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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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an. Oder schon M? Ein Meter dreißig oder ein Meter vierzig? Schwer zu sagen.
    Ruhig und gesetzt galoppiert Achat auf die Buschhürde zu. MichaelsHilfen sind kaum zu sehen. Ein sicheres, ausgeglichenes Gespann. Sie gehen den Parcours so leicht und elegant, dass man sich überhaupt keine Fehler vorstellen kann.
    »Sehr schön«, lobt Siebold. »Sultan!«
    Irene galoppiert aus ihrer Ecke heraus an. Auch sie reitet zweimal auf dem Zirkel, bevor sie, versammelt und konzentriert, Sprung eins ansteuert. Aber Sultan macht seinem Namen alle Ehre. Wie ein Hai im Blutrausch, will er immer mehr und zudem auch noch über seine Reiterin herrschen. Der Rappe geht los wie von der Tarantel gestochen. Irene weiß ihn aber zu nehmen, bremst ihn nach dem Sprung gewaltsam ab, nutzt seine Wendigkeit für kurze Wege, spannt ihn vor dem Hindernis, sodass er wie ein Stier in der Kampfarena vor dem roten Tuch wirkt, und gibt ihm dann den Kopf frei, ein dramatisches Springen voller Aktion. Über den letzten Oxer fliegt Sultan förmlich. Alexa ist versucht zu klatschen. Das wäre auf einem Turnier eine Bombenzeit geworden.
    »Vielleicht geht es für die Trainingszwecke ein wenig ruhiger, Irene, ansonsten ein ausgezeichneter Ritt!«
    Siebold wendet sich schon dem Nächsten zu. Alexa beobachtet Irene noch, wie sie ihr Pferd lobt und es in die hintere Ecke reitet. Das schwarze Fell ist noch dunkler geworden, am Hals klebt es. Irene reibt sich mit dem Unterarm kurz über die Stirn. Es hat die beiden also ganz schön angestrengt, denkt Alexa. Sie kann den Blick gar nicht losreißen. Wie eine Katze sitzt sie da oben. Geschmeidig und wild. Eine Kämpferin. Genau wie ihr schwarzer Panther da, irre. Dagegen anzureiten dürfte wohl schwierig sein.
    Die anderen gehen durch den Parcours, ohne dass es Alexa noch sonderlich interessiert. An Irene kommt keiner heran, das sieht sie. Sabine macht erst gar nicht den Versuch. Ihr Amor bringt eine geballte Sprungkraft mit, schnellt viel zu hoch über die Hindernisse, hat sich im Geist wohl einen S-Parcours gegen die Langeweile aufgebaut. Egal, ob sie ihn zu früh oder zu spät weggehen lässt, Amor macht es sich passend. Alexastarrt auf die Muskeln seiner gewaltigen Hinterhand. Mensch, denkt sie, die Irene auf dem Pferd, die beiden würden Häuser springen. Jetzt die Kombination. Sabine reitet auch diesen Einsprung schludrig an und drückt unvermittelt zu früh ab. Amor macht noch einen Zwischentritt, springt und landet viel zu nahe an der sieben b, der Triplebarre. Für einen Galoppsprung reicht der Platz nicht mehr. Amor erkennt das. Noch während er aufsetzt, hebt er gleich wieder mit seiner ganzen, geballten Kraft ab. Sabine war nicht darauf gefasst und bleibt hinter der Bewegung, während er über das Hindernis fliegt. Sie wirkt auf seinem Kreuz wie eine willenlose Puppe mit Mitfahrgelegenheit. Als Amor aufkommt, hat sie Mühe, im Sattel zu bleiben. Amor lässt sich dadurch nicht irritieren, er steuert bereits Sprung acht, einen gewaltigen Oxer, an. Sabine hat den Rhythmus wiedergefunden, gemeinsam galoppieren sie durchs Ziel.
    Siebold, der neben Alexa steht, stöhnt kurz auf, sagt dann aber laut: »Na also, Sabine. Sag deinem Schimmel auch artig Dankeschön!« Er dreht sich zu seinen Bahndiensten um. »Helft mir mal kurz, den Achter freizuräumen. Den stocken wir noch auf. Achat, Sultan, Tanja und Amor bleiben hier. Die anderen haben genug. Führt sie solange trocken!«
    Zu viert bauen sie rasch den Oxer um und richten ihn so, dass er als Einzelsprung besser anzureiten ist. Siebold schaut sich alles genau an.
    »Gut«, meint er leise und dann laut zu Sabine gewandt: »Sabine, komm mal her mit deinem Amor. Er soll heute auch noch einen anständigen Sprung machen dürfen.«
    Sabine klettert sichtlich erleichtert herunter. Einzelne Oxer sind ihr ein Gräuel. Mal passt es, mal passt es nicht, und Amor macht sowieso, was er will.
    Behände gleitet der Altmeister auf den Schimmel. Sabine geht zu Alexa.
    »Heute haben wir ja noch Glück gehabt«, sagt sie. »Das letzte Mal hat er uns die ganze Springstunde lang ohne Bügel reiten lassen. Weißt du, wie’s einem da geht?«
    »Nein, wie denn?«, lacht Alexa.
    »Wie einem Huhn, dem eben der Kopf abgeschnitten wurde! So hilflos flattert man da durch die Gegend.«
    Alexa grinst. »Schade, das hätte ich gerne gesehen.«
    »Du kommst sicher auch bald in den Genuss, das ist viel schöner als nur zuzuschauen.«
    »Sprung frei!« Siebold versammelt den Schimmel,

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