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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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Mit keinem Wort wurde erwähnt, um welche Produkte es hier ging. Und eine Möglichkeit, die versprochenen Informationen anzufordern, gab es auch nicht. Er klickte auf den »Members-Button« und gelangte zu einem Log-in-Fenster mit Passwort. Endstation. Immerhin war im Kopf der Seite über dem Drachen-Symbol eine Adresse angegeben.
    Marlon kopierte sie, öffnete Google Earth und sah dem Programm dabei zu, wie es mit seiner virtuellen Kamera auf New York zuflog, Manhattan groß ins Bild geriet, die Gebäude sich zu dreidimensionalen Objekten auf den Satelliten- und Luftbildern zusammenbauten.
    Die 125 . Straße war eine Parallelstraße zur Park Avenue im feinen East End und hieß Dr.Martin Luther King Boulevard. Marlon suchte das Gebäude und googelte die Adresse. Es passte. Sie lag direkt gegenüber des New York Psychiatric Center, eines gigantischen staatlichen psychiatrischen Krankenhauses, und gehörte zu einem Block, in dem sich Anwaltsbüros und die einer staatlichen Gesundheitsbehörde befanden, über die er weder über Google noch über andere Suchmaschinen etwas finden konnte. Eine der Anwaltskanzleien war auf südamerikanisches Handelsrecht spezialisiert. Eine andere namens Glücksberg & Sons gab schlicht und ergreifend »Import/Export« als Fachgebiet an. In dem Komplex fand sich eines allerdings nicht: eine Firma mit dem Namen Purpuradragon.
    Marlon drückte die Zigarette aus und klickte auf die Homepage der psychiatrischen Klinik in New Yorks feinster Gegend, scrollte durch die Liste der privaten Träger und Sponsoren, unter denen sich zahlreiche Pharmafirmen befanden, und stieß schließlich auch auf die netten Nachbarn von gegenüber: Glücksberg & Sons. Dann googelte er nach dem Träger der Klinik. Das Unternehmen hieß Mental Sana und betrieb zahlreiche Kliniken in den USA . Ein Multi, der auf seiner Homepage mit internationalen Kooperationen warb, und es sollte Marlon nicht wundern, wenn Konzerne wie Dow Chemical oder andere Pharmariesen Anteile an der Holding hielten. Das würde er später nachprüfen, zunächst interessierten ihn die globalen Partnerschaften. In der Liste tauchte neben einem kleinen schwarzrotgoldenen Banner ein Name auf. Meridian Health Care.
    Das Telefon klingelte. Heiko, der Hacker. Von einer Sekunde auf die nächste genoss er Marlons volle Aufmerksamkeit. »Hast du was für mich?«
    »Ja«, antwortete Heiko, »ein paar schlechte Nachrichten. Ich habe die Mail-Adresse abgeklopft, diese reaper@. Die Mail ist über ein paar Ecken weitergeleitet worden. Und über den Provider kommst du auch nicht sehr weit: Ein GMX -Account kann sich jeder anlegen und darüber so viele Mails routen, wie er will. Auch solche, die bereits vorher schon ein paarmal geroutet worden sind. Das ist wie bei einer dieser russischen Puppen …«
    »Okay. Fachchinesisch. Verstehe ich nicht. Weiter, Heiko.«
    »Ich habe die IP im Header getract und den Sender herausgefunden. Es wird dir nicht gefallen – aber: Die Kette endet an dem Gerät, das vor dir steht. Die Mail wurde von deinem Redaktionsrechner verschickt.«
    Marlon schluckte. Er starrte fassungslos auf den Bildschirm, die Tastatur, die Maus. Und auf seine Hand. Sie zitterte.
    »Entweder hat sich jemand bei dir eingeloggt oder du hast vergessen, dich auszuloggen. Das wäre der einfache Weg. Kann aber auch sein, dass du gehackt worden bist. Das allerdings kann nur jemand gemacht haben, der sich gut auskennt. Wenn er von außen kam, dann hat er deine IP gefakt. Ich habe eure Firewall gescannt und dabei jede Menge Spoof-Angriffe und alles Mögliche gefunden – Hunderte hageln da Tag für Tag auf euch ein. Mittels Spoofing lassen sich Authentifizierungs- und Identifikationsverfahren untergraben, die auf der Verwendung vertrauenswürdiger Adressen oder Hostnamen beruhen – hast vielleicht mal was von Phishing-Mails gehört, das hat was damit zu tun. Könnte auch ein Trojaner gewesen sein, der über deine IP was verschickt hat. Oder jemand hat deinen Rechner über ein Remote-Programm angezapft und ferngesteuert. Da gibt’s ’ne Menge Möglichkeiten. Aber noch weiter reinzugehen war mir zu heiß. Da müssten mir eure Administratoren freie Hand geben. Tja, das sind die Varianten. Die dritte Möglichkeit ist die, dass du dir das im besoffenen Kopf selber geschickt hast.«
    Marlon klemmte sich die zitternde Hand unter die Achsel und zischte: »Blödsinn! Ich bin nicht bei GMX . Und warum sollte ich das tun?«
    »Das weiß ich doch nicht und ist mir

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