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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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gerne«, zischte Mario.
    »Sie sind längst nicht so gut, wie Sie denken«, sagte Alex. »Sie haben Fehler gemacht, Herr Engberts. Wir werden Ihr Luisenstift komplett auseinandernehmen, die gesamte Buchhaltung auf den Kopf stellen und die Dokumente Ihres Uni-Forschungsprojekts beschlagnahmen. Ich werde Ihre privaten Finanzen zerpflücken, und dabei wird herauskommen, wovon Sie Ihre bescheidene Villa bezahlt haben. Ich besorge mir Auszüge über Ihren Reiseverkehr. Unterschätzen Sie das nicht, wir können so was, und wir tun so was. Es wird eine Menge Arbeit, aber: Wir alle hinterlassen unsere Spuren, nicht wahr? Noch mehr, wenn wir sie verwischen wollen.«
    Engberts presste die Lippen aufeinander. Seine Gesichtszüge waren erstarrt. Seine Pupillen bewegten sich keinen Deut. »Raus«, flüsterte er.

[home]
    47 .
    M arlon presste sich an die Wand. Sein Atem ging schnell. Durch die Büsche hatte er einen guten Blick auf den Mini, aus dem eben Alex und ein weiterer Polizist ausgestiegen waren, bei dem es sich vermutlich um diesen Kowarsch handelte, mit dem sie in Marlons Büro aufgekreuzt war. Egal. Wichtig war, dass Alex die Fährte aufgenommen hatte und sich nun Engberts vorknöpfte. Noch besser wäre es gewesen, wenn Marlon ihr bereits den Stick mit den Daten vom Computer des Arztes hätte zukommen lassen können. Entscheidend war, dass sie die Zusammenhänge begriff. Dass sie zu seiner Vertrauten wurde. Einen Moment lang dachte Marlon darüber nach, ihr den Stick hinter den Scheibenwischer zu klemmen, aber schon im nächsten sah er einen Lichtschein von Engberts’ Haustür und hörte aus der Ferne Schritte auf Kies knirschen. Dann tauchten Alex und Kowarsch auf und gingen über die Straße zum Auto. Sie unterhielten sich, aber Marlon konnte nur Sprachfetzen wahrnehmen. Sie schienen sehr aufgeregt.
    Marlon presste sich noch fester an die Hauswand. Als es neben ihm raschelte, blieb ihm beinahe das Herz stehen. Aus großen Augen blickte ihn eine getigerte Katze an und machte fauchend einen Buckel. Mit einem Tritt versuchte er, das Biest zu verscheuchen, aber die Katze wich lediglich aus, legte die Ohren an und fauchte erneut. Zitternd sah Marlon durch die Büsche zur Straße und erkannte mit Schrecken, dass Kowarsch innehielt. Er ließ die Beifahrertür geöffnet und blickte sich um.
Dämliches Mistvieh,
dachte Marlon und hielt die Luft an, während die Katze ihn erneut anfauchte. Wieder holte Marlon zu einem Tritt aus. Diesmal erwischte er das Biest in der Flanke. Jaulend und fauchend sprang die Katze zur Seite, sprintete durchs Gebüsch und rannte über die Straße. Kowarsch schien das Tier bemerkt zu haben, schaute noch einen Augenblick lang in Marlons Richtung, machte dann eine abwinkende Geste und stieg in den Wagen, der kurz darauf ansprang, aus dem Licht der Straßenlampe auf die Fahrbahn bog und hinter der nächsten Kurve verschwand. Marlon atmete auf.
    Er wartete noch einige Augenblicke, dann löste er sich von der Wand, hastete über die Straße und sprang über die Begrenzung von Engberts’ Grundstück. Geduckt lief er über den Kiesweg auf die Villa zu.
    Dreckskerl. Scheißkerl. Hast Millionen eingesackt, um dir diesen Palast zu errichten.
    Vor der Haustür zog er seine Pistole und drückte mit zitternden Fingern die Klingel.
    »Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass …«, knurrte Engberts, während er die Tür öffnete. Als er Marlon vor der Tür stehen sah und in den Lauf einer großkalibrigen Waffe schaute, wich er stumm zurück. Marlon verpasste ihm einen Stoß vor die Brust und schubste den Arzt in das Foyer, von wo aus Marlon eine rothaarige Frau im Wohnzimmer erkannte, die neben dem Sofa stand und ihn fassungslos anstarrte.
    »Ah, Frau Engberts, angenehm, Kraft«, sagte Marlon heiser und zielte auf ihr Gesicht, das so weiß geworden war wie das Leder der Couch. »Unverhofft kommt oft – oder wie heißt es so schön?« Marlons Stimme klang wie eine rasselnde Kette. »Hinsetzen. Alle beide«, befahl er und deutete auf das Ledersofa. Als sie Platz genommen hatten, ergriff Engberts die Hände seiner völlig verängstigt wirkenden Frau und sagte: »Nur ruhig, Sylvie. Es wird sich alles klären.«
    Marlon lächelte bitter und umfasste den Griff der Pistole fester.
»Rosebud«,
flüsterte er dann, »was für ein schönes Kennwort.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte der Psychologe trocken.
    »Doch«, nickte Kraft. »Das wissen Sie. Sie sind sich nur unsicher, wie viel ich weiß.«
    »Ich würde

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