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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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Er kam nicht mehr umhin, Alex ein riskantes Angebot zu machen.
    »Ich kann mir einfach nicht denken, dass König etwas von mir will«, sagte Marlon, stieß den Rauch aus und sah ihm hinterher.
    »Wieso von Ihnen?«
    »Wissen Sie, ich bekomme da eigenartige Post …«
    Alex rückte näher an Marlon heran.
    »Was genau«, fragte sie, und Marlon sah, wie sie schluckte, »meinen Sie damit, Herr Kraft?«

[home]
    24 .
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Juliane Franck
     
    Lieber Marlon,
    Du wirst sicherlich nicht überrascht sein. Ich halte mich an meine Versprechen. Die Kleine war hübsch. Genau Dein Typ. In gewisser Weise bin ich Dir nun zuvorgekommen ;-). Aber ich habe auch Schlimmeres verhindert: Dich. O ja, Du wirst Dich bestimmt schuldig fühlen an dem, was ihr und Sandra passiert ist. Du wirst denken, es wäre nicht geschehen, wenn Du beide nicht gekannt hättest. Leider kann ich Dich nicht beruhigen, denn genau so ist es. Es scheint Methode zu haben, oder?
Mea culpa.
Apropos: Du wirst weiter die einmalige Gelegenheit haben, Dich mit dem Thema der
culpa,
der Schuld, zu befassen. Du hast Deine Lektion noch nicht gelernt, und mein Werk ist noch nicht vollendet, wenngleich sich der Kreis zu schließen beginnt. Und wer steht wie immer im Mittelpunkt? Rate! Aber natürlich weißt Du es schon und merkst, dass die Einschläge näher kommen.
    Spürst Du meinen Atem, Marlon? Er wird immer heißer, nicht wahr?
    Dein Purpurdrache
    PS : Ich bin übrigens nicht allein.

[home]
    25 .
    P ressekonferenz um zwölf Uhr.
Leck mich, Marcus,
dachte Marlon und schrieb weiter an seinem Text.
    »Eine Leiche im Keller!«
    Zugegeben, die Überschrift hatte was. Ein Lächeln huschte über Marlons Gesicht. Dennoch löschte er die Zeile sofort wieder, denn natürlich war so ein Titel ganz und gar unmöglich. Als er den Texteditor verließ und einen Blick auf die erste Seite warf, verflog sein Lächeln. Eddie hatte das Foto von gestern Abend bereits eingezogen. Den bescheuerten Betreibern des
Buffalo,
die drauf bestanden hatten, dass ihr Laden während der Spurensicherung nicht geschlossen wird, hatte Eddie einen schwarzen Balken über die Augen montiert. Vor ihnen gingen die beiden Leichenbestatter her, die einen dunkelgrauen Plastiksarg trugen. Darin lag Juliane Franck.
    Jung, schön, groß, dunkle Haare mit blonden Strähnen, braun gebrannt, türkisfarbene Huskie-Augen, strahlendes Lächeln, fabelhafte Figur, fröhliche Stimme. Darf ich Ihnen ein Schlückchen anbieten? Von mir aus auch noch mehr …
    Natürlich hatte er sich bei Eddie gleich heute Morgen entschuldigt. Der Fotograf hatte nur geknurrt und gemurmelt: »Du siehst heute noch beschissener aus als gestern.« Damit war die Sache erledigt gewesen.
    Marlon war mit mörderischem Kopfdröhnen am Computerbildschirm aufgewacht, auf dem noch die verdammte Botschaft von Reaper glühte. Er musste vollkommen weg vom Fenster gewesen sein. Vielleicht wieder ein Blackout. Eine eiskalte Dusche und ein, zwei Spalt hatten seinen Kater wenigstens für ein paar Stunden verscheucht. In der Redaktion hatte Marlon mit ein paar Kaffee nachgespült, um sicherzugehen, dass das Mistvieh nicht so schnell wiederkommen würde.
    Marlon schaltete wieder auf das Textfenster zurück, las den Vorspann zum x-ten Mal und machte dann weiter mit dem Fließtext. »Die Ermittler werden bei der Suche nach dem Mörder, bei dem es sich nach ersten Vermutungen um denselben Täter wie im Fall der
Neue-Westfalenpost
-Redakteurin Sandra Lukoschik handeln könnte, von Kriminalpsychologin Alexandra von Stietencron unterstützt. Was das Täterprofil angeht, ist nach ihren Worten …« Ja, was war es denn nach ihren Worten? Und vor allem: Was war mit seinen eigenen Worten? Marlon erinnerte sich nur noch schemenhaft an das, was er ihr gestern erzählt hatte. Hoffentlich hatte er nicht zu viel von sich preisgegeben. Er würde sie heute noch anrufen. Vielleicht wäre sie ja auch bei der PK , um die er wohl nicht herumkommen würde. Viel Neues war davon ohnehin nicht zu erwarten. Vielleicht die offizielle Bekanntgabe, dass eine Spur verfolgt werde. Die von Roman König.
    Hatte er der Psychologin gestern mit seinem besoffenen Schädel nicht gesagt, der Kerl habe nichts damit zu tun? Heute war sich Marlon nicht mehr so sicher.
    Roman König. R-o-m-a-n K-ö-n-i-g. Romankönig.
    Was konnte der Kerl mit ihm zu tun haben?
    Sandra.
    Warum würde er ihm E-Mails schicken, wenn er der Mörder wäre?
    Sandra.
    Konnte er es

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