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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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Seine. Schweigend gingen Sydney und Noah nebeneinander her, ein sich selbst genügendes Paar unter vielen anderen.
    Als sie zu einer größeren Wasserfontäne gelangten, legte Noah seinen Arm um ihre Taille, um sie mit sich zu ziehen. Weit davon entfernt, die Gelegenheit verstreichen zu lassen, schmiegte sich Sydney an ihn, als wäre sie tatsächlich in ihn verliebt. Alles schien ihr so selbstverständlich, so völlig normal, dass sie fast vergaß, dass sie Agenten waren.
    Vielleicht hätten sie noch eine weitere Fontäne auf diese Weise umrundet, doch Sydneys Aufmerksamkeit wurde bereits von etwas gefesselt, das in einiger Entfernung in ihr Blickfeld trat: eine riesige Steinnadel, die sich geradewegs gen Himmel reckte.
    »Was ist das?«, fragte sie, nach vorne deutend, und drückte sich etwas näher an Noah als vielleicht nötig.
    »Ein ägyptischer Obelisk. Wir kommen gleich daran vorbei.«
    »Sie wissen wohl alles über diese Stadt, was?«, platzte sie, ihrer Neugierde schließlich nachgebend, heraus. »Wie oft sind Sie eigentlich schon hier gewesen?«
    »Ein paar Mal«, erwiderte er schulterzuckend. Sein Gesichtsausdruck lud nicht dazu ein, noch weitere Fragen zu stellen, und so ließ Sydney es dabei bewenden.
    Sie mussten eine breite, stark befahrene Straße überqueren, um zu dem Obelisken zu gelangen, doch als sie endlich am Fuß des steinernen Monuments standen, schaute Sydney ehrfürchtig an der mächtigen Säule empor. Sie erfuhr, dass auf dem vierkantigen, sich nach oben hin verjüngenden Obelisken von Luxor Hieroglyphen zu sehen waren, die vor etwa dreitausend Jahren in den Stein gemeißelt worden waren. Dreiundzwanzig Meter hoch über den Place de la Concorde aufragend, auf dem er sich befand, schien er, wie so vieles in Paris, ein bisschen größer zu sein als das Leben selbst.
    »In dieser Stadt ist einfach alles außergewöhnlich«, seufzte Sydney, während sie mit Noah weiterzog. »Dieser ganze Ort steckt voller Magie.«
    »Hoffentlich«, erwiderte Noah augenzwinkernd.
    Sie lächelte verunsichert und fragte sich, was er damit sagen wollte. Wahrscheinlich meint er unseren Auftrag. Ein wenig Glück könnte uns in der Tat nicht schaden.
    Doch nachdem er den ganzen Nachmittag über für sie den Fremdenführer gespielt hatte, jedem ihrer Wünsche sogleich nachgekommen war, sich überhaupt in allem so benommen hatte, als würde ihm aufrichtig etwas an ihr liegen.
    Dieses ganze Getue und Rumgeturtel ist nur unsere Tarnung, rief sie sich ins Gedächtnis. Ich sollte endlich damit aufhören, in alles und jedes Gott weiß was hinein zu interpretieren.
    Dennoch.
    »Die Champs-Elysees«, verkündete Noah, als sie eine große, dreispurige Straße erreichten. »Und? Machen Ihre Füße noch mit?«
    »Denen geht's prima«, log sie. In Wahrheit wünschte sie, sie hätte ihre Joggingschuhe angezogen.
    Die Avenue des Champs-Elysees, die wohl bekannteste Straße von Paris, war ebenso berühmt für ihre enorme Breite wie für jenen Punkt, an dem sie ihren
    Anfang nahm, den Arc de Triomphe. Doch darüber hinaus wurde so mancher Tourist wohl vor allem durch den Wunsch angelockt, einmal auf diesem geschichtsträchtigen Boulevard Shopping zu machen, wozu sich durchaus Gelegenheit bot. Tatsächlich gelangten Sydney und Noah, nachdem sie, vorbei an hochherrschaftlichen Gebäuden und die Prachtstraße säumenden Bäumen, eine ganze Weile weitergegangen waren, an eine riesige, von Menschen aus aller Herren Länder bevölkerte Kreuzung, hinter der sich endlich der Bereich mit den Ladengeschäften anschloss.
    In dem Straßenabschnitt, der vor ihnen lag, schien das Leben nur so auf den breiten Bürgersteig hinauszusprudeln. Cafes hatten ihre Tische inmitten des Getümmels platziert, sodass sich der stete Strom von Fußgängern wohl oder übel an ihnen vorbeizwängen musste. Leute aßen, kauften ein, begrüßten Freunde oder standen einfach nur herum, und nicht wenige hatten sich, offenbar nach dem Motto sehen und gesehen werden, in eine Garderobe geworfen, die in L. A. völlig undenkbar gewesen wäre, für Paris indes genau das Richtige schien.
    »Wow«, sagte Sydney.
    Noah legte, augenscheinlich erfreut über ihre Reaktion, erneut seinen Arm um ihre Schultern, während sie sich durch die Massen auf dem Trottoir hindurchschlängelten. »Nicht übel, was? Ich bin immer schon gern hierher gekommen.«
    Abermals verspürte sie den Drang, ihn darüber auszuquetschen, wie oft er bereits in Paris gewesen war, und warum, und für wie lange,

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