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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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Telefon war? Die Frau verbrachte eindeutig zu viel Zeit bei ihren Pferden. Da verrohte man.
    Übellaunig griff Audrey zum Hörer.
    »Sheryl«, sagte sie deutlich unterkühlt, legte ihr Sandwich beiseite und saugte schmatzend an einem Krabbenstückchen, das zwischen ihren Zähnen feststeckte.
    »Auuuuuudrey!«
    So klang eine Magenverstimmung.
    »Hör zu, Darling, ich will dich gar nicht lange aufhalten. Ich habe schrecklich viel zu tun, und du klingst, als schnüffelst du gerade nach Trüffeln.«
    Audrey stellten sich die Nackenhaare auf. Dabei wusste sie nicht mal, was sie mehr aufbrachte – mit einem im Erdreich wühlenden Schwein verglichen zu werden oder dass Sheryl sie »Darling« nannte.
    »Ich weiß ja, wie gern du Neuigkeiten als Erste hörst, also dachte ich mir, ich klingele rasch durch und erzähle dir das Allerneueste.«
    Audrey spürte, wie ihr das Sandwich quer in der Speiseröhre lag. Sie versuchte, ganz unbeteiligt zu tun, aber ihre Gedanken überschlugen sich.
    »Nur zu.«
    »Du sprichst mit der neuen Inhaberin von Cupid’s Cabin!«, tönte sie triumphierend.
    »Du hast Cupid’s Cabin gekauft?«
    »Für einen Appel und ein Ei!«
    »Aber ich wusste gar nicht, dass Nigel verkaufen wollte.«
    »Wollte er auch nicht! Aber schließlich wusste jeder, dass er kurz davor war, das Handtuch zu werfen. ›Mach mit Marjorie eine schöne, lange Kreuzfahrt‹, habe ich ihm geraten. ›Vergiss mal diesen ganzen Partnervermittlungskram und tu lieber was für deine eigene Ehe.‹ Tja, Auuudrey, was soll ich dir sagen, er hat mir fast die Hand abgebissen, so wild war er auf mein Angebot!«
    »Aber wenn er alle benachrichtigt hätte … die Agentur öffentlich zum Verkauf angeboten hätte …«, wandte Audrey ein.
    »Dann hättest du ein Gebot abgegeben?« Sheryl gluckste skeptisch und ausgiebig. »Als Geschäftsfrau darf man nicht darauf warten, dass sich eine Gelegenheit ergibt; man muss rausgehen und es selbst in die Hand nehmen. Und außerdem wissen wir doch alle, dass du mit deiner kleinen Agentur ohnehin schon mehr als genug zu tun hast. Wie geht es eigentlich Alice?«
    »Gut«, gab Audrey spitz zurück.
    »Erzähl ihr auf jeden Fall die aufregenden Neuigkeiten, ja? Es wird sie sehr interessieren, von meiner Neuerwerbung zu erfahren.«
    »Sicher.« Audrey fehlten die Worte, und das Krabben-Sandwich stieß ihr jetzt schon sauer auf. Sie hätte sich in den Hintern treten können, dass sie sich so eine einmalige Gelegenheit hatte entgehen lassen.
    »Und, willst du mir nicht gratulieren?«, bemerkte Sheryl hämisch. »Ich meine, schließlich hat man nicht jeden Tag einen echten Mogul am Telefon, oder?«
    Audrey kochte derart vor Empörung, dass sie auflegte.
    Warum hatte Nigel ihr nicht erzählt, dass er verkaufen wollte? Sie waren doch immer gut miteinander ausgekommen; unfassbar, dass er nicht zuerst zu ihr gekommen war. Aber jetzt hatte Sheryl Cupid’s Cabin in den Klauen, und das bedeutete, dass sie nun die beiden schärfsten Konkurrenten von Table For Two vereinte. Das waren wirklich keine guten Nachrichten.
    Es klopfte an der Tür. Bianca stand im Rahmen.
    »Maurice Lazenby ist auf Leitung eins. Er besteht darauf, mit Ihnen persönlich zu sprechen.«
    »Ach, verflixt noch mal!«, keifte Audrey. »Geben Sie ihm Alice!«
    Sie sah, wie Bianca bei ihrem Tonfall erblasste.
    »Alice ist nicht da.«
    »Was meinen Sie mit ›nicht da‹? Wo ist sie denn?«
    »Bei einem Klienten.«
    »Dann wimmeln Sie ihn ab!«, kläffte sie wütend. »Sehe ich so aus, als wollte ich mit Maurice Lazenby sprechen?«
    Kreidebleich schob sich Bianca rückwärts aus ihrem Büro.
    Wo zum Teufel steckte Alice? Und was genau tat sie eigentlich? Wenn sie nicht gerade das Spesenkonto von Table For Two mit unnötigen Kaffeetreffen mit Klienten strapazierte, starrte sie dösig aus dem Fenster und war zu nichts zu gebrauchen.
    Auf einmal kam Audrey ein Gedanke.
    Warum war Sheryl so bedacht darauf gewesen, dass Alice davon erfuhr, dass sie Cupid’s Cabin gekauft hatte? Machte sie sich schon wieder über Audrey lustig? Hatte dieses Weibsstück ihre Mitarbeiterin beim Ball nicht eine »alte Jungfer« genannt? Sahen die Leute sie und ihre Angestellten bei Table For Two etwa so an … als einen Haufen vertrockneter alter Jungfern?
    Mit einem missmutigen Stirnrunzeln betrachtete Audrey die Überreste ihres Sandwichs und warf es dann verärgert in den Mülleimer.
    Der Nachmittag schleppte sich träge dahin. Plötzlich meldete sich ihr Sodbrennen

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