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Alias XX

Alias XX

Titel: Alias XX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Ross
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sich unter dem Schreibtisch versteckt.«
    »Er ist nicht zu erreichen. Aus dienstlichen Gründen.«
    Bloomgaard drehte sich zur Tür, als Knudson und einer seiner Männer eintraten. »Ah, Mr. Knudson, begleiten Sie meine Gäste hinaus und sorgen Sie dafür, dass sie nicht wiederkommen.«
    Knudson und sein Untergebener führten sie nach unten. Er öffnete einen Seiteneingang. Harriet trat auf die Straße. Tom blieb stehen. »Knudson. Sie haben auf Haiti gedient?«
    »Ich arbeite jetzt für Bloomgaard.«
    »Bei den Marines – Sie kennen Franklin Berry? Er wird für mich bürgen. Alles, worum ich bitte …«
    »Vergessen Sie’s, Kumpel.«
    Dann war Tom draußen, blinzelte ins Morgenlicht, während hinter ihm die Tür ins Schloss fiel und verriegelt wurde.
    »Wir reden mit meinen Leuten«, sagte Harriet.
    »Viel Glück.«
    »Sie werden sich über Bloomgaard hinwegsetzen. Sie werden die Dokumente untersuchen.«
    »Ohne dazugehörige Beweise? Wann? Dafür reicht die Zeit nicht mehr. Es geht hier doch nur um ein paar Dinge, über die der umnachtete Tom Wall gestolpert ist. Der es noch nicht mal schafft, die Quelle anzugeben …«
    »Ich werde mit deinem Mr. Highcastle reden. Was anderes fällt mir im Moment nicht ein.«
    Tom durchaus. Es gab noch andere Wege neben den politischen Kanälen. Er trennte sich von Harriet, die ihm versprach, Highcastle aufzutreiben, und stieg in ein Taxi. Er nannte dem Fahrer sein Ziel: Ed Murrow vom CBS. Der Chauffeur ordnete sich in den Verkehrsstrom ein und lamentierte über die Feuerwehr, die ein Drittel der städtischen Taxiflotte für ihre Pumpenwagen requiriert hatte. Tom ließ den Wortschwall über sich ergehen. Auf dem Boden entdeckte er eine zerknüllte, verdreckte Ausgabe der Zeitung vom Vortag, deren Schlagzeile sein Interesse weckte:
     
    USA F ORDERN A NTWORT
     
    Japanische Streitkräfte in Indochina
Klare Worte von Mr. Roosevelt
     
    Er wischte die Zeitung halbwegs sauber. Die Japaner verstärkten ihre Streitkräfte in Indochina. Auf Roosevelts Anfrage wiegelte der japanische Gesandte ab. Man wünsche nach wie vor, einen Konflikt vermeiden zu können, da mit Krieg keine Probleme zu lösen seien.
    Das war Tom neu. Seiner Erfahrung nach wurden durch Kriege so einige Probleme gelöst.
    Der Artikel endete an einem langen, gezackten Riss, worauf er die nächste lesbare Seite überflog. Heringe in Dosen waren den Streitkräften vorbehalten, die Kartoffelernte war gut ausgefallen, und Noël Cowards neues Stück Geisterkomödie war ein Riesenerfolg. Der Zeitung zufolge hatte er es in sechs Tagen geschrieben, einige Wochen, nachdem die deutsche Luftwaffe sein Londoner Büro in Schutt und Asche gelegt hatte – es war eine originelle Farce über den Tod, in der die Toten zurückkehrten und den Lebenden erschienen. Tom schnaubte. Ihm brauchte hier keiner was von einer Farce zu erzählen. War die Mikrofotografie echt? Sein Gefühl sagte ihm, dass sie es war. Aber seine Gefühle hatten ihn schon häufig getrogen …
    Er las, dass zwei deutsche Kriegsgefangene am Dienstag aus einem Krankenhaus geflohen und am Mittwoch wieder gefasst worden waren. Lord Derbys Hengst Hyperion hatte 25 836 Pfund gewonnen. Dann entdeckte er eine Überschrift: K ONKURRENZ FÜR US-I SOLATIONISTEN . Eine neue Zeitung, die Chicago Sun, sollte »im Herzen des isolationistischen Amerika« erscheinen, um der antibritisch eingestellten Chicago Tribune das Meinungsmonopol streitig zu machen.
    »Das ist die Zeitung von gestern«, sagte der Fahrer. »Ist als Fußabstreifer gedacht, nicht zum Lesen. Soll ich bei einem Zeitungsstand anhalten?«
    Er habe es eilig, sagte Tom. Der Fahrer zuckte mit den Schultern und setzte ihn vor dem CBS-Gebäude ab. Wenn er Ed Murrow nicht erreichte, musste auch ein anderer Rundfunkmitarbeiter genügen, jeder, der seine Neuigkeiten in die Welt hinausposaunte.
    Die Empfangsdame hörte sich seine Geschichte an, war allerdings nicht sonderlich beeindruckt. Er zeigte sich von seiner charmantesten Seite, versuchte es mit Earls lässiger Überzeugungskraft, worauf sie einen Gehilfen anklingelte, um ihn loszuwerden. Er wartete, während sich die japanische Flotte ihren Weg durch den Pazifik bahnte. Vierzig Minuten später kam der Gehilfe. Tom zeigte ihm den Abzug und die Notizen.
    »Wie sehr ist dieser Übersetzung zu trauen, Mr. Walt?«, fragte er.
    »Sie ist äußerst vertrauenswürdig.«
    »Von wem erstellt?«
    »Einer freiberuflichen Kraft.«
    Der Gehilfe klopfte mit dem Finger auf die

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