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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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galoppiert an der langen Seite eine Volte und dann auf den Sprung zu. Amor stellt die Ohren vor und äugt auf das Hindernis, gehorcht aber weiterhin den Hilfen seines Reiters. Ohne irgendeine Aufregung kommt er im Rhythmus angaloppiert, dann spannen sich seine mächtigen Muskeln, die Hinterhand explodiert vor dem Sprung, der kraftvolle Hals dehnt sich über die Hürde, weich kommt er auf der anderen Seite auf.
    Alexa beobachtet ihn genau. Ist er so gut wie Chicolo? Ein gewaltiges Sprungvermögen hat er. Ob er die Nerven auch hat, wenn es darauf ankommt? Und Chicolo? Hat er sie?
    Alexa hat keine Arbeit mit dem Sprung. Nicht eine einzige Stange fällt, weder bei Michael oder Irene noch bei Frank. Sie haben alle ein gutes Auge, denkt Alexa.
    »Schluss jetzt, habt ihr gut gemacht. Trockenreiten, rausführen und dann abbauen!« Siebold gibt Sabine ihr Pferd zurück.
     
    Alexa beginnt eben mit Klaus den Oxer abzubauen, da entdeckt sie Harald am Eingang. Er winkt ihr kurz zu.
    »Kannst du kurz allein weitermachen?«, fragt sie Klaus und geht, ohne eine Antwort abzuwarten, zu Harald.
    Harald nimmt sie auf die Seite.
    »Gerolf hat mir vorhin erzählt, dass die hier anscheinend alle auf deinen ersten Ritt lauern. Ich möchte aber verhindern, dass du dich verkrampfst und dann verspannt auf meinem Pferd sitzt. Das bringt euch beiden nichts. Wie ist es, hast du großen Hunger?«
    »Hunger? Ja – nein, ich halt’s noch aus, wieso?«
    »Weil du dich dann ganz einfach auf Caprice setzt, während die anderen beim Mittagessen sind. Was hältst du davon?«
    »Das finde ich gut.«
    »Na also. Bau am besten weiter ab, das fällt am wenigsten auf, und schicke mir Klaus heraus. Er kann die Stute schon richten. Zudem ist auf ihn Verlass, er hält den Mund.«
    Während Alexa mit den anderen zusammen die Stangen, Ständer und die festen Teile, die sie eben erst herausgeschleppt hatten, wieder zurückträgt, spürt sie die Aufregung kommen.
    Ihre Hände werden heiß, sie schwitzt und friert und schwitzt und friert abwechselnd.
    So wird das nichts, ruft sie sich selbst zur Ordnung. Was ist schon dabei, ich reite ein Pferd. Das habe ich schon tausendmal vorher gemacht. Also, stell dich jetzt bloß nicht so dumm an.
     
    Dann wird es ernst. Der letzte Ständer ist versorgt, einer nach dem anderen verlässt den Stall in Richtung Kantine. Alexa schaut sich um. Alles aufgeräumt. Nichts, was den Ritt noch ein wenig verzögern könnte.
    Sie geht die Stallgasse entlang und sucht Klaus. Sie findet ihn bei einer rehbraunen Stute, die bereits fertig gesattelt und gezäumt in der Box steht. Das ist also Caprice, denkt Alexa und geht in die Box. Behutsam tätschelt sie die Nüstern der Stute, die neugierig den Duft der Fremden einzieht. Klaus gurtet den Sattel nach.
    »Herr Struckat meint, du sollst schon mal aufsitzen. Er kommt etwas später nach.«
    »So«, meint Alexa. »Und was brauche ich? Sporen vielleicht?«
    »Sporen, nein, bei Caprice ganz sicher nicht. Aber eine Gerte, das sieht Herr Struckat ganz gerne.«
    »Oje, ich hab aber keine dabei.«
    »Das macht doch nichts. Ich hol dir eine von seinen.«
    »Ich kann doch nicht einfach seine Gerte nehmen.«
    »Wenn du schon sein Pferd reitest, wirst du wohl auch seine Peitsche nehmen können!« Mit einem leichten Knall lässt er das Sattelblatt auf seinen Platz zurückfallen und geht aus der Box.
    Hm, denkt Alexa, der ist ja plötzlich so schlagfertig. Hat er am Ende gar keinen Schatten?
    »Klaus, hast du vielleicht noch einen Zucker?«, ruft sie in Richtung Sattelkammer.
    »Kleine Bestechung, was?« Klaus kommt mit Gerte und Zuckerwürfeln zurück.
    »Du wirst mir direkt unheimlich«, sagt Alexa und schaut ihn forschend an.
    »So?«, fragt Klaus und ein strahlendes Lächeln gleitet über sein Gesicht.
    Kopfschüttelnd beginnt Alexa die Bügel zu vermessen. Dann schnallt sie sie wieder hoch und führt Caprice in die Stallgasse.
    »Die Hufe sind schon in Ordnung!« Klaus kommt ihr nach. »Du kannst direkt aufsitzen. Eine Abschwitzdecke lege ich dir auf die Bande – für nachher!«
    Jetzt, da Alexa direkten Kontakt mit ihrem Prüfstein hat, spürt sie von ihrer Nervosität überhaupt nichts mehr. Als sei es das Selbstverständlichste der Welt, führt sie Harald Struckats Hannoveraner Stute in die Bahn. Caprice steht ruhig, während Alexa sich in den Sattel schwingt. Caprice, fällt ihr ein und sie verkürzt jeden Bügel noch um ein Loch. Caprice hört sich verdächtig nach kapriziös an. Eigensinnig

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