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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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noch. Sheryl war eine schwarze Gewitterwolke am strahlend blauen Himmel des Balls der Partnervermittler. Am Telefon war sie schon schwer genug zu ertragen, aber im echten Leben war sie noch um einiges schlimmer. Wobei an Sheryl selbst eigentlich kaum etwas echt war – ganz im Gegenteil. Außerdem lief sie meistens halb nackt rum und stellte ihre Brüste in viel zu engen, tief dekolletierten Oberteilen zur Schau, die grundsätzlich knallpink waren. Sie stöckelte auf Stiletto-Absätzen durch die Gegend – manchmal sogar ohne Nylonstrumpfhose! –, und wenn Männer in der Nähe waren, verhielt sie sich unerträglich. Ständig schüttelte sie ihre wasserstoffblonde Wallemähne auf oder beugte sich nach vorn, um ihnen geschmacklose Dummheiten ins Ohr zu flüstern. Und was sollte das Gerede von John? War er Sheryls neuestes Opfer, in das sie ihre lackierten Krallen schlagen wollte? Audreys John? Aber John war viel zu kultiviert für ein billiges Flittchen wie Sheryl. Oder etwa nicht? Bei dem Gedanken bekam Audrey prompt wieder Sodbrennen.
    Nach zehn Minuten angestrengtem Wühlen in ihren Unterlagen hatte sie sich endlich etwas beruhigt. Natürlich würde John sich nie auf eine Schlampe wie Sheryl einlassen. Da konnte sie ihn anflirten, so viel sie wollte, John würde Audrey nicht von der Seite weichen. Auf ihn konnte sie sich verlassen, das wusste sie, trotz ihres gegenwärtigen – vorübergehenden – Status. Sie griff sich in den Nacken. Der wurde schon etwas kühler.
    Nun musste sie sich nur noch überlegen, wen sie als »aufstrebende Partnervermittlerin« mit zum Ball nehmen wollte. Es war Tradition beim Berufsverband der Partnervermittler, dass jede größere Agentur einen jungen, aufstrebenden Nachwuchsvermittler mitbrachte und dort vorstellte. An diesem Abend lernte er oder sie alle maßgebenden Leute kennen – die oberste Liga der Partnervermittlungsbranche, sozusagen – als Ansporn, dass man es mit viel Arbeit ganz nach oben schaffen konnte. Eine dumme alte Tradition eigentlich, denn ein Abend ohne die Mädels und ihre Albernheiten wäre ihr lieber. Aber Traditionen gehörten nun einmal gewahrt und respektiert. Verstohlen ließ Audrey den Blick über ihre Angestellten schweifen und fragte sich, wen sie mitnehmen sollte.
    Ihr Blick fiel auf Bianca. Dürfte sie irgendeine aussuchen, würde ihre Wahl zweifellos auf sie fallen. Dieses Mädchen brauchte sich bloß eine Paschmina überzuwerfen und sah blendend aus. Zwar war sie nicht unbedingt die hellste Birne im Lüster, aber sie kam aus einer guten Familie, hatte ein ausgezeichnetes Internat besucht und saß immer hübsch artig mit geschlossenen Knien da.
    Ihr Blick wanderte weiter zu Cassandra. Cassandra war ebenfalls recht wohlerzogen und eine begeisterte Reiterin, hatte aber einen Ansatz von O-Beinen. Etwas zu viel Zara Phillips und nicht genug Kate Middleton. Aber alles in allem gar nicht so schlecht.
    Und dann Hilary. Hilary war ihre erste Angestellte gewesen und wusste beinahe genauso viel über Table For Two wie sie selbst. Sie hatte Audrey schon etliche Male zum Ball begleitet, aber das war, bevor sie Kinder bekommen und ihre Figur verloren hatte. Und wieder einmal war sie im achten Monat schwanger und vollkommen unansehnlich. Unmöglich, sie in diesem Zustand mitzunehmen.
    Alice starrte mal wieder verträumt aus dem Fenster. Sie war schon seit Ewigkeiten bei Table For Two und bisher kein einziges Mal beim Ball dabei gewesen. Bianca und Cassandra hatten beide schon teilgenommen – Bianca sogar zweimal –, obwohl sie nicht annähernd so lange bei Table For Two arbeiteten. Audrey seufzte. Es hatte alles keinen Zweck; sie wusste, diesmal würde sie um Alice nicht herumkommen. Sie hoffte bloß inständig, das Mädchen würde sie nicht blamieren. Bestimmt würde sie absolut unpassende Klamotten wählen und auffallen wie ein bunter Hund. Audrey sah im Geiste schon, wie Sheryl kritisch die Augenbrauen hochzog. Und Barry Chambers würde ihre Witzchen über sie reißen. Sie war ein nervtötender Klotz am Bein, dachte Audrey verbittert.
    Gottergeben öffnete sie die Bürotür und rief Alice zu sich. Die sprang so überrascht auf, dass sie dabei einen Papierstapel mitriss. Audrey sah zu, wie sie sich hektisch daranmachte, alles wieder einzusammeln, und ihr Blick fiel auf Alice’ Füße. Was hatte sie denn da für hässliche Klumpschuhe an? Waren das etwa … waren das tatsächlich Clogs ? In ungläubigem Entsetzen beäugte Audrey das klobige Schuhwerk

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