa ein.
    »Da die Treppe hoch, oben sind Schlaf- und Badezimmer.«
    »Ach.« Alexa schaut in die dunkle Ecke neben dem Kamin. »Die Wendeltreppe habe ich ja noch gar nicht gesehen. Geschickt ausgedacht.«
    Bäuchlings schlürft sie ihren Espresso.
    »Da fehlt noch was.« Harald rappelt sich wieder hoch und kommt kurz darauf mit drei vereisten Gläsern und einer Flasche Aquavit zurück.
    »Dabei klinke ich mich nun aber wirklich aus. Ich trinke eigentlich sehr selten Alkohol«, wehrt Alexa ab und stützt den Kopf auf. Ihre Wangen glühen vom Feuer, die wohlige Wärme lähmt sie noch mehr.
    Bianca hat wieder spanische Musik aufgelegt. Sie liegen zu dritt auf dem Boden, dösen vor sich hin und beobachten die züngelnden Flammen.
    »Eigentlich hätte ich ja auch Irish Coffee machen können und etwas Süßes dazu«, meint Bianca schläfrig.
    »Vergiss es«, winkt Harald ab.
    Die CD ist zu Ende, Stille breitet sich aus. Alexa schließt die Augen.
     
    Die Kälte weckt sie auf. Sie fährt hoch und kann sich im ersten Moment nicht orientieren. Dann fällt es ihr schlagartig ein. Sie ist auf dem Fell eingeschlafen. Das Kaminfeuer ist heruntergebrannt, die Kerzen auch. Der Raum liegt ganz im Dunkeln. Durch die Fensterfront auf der anderen Seite des Raumes sieht Alexa direkt in den Himmel. Ein paar Sterne glitzern. Wenigstens das, denkt Alexa. Dann schaut sie sich nach Harald und Bianca um. Sie liegen etwas von ihr entfernt, zu einem dunklen Knäuel verschlungen. Teilweise haben sie ein Fell über sich gezogen. Alexa richtet sich auf. Ob sie sie schlafen lassen soll? Ihre Augen beginnen sich an die Finsternis zu gewöhnen. Sie schiebt sich ein bisschen näher zu dem Paar. Sie schlafen fest. Harald schnarcht leise, Biancas Kopf ist irgendwo unter seinem Arm vergraben. Nur der aufgelöste Pferdeschwanz blinzelt hervor. Soll ich sie jetzt wecken, oder nicht? Oderist es vielleicht unhöflich, einfach zu gehen? Sie beugt sich ein bisschen näher. Aber sie schlafen so schön.
    Sie hat kaum beschlossen, die beiden weiterschlafen zu lassen, da kommen ihr Zweifel. Sie hat mit Harald überhaupt noch nicht über den morgigen Tag gesprochen. Wann sie aufstehen muss, wie alles ablaufen soll. Unschlüssig sitzt sie da und legt die Arme um ihre Beine. Oder soll sie einfach hierbleiben? Dann würde sich das Problem von alleine lösen. Wie spät es wohl sein mag? Sie hört das Ticken einer Wanduhr, kann aber nichts erkennen. Selbst ihr Wecker in ihrem Zimmer nützt ihr nichts, wenn sie nicht weiß, auf welche Uhrzeit sie ihn einstellen soll. Sieben Uhr, acht Uhr, oder muss man hier sogar noch früher aufstehen? Die Ungewissheit macht sie nervös und damit auch wach. Auf der anderen Seite kann sie hier nicht einfach liegen bleiben, wie das fünfte Rad am Wagen. Wie sieht das denn aus! Zum intimeren Kreis der Familie gehört sie nun wirklich nicht. Sie überlegt hin und her – und kommt keinen Schritt weiter.
    Leise robbt sie an die Kante der Steinfliesen. Einen halben Meter tiefer kann sie ihre kurzen Lederstiefel erkennen. Sie angelt danach. Denn ihre Entscheidung ist gefallen. Ein schöner Spaziergang kann nur guttun. Möglichst geräuschlos setzt sie sich hin und zieht ihre Schuhe an. Sie kann sich schon gar nicht mehr erinnern, sie ausgezogen zu haben. Dann tappt sie

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