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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Männer sind fleißig am Bauen. Immer wenn Alexa wieder zu den Cavaletti kommt, bilden sie einen anderen Sprung. Wie heute morgen steuert alles darauf hin, aus acht einzelnen Stangen nach und nach einen kleinen Oxer zu kombinieren. Alexa macht es Spaß.
    Sie hat keine Schwierigkeiten. Bis jetzt hat jeder Absprung gestimmt, kam sie in der Bewegung immer mit. Auch als der Oxer schließlich als Klotz dasteht, vier Cavaletti vorn und vier hinten, geht sie das wackelige Hindernis in gleichmäßigem Grundtempo an. Wie gelernt, hat sie zwar den Galoppsprung etwas erweitert, bleibt aber im Rhythmus und zählt dann die Galoppsprünge bis zum Absprung mit. Das wiederum gefällt Siebold. Es entspricht genau seiner Schule.
    Harald verzieht keine Miene. Er ändert das Verhältnis der Cavaletti. Drei zu fünf heißt es jetzt. Drei vorne, fünf hinten. Alexa galoppiert im leichten Sitz, aber mit gedrosseltem Tempo, an der Tribünenseite entlang. Sie schaut sich das Hindernis an. Langsam wird es spannend. Caprice galoppiert flüssig, aber kontrolliert auf die Mitte des Hindernisses zu und die beiden finden auch diesmal den richtigen Absprung. Eins, zwei, weg, zählt Alexa und ist schon drüber.
    »Gutes Augenmaß hat sie«. Siebold nickt Harald zu. Harald grinst.
    Alexa sieht von der anderen Seite, wie die beiden Männer den Sprung auseinanderziehen. Sie tätschelt der Stute den Hals, die gleichmäßig wie ein Uhrwerk dahingaloppiert. Sie lässt sich wirklich am kleinen Finger reiten, denkt Alexa dankbar. Aus den Cavaletti ist ein stattlicher Oxer geworden. Alexa konzentriert sich bei A ausschließlich auf den Sprung. Caprice wird heftiger, aber Alexa beruhigt sie mit leichten Paraden. Sie galoppieren diesmal etwas flotter auf den Sprung zu und Alexa gibt ihr vor dem Absprung mehr Raum. Eins, zwei, drei, zählt sie, es passt, Caprice fliegt über das Hindernis. Dahinter nimmt Alexa die Zügel wieder auf, geht in leichten Galopp über.
    »Gut, Alexa, hat uns gefallen, du kannst aufhören. Reite sie noch einen Augenblick trocken ...«
    Alexa pariert durch, lobt Caprice ausführlich, reitet zu der Stelle, wo die Abschwitzdecke auf der Bande liegt, legt sie der Stute sorgfältig über den Rücken und gibt ihr zum Trockenreiten die Zügel hin. Harald und Hans-Ulrich gehen zum Ausgang.
    »Kommst du nachher in mein Büro, Alexa? Weißt du, wo das ist?«
    »Ich werd’s schon finden! Hier im Gebäude?«
    Harald nickt. »In der Richtung«, sagt er, und deutet mit dem Daumen zur Spiegelwand.
    »Aha, ist gut«, antwortet Alexa und nickt ihrem Spiegelbild zu.Ein Geräusch auf der Tribüne schreckt sie auf. Von der Mittellinie aus schaut sie nach oben. Sie sieht gerade noch einige Gestalten die kleine Treppe hinunter verschwinden. Wer es war, kann sie nicht mehr erkennen.
    »Hm«, sagt sie leise zu Caprice. »Macht auch nichts. Schlecht waren wir ja nicht, was, du Gute?«
    Als sie endlich mit Caprice hinausgeht, steht Klaus schon wartend bereit.
    »Lass mich das machen«, empfängt er sie und greift nach den Zügeln.
    »Ich kann doch dir nicht einfach ...«, versucht Alexa abzuwehren.
    »Es macht mir aber Spaß«, schneidet Klaus ihr den Satz ab. »Sie geht übrigens sehr gut unter dir.«
    Das kleine Lob lässt Alexa strahlen.
    »Wirklich? Findest du?«
    »Sicher, Caprice ist nicht so leicht zu reiten. Harald benutzt sie als Nagelprobe. Aber ich hab noch nie gesehen, dass außer ihm einer mit dem Weib klargekommen wäre – bis auf dich jetzt.«
    Die ehrliche Feststellung wirft Alexa fast um. Das wäre ja ein Ding!
    »Das ist lieb von dir, Klaus, dass du mir das sagst. Danke. Wo ist eigentlich Haralds Büro?«
    »Da, durch die Stallgasse kommst du hinten an eine kleine Treppe, die hoch, erste Tür rechts.«
    »Merci.« Alexa schlendert die Gasse entlang und fühlt sich dabei, als würde sie auf Wolken schweben.
    Sie ist mit Caprice klargekommen. Und sonst keiner! Das ist zu schön, um wahr zu sein.
    Sie findet die kleine Treppe und geht hoch. Die Zimmer grenzen an die Bahn an, stellt sie fest und klopft an die erste Tür.
    »Ja?« Harald macht ihr auf. »Na, kleine Reitkünstlerin, hast du Durst?«
    Alexa lacht, tritt ein – und bleibt verwundert stehen. Sie sieht zu ihrer Überraschung direkt in die Bahn. Klaus bringt gerade einen Rappen herein, um ihn laufen zu lassen.
    »Was ist denn das?« Mit großen Augen schaut sie Harald an. Dann schlägt sie sich mit der Hand vor den Kopf.
    »Du hast mich die ganze Zeit über beobachtet, und ich

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