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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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gewesen, mit ihren Vorschlägen für Maurice ins Schwarze zu treffen – aber offensichtlich ließ ihr Urteilsvermögen sie in mehr als nur einer Hinsicht im Stich. Eigentlich hielt sie große Stücke auf ihre Menschenkenntnis, doch langsam musste sie wohl oder übel einsehen, dass sie offenbar überhaupt keine Ahnung davon hatte, das wahre Ich eines Menschen richtig einzuschätzen.
    »Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Ihnen hat tatsächlich keine der drei gefallen?«
    »Nein.«
    »Aber waren sie nicht ganz anders als die Frauen, die Sie bisher kennengelernt haben? Individueller, einzigartiger?«
    »Nun ja, das schon. Aber trotzdem waren es nicht die Richtigen, und darum geht es schließlich.«
    »Selbstverständlich. Ich dachte nur … Ich war mir so sicher … Es ist bloß so, es …«
    »Falsch! Schon wieder!«
    »… tut mir so leid«, vollendete Alice kaum hörbar ihren Satz und schaute ihn verzweifelt an.
    »Hören Sie«, lenkte Maurice ein, »Sie scheinen mir ein wirklich nettes Mädchen zu sein, und ich erkenne durchaus an, dass Sie sich wesentlich mehr Gedanken gemacht haben als alle anderen vor Ihnen.« Mit kritischem Blick schaute er sich im Büro um. »Aber dennoch ist es doch so: Es ist Ihnen nicht gelungen, die Frau zu finden, die ich suche, also lassen Sie mir keine andere Wahl.«
    »Ach, Maurice …«
    »Ich muss wirklich darauf bestehen, dass Ms Cracknell sich meiner persönlich annimmt. Sie ist die Expertin. Ich hoffe, mit ihrer Hilfe mehr Erfolg zu haben.«
    »Aber ich bitte Sie …«
    »Nein, wirklich, Miss Brown. Ohne Wenn und Aber. Aha, wie ich sehe, ist Ms Cracknell in ihrem Büro. Tja, wenn das so ist, dann wollen wir keine weitere Zeit verschwenden …«
    Alice’ armes, geschundenes Herz rutschte ihr noch tiefer in die Kniekehlen. Audrey konnte Störungen selbst unter normalen Umständen nicht ausstehen. Doch nun schlug ihre gewohnte verärgerte Grundstimmung regelrecht in übellaunige Alarmbereitschaft um, kaum dass sie sah, wie Maurice in ihr Büro marschierte. Sie bedachte Alice durch die Glaswand mit einem mörderischen Blick. Dann jedoch riss sie sich zusammen, um die Contenance zu wahren, und Alice hörte sie zirpen: »Maurice! Wie entzückend, Sie zu sehen!« – und das in einem wirklich überzeugenden Tonfall. Der Besucher schloss die Glastür hinter sich.
    Alice senkte den Kopf und beobachtete die beiden unter ihren Wimpern hervor. Das war eine Katastrophe. Ja, ihr ganzes Leben war eine einzige Katastrophe. Alles, was sie je geglaubt hatte, war falsch gewesen, und nun beschwerte sich Maurice auch noch bei Audrey und ließ seinen ganzen Ärger an ihr aus. Unter anderen Umständen hätte sie sich vielleicht insgeheim ein bisschen amüsiert bei dem Gedanken, dass Audrey einen dicken Rüffel einstecken musste – noch nie zuvor hatte sie es erlebt, dass Audrey nicht mal ansatzweise zu Wort kam. Aber die Lage war ernst. Sehr ernst. Audrey mochte zwar die Gardinenpredigt über sich ergehen lassen, kaum aber dass Maurice aus dem Büro war, würde sie ihren Ärger an Alice auslassen. Und sie würde stinksauer darüber sein, dass sie derart zusammengestaucht worden war. Alice wusste nicht, ob sie – ausgerechnet heute – stark genug wäre, eine Standpauke zu ertragen.
    Mit zittrigen Händen schrieb sie Ginny eine SMS.
    Wieder da? Muss unbedingt mit dir reden …
    In dem Moment flog Audreys Glastür auf.
    Alice setzte sich binnen Sekunden kerzengerade hin, zwang sich, ein strahlendes, professionelles Lächeln aufzusetzen, und versuchte, das flaue Gefühl im Magen zu ignorieren.

Audrey

    E ndlich war Maurice weg. Audrey machte die Tür hinter ihm zu und schloss erleichtert die Augen. Dieser Mann war wirklich unerträglich mit seinem kleinkarierten Gejammer und seiner überzogenen Vorstellung von Perfektion, die es schlichtweg nicht gab. Und selbst wenn eine derart perfekte Frau existierte, dann würde sie wohl kaum so tief sinken, sich auf Maurice einzulassen. Aber das Enervierendste von allem war, dass Audrey sich irgendwann im Verlauf dieser schier endlosen Litanei dazu bereit erklärt hatte, sich persönlich seines Falls anzunehmen. Unfassbar, dass sie sich dazu hatte breitschlagen lassen! Vielleicht lag es daran, dass er sie bei ihrer Berufsehre gepackt hatte, oder womöglich hatte sie ihn auch bloß, so schnell es ging, wieder loswerden wollen. Wie dem auch sei, es war eine Katastrophe. Als sei das Leben nicht schon schlimm genug, jetzt, wo John sich weigerte,

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