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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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Stimme zu sprechen. Tatsächlich brannte ihre Kehle von der hochsprudelnden Magensäure.
    »Hier.«
    Kraft trat von links vor den Ausgang. Er hielt einen dunklen Gegenstand in den Händen. Alex klammerte die Finger um den Pistolengriff und hielt die Luft an.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte die Silhouette.
    »Ja. Bitte treten Sie einige Schritte zurück.«
    »Warum?«
    »Tun Sie es einfach.«
    Kraft ging einige Schritte nach hinten. Schließlich schälte sich Alex aus der Dunkelheit. Das Tageslicht fiel auf ihren ausgestreckten Arm. Als sie blinzelnd aus der Öffnung kroch, starrte sie in Krafts erstauntes Gesicht. Seine Blicke wechselten zwischen dem Tiger und der auf ihn gerichteten Pistole in ihren Händen hin und her.
    »Was soll das denn?«, stammelte er.
    »Ich will nicht Ihr nächstes Opfer werden«, antwortete Alex. »Was immer Sie da in der Hand halten: Her damit. Werfen Sie es rüber«, herrschte sie ihn an.
    »Das ist nur …«
    Statt einer Erwiderung streckte Alex den Arm durch und richtete die Waffe auf Krafts Kopf.
    »… mein Diktiergerät«, vollendete Marlon den Satz. Und damit warf er es ihr zu. Es sah aus wie eine Miniaturkamera, und auf der silbernen Verkleidung stand deutlich lesbar » MP 3 «. Damit hätte er ihr tatsächlich nur schwerlich eins überziehen können. Dennoch …
    »Herr Kraft«, sagte Alex und stand auf. »Ich verhafte Sie jetzt, weil Sie unter dem dringendem Tatverdacht stehen …«
    »Was haben Sie da unter dem Arm?«
    »Wonach sieht es denn aus?«
    »Nach einem Stofftier. Einem Tiger.«
    »Tun sie nicht so überrascht, Mann, Sie haben den da drinnen plaziert, weil …«
    »Bullenscheiße!« Kraft kickte in einen Haufen Laub. Blätter stoben durch die Luft. »Und hören Sie auf, mit dem Ding da auf mich zu zielen!«
    Alex schüttelte langsam den Kopf. »Nein, werde ich …«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung griff Kraft hinter sich und hatte eine Pistole in der Hand, die er auf Alex richtete. Sie schluckte. Wie auf Knopfdruck schoss ihr das Adrenalin durch die Adern und hinterließ einen metallischen Geschmack auf der Zunge.
    Shit. Damit hast du nicht gerechnet, Clarice Starling …
    »Wenn Sie auf mich zielen«, sagte Marlon kalt, »ziele ich auch auf Sie, so einfach ist das.«
    »Nehmen Sie die Waffe runter!«, herrschte Alex ihn an.
    »Ich glaube, viel schlimmer kann es ohnehin nicht mehr werden, oder?«
    »Weg damit! Sie können damit sowieso nichts anfangen, Sie haben die Pistole ja noch nicht mal entsichert.«
    »Danke für den Tipp. Aber die Glock hat diese Auto-Sicherung am Abzughebel nicht?«
    »Geben Sie mir die Waffe!«
    Kraft schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich habe noch eine Reihe von Dingen zu klären. Dann eben ohne Sie.«
    Alex musste sich eine neue Strategie überlegen. So würde sie nicht weiterkommen. »Okay. Gut. Dann also ganz sachlich. Wir zielen beide aufeinander, und keiner wird einen Schritt nachgeben. Verlassen Sie sich darauf, dass ich zuerst schießen werde. Ich bin darin geübter als Sie. Ich habe weniger Hemmungen. Ich muss Sie so treffen, dass Sie keine Möglichkeit haben, das Feuer zu erwidern. Ich werde Ihnen also direkt ins Herz schießen. Die Wucht des Aufschlags und der Schock hauen Sie aus den Schuhen. Falls Sie noch Zeit haben sollten, den Abzug zu drücken, sind Sie bereits tot. Sie werden in jedem Fall sterben. Ich nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit. Das ist mein Risiko. Ich werde es eingehen. Darauf bin ich trainiert und vorbereitet. Sie nicht. Sollen wir weiterspielen?«
    Kraft leckte sich über die Lippen und dachte einen Moment nach. »Ich war es nicht …«, flüsterte er.
    »Wie bitte?«
    »Ich war es nicht! Geht das nicht in Ihren Schädel? Ich war es nicht! Ich muss das beweisen! Ihnen! Marcus!« Leise setzte er hinzu: »Und mir selbst …«
    »Das Beweisen überlassen wir ab jetzt den Profis.«
    »Alex, zählen Sie doch mal zwei und zwei zusammen! Alles deutet darauf hin, dass ich der Täter gewesen sein könnte. Zwischendurch glaubte ich ja fast selbst dran. Aber ich weiß, dass ich es nicht war! Es spielen Dinge im Hintergrund eine Rolle, von denen Sie nicht die geringste Ahnung haben! Wenn Sie mich verhaften, wird es weitergehen, glauben Sie mir. Nur ich kann es stoppen!«
    Alex fasste die Pistole noch ein wenig fester und griff nach ihrem Handy. »Nicht nur Sie. Ich kann es auch stoppen. Und genau das werde ich jetzt tun.«
    »Alex.« Kraft klang verzweifelt, machte aber keine Anstalten, seine

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