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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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so gekommen«, erklärte die Braut sehr bestimmt.
    »Alice!«, brüllte der Fotograf übellaunig über die Köpfe der versammelten Hochzeitsgesellschaft hinweg. »Ich brauche Alice!«
    So schnell sie irgend konnte, damit der Fotograf nur nicht noch mal ihren Namen durch die Menge posaunte, gesellte Alice sich zu den drei Wartenden vor die Linse.
    »Glückwunsch!«, wisperte sie Jennifer und Jason dabei freudestrahlend zu. Zehn Sekunden später knurrte der Fotograf, er habe alles, was er brauche, und sofort ging Audrey zu ihm und bombardierte ihn mit Anweisungen für die Veröffentlichung.
    »Wir freuen uns so sehr, dass Sie gekommen sind!« Jennifer nahm Alice’ Hände und lächelte sie strahlend an. »Das haben wir alles nur Ihnen zu verdanken!«
    »Ganz meine Meinung!«, stimmte Jason ihr zu. »Unser Erstgeborenes werden wir Alice nennen – vorausgesetzt, es wird ein Mädchen!«
    »Also …!« Alice musste lachen. »Aber mal ehrlich, Sie brauchen sich nicht bei Table For Two zu bedanken. Schließlich haben Sie selbst die ganze Arbeit gemacht.«
    »Das schon, aber ohne Sie …«, sagte Jennifer mit einem Blitzen in den Augen. »Den werfe ich nachher in Ihre Richtung«, fügte sie verschwörerisch hinzu und wies mit einem Nicken auf den Brautstrauß.
    Alice wurde rot, aber zum Glück wurden Braut und Bräutigam da schon von den heranströmenden Gratulanten abgelenkt.
    »Tja, das ist doch ganz großartig gelaufen.« Audrey trat zu ihr, rückte ihren Hut zurecht und zog das Jackett gerade. »Wieder ein Sieg für Table For Two!«
    »Diese Happy Ends sind es, für die man das alles auf sich nimmt«, sinnierte Alice und weidete sich an dem warmen Leuchten, das Jennifer und Jason auszustrahlen schienen.
    »Tja, wir sollten hier nicht rumstehen und Maulaffen feilhalten«, tadelte Audrey sie spitz. »Auf diesem Fest wimmelt es nur so von potenziellen Neukunden! Also los, mischen Sie sich unters Volk!«
    Folgsam ging Alice los und tauchte in der Menge der anderen Hochzeitsgäste unter, froh, einen gewissen Abstand zwischen sich und ihre Chefin bringen zu können, die schon fleißig dabei war, Visitenkarten zu verteilen. Wenn Audrey allen Ernstes dachte, sie würde hier anfangen, Klienten anzuwerben, dann war sie schief gewickelt. Das hier war der schönste Tag in Jennifers und Jasons Leben, und sie würde einen Teufel tun und ihn dazu missbrauchen, neue Kunden zu akquirieren. Also plauderte sie stattdessen mit einigen ältlichen Tanten, sehr zu Audreys offensichtlichem Missfallen.
    Viel zu bald rief Jennifer die Singlefrauen zu sich, um den Brautstrauß zu werfen. Alice hielt sich im Hintergrund und versuchte, sich unsichtbar zu machen. Auf gar keinen Fall wollte sie sich mitten in einen schubsenden, rempelnden Hühnerhaufen wagen, wo die hoffnungsvollsten Anwärterinnen auf den Strauß ihre Getränke schon weggestellt hatten, um beide Hände freizuhaben, und die Ellbogen ausfuhren, um möglichst vor der Konkurrenz abspringen zu können.
    Als Jennifer sich umdrehte und den Strauß hinter sich warf, sah Alice, wie Audrey sich aus der Masse löste und mit vollem Körpereinsatz versuchte, die Blumen zu erhaschen. Allerdings kam ihr eine sprungstarke Mittzwanzigerin zuvor, die vor Entzücken loskreischte und dann mit dem hart erkämpften Hauptgewinn zu ihrem Freund stürmte, um ihm die errungene Trophäe unter die Nase zu halten. Alice sah Audreys enttäuschtes Gesicht, als die andere den Strauß fing, obwohl sie nur noch ein paar Zentimeter von ihrem Märchen-Happy-End trennten. Einen Augenblick wirkte sie ganz niedergeschlagen. Doch dann war gleich ihr altbekannter Gesichtsausdruck zurück, und sie verkündete lautstark, eigentlich habe sie als glücklich verheiratete Frau ja gar nichts in diesem Hühnerhaufen verloren.
    Alice wandte sich ab. Sie hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen. Fast wünschte sie sich, Audreys Geheimnis nicht zu kennen. Seit John ihr alles gebeichtet hatte, empfand sie es gleichzeitig als Fluch und als Segen. Ein Segen war es deshalb, weil John nicht vergeben war. Der Gedanke an ihr Treffen am Vortag und daran, wie er sich nach vorne gebeugt und sie angelächelt hatte, mit Lachfältchen um die Augen, machte sie so glücklich, dass sie beinahe laut aufgelacht hätte.
    Doch es war auch wie ein Fluch. Warum hatte Audrey gelogen und John als ihren Ehemann ausgegeben? Wenn sie Single war, warum stand sie nicht dazu und sagte es geradeheraus? Audrey redete auch nie über ihre Freunde, sie erzählte

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