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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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viert schieben sie den Einsprung, einen Steilsprung, etwas weiter weg. Irene und Alexa schließen sich an. Acht Hindernisse stehen in der Halle. Auf Alexa wirkt die »Spinne«, ein Hochweitsprung, am ungewöhnlichsten. Das Gatter erscheint ihr gewaltig hoch. Extreme Steilsprünge kann sie sowieso nicht leiden. Das Antaxieren fällt ihr dabei schwer. Da ist so eine einladende Triplebarre, wie Sprung sieben b, doch etwas anderes. Aber sie braucht sich darüber ja noch nicht den Kopf zu zerbrechen, schließlich ist das für sie noch Zukunftsmusik. Obwohl, jetzt, da sie mitten in der Meute steht, würde sie gern mitmachen. Wenn sie nur Chicolo dabei hätte. Das wäre etwas anderes.
    »Na, was bist denn du für ein Pflänzchen?« Hans-Ulrich Siebold hat sich unvermittelt umgedreht und steht nun Alexa genau gegenüber. Er fixiert sie. Bevor sie antworten kann, fährt er fort: »Alexa. Ich weiß schon. Du bist sicher die Alexa. Stimmt’s?«
    »Ja, stimmt.« Die anderen haben sich auch nach ihr umgedreht. Das ist genau das, was Alexa absolut nicht leiden kann. Warum muss sie auch dauernd im Mittelpunkt stehen?
    »Du reitest aber heute noch nicht mit, Alexa, oder?«
    »Nein, soviel ich weiß, noch nicht.«
    »Gut. Dann wirst du dich vielleicht ein bisschen nützlich machen wollen?«
    »Wenn ich irgendwas helfen kann?«
    »Du könntest gemeinsam mit Klaus und Friedhelm den Bahndienst übernehmen.«
    »Ja, ist gut.«
    »Na also.«
    Der Reitlehrer schreitet weiter. Wie sechzig sieht er wirklich nicht aus, überlegt sich Alexa. Graue Haare hat er zwar schon, aber sein Gesicht ist überhaupt nicht alt. Figurmäßig ein bisschen kompakt, aber trotzdem nicht dick. Selbst ohne Pferd wirkt er gewaltig. Eine echteRespektsperson, Karl der Große. Der Vergleich kommt ihr immer noch gut vor.
    »So, in Ordnung. Dann setzt euch schon mal auf eure Pferde. Sabine, du reitest diesmal den Amor nicht blank. Lass dir ein Martingal geben. Sonst geht das wieder daneben! Michael, sag Friedhelm Bescheid, er soll kommen und Peter mitbringen. Einer reicht für den Stall. Klaus kannst du auch herschicken. So, wir bauen schon einmal die Cavaletti auf. Bisschen weg vom Hufschlag, damit ihre Pferde noch arbeiten können.«
    Er nickt Alexa kurz zu und geht zu den aufeinandergebauten Cavaletti am Ende der Bahn. Alexa geht ihm nach.
    »Hast du das wieder gehört?«, zischt Sabine ihr im Vorbeigehen zu. Anscheinend hat sie der Hinweis mit dem Martingal schwer gekränkt.
    »Mach dir nichts draus«, beschwichtigt Alexa leise.
    Alexa baut mit Hans-Ulrich Siebold gerade die ersten Cavaletti auf, als Klaus, Friedhelm und Peter zu Hilfe kommen.
    Peter ist also der von heute früh in der Reiterstube, mit den schwarzen Haaren und dem Schnauzbart, stellt Alexa fest. So langsam lerne ich die Leute hier kennen. Im Geist geht sie die Gesichter nochmals durch. Das »Grünauge« heißt Frank ... Frank, wie weiter habe ich vergessen, mit H etwas, Hauser oder so. Ist auch egal. Sabine von und zu ist sowieso klar, Irene Liertz jetzt auch. Mein schwarzer Tischnachbar, Michael, ist zugleich Sabines Schwarm. Aha. Friedhelm Hartmann ist der Kurzgeschorene da, Peter heißt der mit dem Schnauzbart, Klaus ist der ehrenamtliche Pferdepfleger und Herr Roth, den ich noch nicht gesehen habe, der hauptberufliche. Amor und Ballerina sind Sabines Pferde, Fernando heißt Gerolfs Schwarzbrauner. Und Hans-Ulrich Siebold ist der da. Aber da fehlen doch noch welche. Sie schaut den Reitern zu, die eben ihre Pferde in die Bahn führen und geschlossen aufsitzen. Sieben waren es heute Morgen, überlegt sie und zählt nach. Es sind wieder sieben. Langsam geht sie die Reihe mit den Augen ab. Irene, Sabine, Frankund Michael sind vier und das magere Pickelgesicht fünf. Die beiden anderen sind Alexa noch gar nicht aufgefallen. Der eine, sportlich, schlanke Figur und halblanges, dunkelblondes Haar, unterhält sich eben mit Michael. Schönling, fährt es Alexa durch den Sinn. Das weinrote Polohemd mit dem gähnenden Krokodil darauf passt dazu. Wahrscheinlich von Beruf Sohn. Der andere ist völlig unscheinbar, noch recht jung, vielleicht höchstens sechzehn. Keine besonderen Merkmale, denkt Alexa, einfach stinknormal. Braune, glatte Haare, die irgendwann einmal einen Schnitt hatten, längliches Allerweltsgesicht, schlanke Figur in einem karierten Baumwollhemd. Sieht nicht wie ein Sportler aus, eher wie ein Mathematiker. Als er näher herankommt, erkennt Alexa ein Merkmal, das sie amüsiert. Schüchtern

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