Alias - Moederischer Nebenjob
haben, werden Sie sich nicht mehr wundern. Hoffen wir, dass er nicht
wieder auftaucht.«
Noahs grimmig zusammengepressten Lippen ließen Sydney jeden weiteren Einwand hinunterschlucken.
»In der Zwischenzeit«, fuhr Noah fort, »werden Sie und ich diesem Modehaus Monique Larousse ein wenig genauer auf den Zahn fühlen. Bislang wurde es beim SD-6 nur unter ferner liefen geführt und entsprechend locker überwacht. Jetzt allerdings ist es allmählich an der Zeit, dass wir uns den Laden mal von innen ansehen - und genau da kommen Sie ins Spiel.«
»Was soll ich tun, Noah?«, fragte sie gespannt.
»Zuerst einmal mich Nick nennen. Nick Wainwright. Ich habe durchblicken lassen, dass ich einer von diesen kalifornischen Dot-com-Millionären bin. Und Sie sind Carrie, mein verwöhntes Luxusfrauchen.«
»Wie nett«, meinte sie sarkastisch.
»Alles bloß Tarnung. Nebenbei bemerkt, es gibt Schlimmeres, als mit einem Millionär verheiratet zu sein. Habe ich Sie nicht extra nach Paris einfliegen lassen, nur um Sie mit einer komplett neuen Garderobe auszustatten?«
»Darf ich die Sachen etwa behalten?«
Er lächelte angesichts dessen, wie schnell sie ihn durchschaute. »Wohl kaum. Nichtsdestotrotz haben wir morgen früh bei Monique Larousse einen Termin. Man wird Ihnen die neueste Kollektion vorführen und gegebenenfalls ein paar Änderungen vornehmen - und je länger sie dafür brauchen, umso besser. In Wirklichkeit geht es jedoch nur darum, sich dort ein wenig umzusehen und diesen Leuten so viele Wanzen und Minikameras in den Pelz zu setzen wie möglich. Die Hauptarbeit fällt dabei Ihnen zu, da Sie fraglos mehr Gelegenheit dazu haben werden als ich. Ich werde mich irgendwo hinsetzen, vermutlich auf den Stuhl, der für gelangweilte Ehemänner reserviert ist, und auf Sie warten, für den Fall, dass Sie Unterstützung benötigen.«
»Unterstützung?«, hakte sie beunruhigt nach. »Was für eine Art von Unterstützung könnte denn Ihrer Meinung nach notwendig werden?«
»Wahrscheinlich gar keine. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der weniger verdächtig wirkte als Sie. Nehmen Sie noch Ihr jugendliches Alter hinzu, und die Sache sollte ohne große Komplikationen über die Bühne gehen. Reine Aufklärungsarbeit, keine Probleme.«
Sie lächelte, obwohl sie die Anspielung auf ihr Alter irgendwie überflüssig fand. Tatsächlich wäre es ihr lieber gewesen, Noah hätte die Tatsache, dass sie um etliche Jahre jünger war als er, einfach vergessen. »Also hab ich im Grunde genommen nicht viel mehr zu tun, als ein paar Luxusfummel anzuprobieren?«
»Genau. Lassen Sie sich alles zeigen, was sie haben. Dann verlangen Sie, sich in einem anderen Spiegel zu betrachten, danach unter einem anderen Licht. Schließlich möchten Sie das Bad benutzen, einen Blick in die Schneiderwerkstatt werfen und natürlich unbedingt wissen, was sich in dem niedlichen kleinen Zimmer gleich um die Ecke verbirgt. Ist Ihnen das Ziel Ihres Auftrags klar geworden?«
»Klar. Ich lass mir das ganze Gebäude zeigen, ob diese Herrschaften wollen oder nicht.«
»Das ist mein Mädchen«, sagte Noah und zwinkerte verschwörerisch. Er erhob sich und griff nach einer schwarzen Leinentasche, die neben dem Sofa stand. »Ich hab hier was für Sie.«
Er zog ein Schmuckkästchen hervor, öffnete es und gab damit den Blick frei auf ein sündhaft teures Kollier, gebettet auf mitternachtsblauem Samt. Funkelnde Diamanten von unterschiedlichster Größe tropften von einer mehrreihigen Kette aus Platin und zauberten ein Stück Sternenhimmel hinab auf die Erde.
»Für mich?«, stieß Sydney völlig überwältigt hervor. Sie und Noah kannten sich kaum, und nun das. Ihr Herz raste so schnell, dass sie beinahe das Atmen vergaß.
»Gefällt's Ihnen?«, fragte er mit einem umwerfend charmanten Grinsen. »Wenn Sie gestatten.«
Er hatte den Verschluss bereits geöffnet, und noch bevor Sydney dazu kam, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, beugte er sich zu ihr vor und legte ihr die Kette um den Hals.
»Vielleicht möchten Sie Ihr Haar etwas zur Seite nehmen«, sagte er.
Gehorsam umfasste Sydney ihren langen Haarschopf und zog ihn aus dem Nacken. Während Noah versuchte, das Kollier zu schließen, war ihr Gesicht halb in seinem Hemd verborgen. Sie konnte die Seife riechen, die er benutzte, den Duft seiner angenehm warmen Haut.
»Perfekt!«, verkündete er und trat einen Schritt zurück. »Das ist der wundervollste Sender, den ich je gesehen hab.«
»Sender?«, wiederholte
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