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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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sie ausgeguckt hatte, war weder auffallend stark frequentiert noch sonderlich hell erleuchtet, lediglich ein paar kleine Boote dümpelten festgezurrt längsseits des Stegs vor sich hin. »Die großen Touristenschiffe legen aber dort drüben an«, bemerkte sie und wies auf das andere Ufer.
    »Wir suchen etwas, das ein wenig. privater ist«, erklärte er leicht gereizt. Er wandte sich um und marschierte entschlossen hinunter zum Pier, wobei die große Einkaufstüte, die er trug, bei jedem Schritt gegen sein Bein schlug. Sydney musste sich beeilen, um mit ihm mitzuhalten.
    Von dem Moment an, als sie sein Paket in dem Antiquitätenladen abgeholt hatten, hatte sich sein Verhalten grundlegend verändert. Er wirkte angespannt, war wieder ungeduldig und barsch - ganz der Typ, der ihr heute Morgen so sehr auf die Nerven gegangen war. Doch diesmal wurde ihr etwas bewusst: Nicht sie war der Grund dafür, dass er sich so merkwürdig benahm, sondern ihre Mission. Wenn ihr Partner seinen Job machte, blieb offenbar wenig Raum für andere Dinge.
    Noah blieb vor dem ersten Boot, auf dem sich jemand an Bord befand, stehen und bellte irgendeine Frage auf Französisch hinüber. Der Mann, der gerade dabei war, eine Luke zu säubern, unterbrach seine Arbeit und starrte Sydney und Noah an, als kämen sie von einem anderen Stern. Dann schüttelte er den Kopf und machte eine abwehrende Handbewegung. Unbeirrt stapfte Noah weiter den Steg hinunter.
    »Was haben Sie zu ihm gesagt?«, fragte Sydney, während sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten, doch er ging einfach weiter.
    Am Ende des Piers lag, träge in den Kielwasserwellen vorbeifahrender Schiffe auf und ab schaukelnd, ein graues Kabinenboot vertäut. Die sich bereits vom Rumpf ablösende Farbe gab allen Grund zu der Annahme, dass es bereits bessere Tage gesehen hatte. Auf Deck saß zurückgelehnt auf einem Klappstuhl ein Mann, der seinen Wein direkt aus der Flasche trank.
    »Bonsoir!«, rief Noah ihm zu. »Ca va?«
    Aus trüben Augen spähte der Mann in der einsetzenden Dunkelheit zu ihnen hinüber, dann erhob er sich auf unsicheren Beinen von seinem Stuhl. Die Sachen, die er anhatte, waren zerschlissen und schmutzig, und auf seinem T-Shirt prangte ein großer,
    dunkler Rotweinfleck.
    »Er ist betrunken«, flüsterte Sydney angewidert.
    Noah lächelte humorlos. »Und abgebrannt. Zwei Punkte für uns.« Sydney auf dem Steg zurücklassend, sprang er an Bord und begann mit dem Mann zu reden.
    Was immer Noah ihm auch erzählte, es schien dem Mann zu gefallen. Zwar unterbrach er Noah des Öfteren und machte dem Tonfall nach irgendwelche Einwände geltend, doch in seine Augen war ein Glitzern getreten, das seine heimliche Freude verriet. Wenige Augenblicke später zog Noah ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und drückte sie dem Mann in die Hand. Ungläubig starrte der alte Säufer auf das Geld und versuchte dann so eilig von dem Boot herunterzukommen, dass er um ein Haar in die Seine gefallen wäre. Als er auf dem Pier an Sydney vorbeischwankte, zog er eine überwältigende, nach Schweiß und billigem Fusel riechende Dunstwolke hinter sich her.
    »Bonsoir«, lallte er noch mit einem niederträchtigen Blinzeln, bevor er torkelnd in der Nacht verschwand.
    »Kommen Sie schon. Steigen Sie ein«, forderte Noah Sydney auf und reichte ihr seine Hand.
    Sie ergriff seinen Arm und kletterte an Bord. »Was haben Sie gemacht? Das Boot gekauft?«
    »Sagen wir einfach, wenn der Alte es morgen hier wieder findet, wird er es als Bonus betrachten.«
    »Aber wir bringen es doch zurück, oder?«
    »Kann ich jetzt noch nicht sagen. Sind Sie in der Lage, so ein Boot zu steuern?«
    »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    Abermals sah er sie mit seinem 007-Blick an. Wenn es um so alltägliche Dinge wie Essengehen und Stadtbesichtigung ging, war Noah ein Ausbund an Charme und
    Gelassenheit. Doch sobald es den Job betraf, war er so ungenießbar wie ein altes französisches Baguette.
    »Es ist Ihr Ernst«, murmelte sie resigniert. »Na großartig. Zeigen Sie mir, wie man das Ding in Gang bringt.«
    Sydneys Erfahrung mit Schiffen beschränkte sich auf Ruderboote, Kanus und einen eintägigen Crashkurs in Schnellbootfahren beim SD-6. Doch die Seine war ein großer Fluss, und was Noah da für sie gemietet, gekauft oder geborgt hatte, sah nicht eben nach einem Rennboot aus.
    Wenn ich erst mal die richtige Richtung habe, was soll da noch groß schief gehen?, versuchte sie sich selbst Mut zu machen.
    Noah warf den altersschwachen

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