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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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Furunkel, das wie ein Pilz vor dem Eingang von Table For Two wucherte. Es war nichts weniger als eine persönliche Beleidigung, ein Gruß mit dem Mittelfinger an sie von der unzumutbaren Öko-Tante. Tja, zumindest das würde sie sich nicht länger gefallen lassen.
    Sie ging zwei Schritte darauf zu, holte mit ihrer schweren Handtasche aus und prügelte auf die Speichen des Vorderrads ein. Fünf Kilo Terminplaner, Make-up und ein gebundenes Leihbuch krachten gegen die dünnen Metallstäbe. Das Geräusch hatte einen seltsam befriedigenden Klang. Wieder holte sie aus und schlug ein zweites Mal zu. Boing. Die Speichen des Rads wiesen nun zwei deutlich sichtbare Dellen auf. In Audrey brodelte ein wildes Siegesgefühl.

Alice

    W issen Sie, es ist genau, wie Sie bei unserem ersten Treffen gesagt haben«, erklärte Kate grinsend am Tisch des kleinen Cafés. »Man muss aufgeschlossen sein. Das Leben ist wirklich viel spannender, wenn man sich überraschen lässt!«
    Mit leuchtenden Augen pickte sie die letzten Reste des Schokoladenkuchens mit der Gabel auf.
    »Dann gehe ich mal davon aus, dass ich vorerst keine weiteren Verabredungen für Sie arrangieren soll?«, erkundigte sich Alice lächelnd.
    »Nein, herzlichen Dank!«, gab Kate strahlend zurück. »Ich möchte erst mal sehen, wie sich die Dinge mit Tommy weiter entwickeln. Ich weiß, er entspricht überhaupt nicht meinen blöden Suchkriterien, aber mit ihm haben Sie wirklich ins Schwarze getroffen!«
    »Das hört man gerne«, entgegnete Alice und musste sich zusammenreißen, um nicht vor Freude aufzuspringen, herumzutanzen und das ganze Café zu umarmen. Es gab doch nichts Schöneres als eine erfolgreiche Vermittlung. »Manchmal ist es ganz gut, ein kleines Wagnis einzugehen, nicht wahr?«
    Worauf Kate nur heftig nickte.
    »Aber denken Sie daran: Kein Wort zu meinen Kollegen von Table For Two.« Alice versuchte, diese Ermahnung sehr ernsthaft auszusprechen, aber es war schwer, ein strenges Gesicht zu machen, wenn man grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    Ein paar Stunden später, als sie bei Kerzenschein mit John in einem romantischen Restaurant saß, strahlte Alice vor Glück immer noch über das ganze Gesicht.
    Es war ein wunderbarer Abend gewesen. Noch nie hatte Alice jemanden kennengelernt, bei dem sie sich so begehrenswert fühlte wie bei John und gleichzeitig so wohl und entspannt. Sie hatte das Gefühl, alles sagen, alles essen – und alles anziehen zu dürfen, von ihrer ausgebeultesten Strickjacke bis zu ihren abgewetztesten Gartenklamotten. Dennoch wollte sie für John hübsch aussehen, ein Kleid anziehen und Lippenstift benutzen. Bei ihm fühlte sie sich wie eine Frau. Dabei hatten sie noch nicht einmal miteinander geschlafen!
    Immer, wenn Alice daran dachte, mit ihm ins Bett zu gehen, wurde ihr ganz schummerig vor Aufregung. Sex war für sie, zumindest soweit sie sich daran erinnern konnte, immer ein notwendiges Übel gewesen, frei nach dem Motto »Augen zu und durch«. Sie hatte nie so recht gewusst, was sie da eigentlich tat, weshalb sie sich immer zurückgehalten und dem Mann die Führung überlassen hatte. Aber bei John konnte sie es gar nicht erwarten, um danach in seinen Armen einzuschlafen und morgens beim Aufwachen als Erstes diese Augen und dieses Lächeln zu sehen. Hoffentlich würde es bald passieren; womöglich schon heute Nacht!
    »Du hast es geschafft«, sagte er mit warmer Stimme, griff auf dem Tisch nach ihrer Hand und schob seine Finger zwischen ihre. »Du hast den perfekten Mann für die ehrgeizige Karrierefrau gefunden.«
    »Noch ist es ein bisschen zu früh, um das zu sagen, aber ich glaube, du hast Recht.« Sie konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. »Jedenfalls hatte sie diesen Blick. Sie sah aus wie eine Frau, die gerade dabei ist, sich zu verlieben.«
    »Und das alles nur, weil du ein Wagnis eingegangen bist«, erklärte John nachdrücklich.
    Alice schaute ihm in die Augen. Sie hatten die Farbe von Vergissmeinnicht, wie ihr jetzt aufging. Wie wunderbar, dass er das, was sie am anziehendsten an ihm fand, mit einer der hübschesten, unkompliziertesten Blumen der Welt teilte.
    »Aber es war nicht nur das, oder?«, fuhr er fort und drückte ganz leicht ihre Hand. »Es lag auch daran, dass du ihr klargemacht hast, wie wichtig es ist, aufgeschlossener zu sein und anderen Menschen eine Chance zu geben.«
    Er beugte sich vor und schaute sie ernst an. Alice spürte, wie sie förmlich unter seinem Blick schmolz, wie Eiscreme, die auf warmem

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