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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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beeindrucken!
    Mit einem Blick auf die Uhr runzelte sie die Stirn. Es war halb zwölf. Wo zum Teufel blieben ihre Blumen? Normalerweise kamen die spätestens um elf.
    Energisch riss sie die Bürotür auf und schaute sich empört um.
    »Alles in Ordnung, Audrey?«, erkundigte Bianca sich zuckersüß.
    Von Blumen keine Spur.
    »Ja, ja.« Sie zwang sich zu einem halbwegs zivilisierten Tonfall und ließ den Blick über die unbeblümten Schreibtische schweifen. »Tja, also dann, ich habe zu tun.«
    Und damit rauschte sie wieder in ihr Büro und schloss hinter sich die Glastür. Sollten die Blumen bis Mittag nicht da sein, würde sie ein ernstes Wort mit dem Floristen sprechen müssen.
    Dann beschloss sie, zur Aufmunterung Präsident Ernie anzurufen. Audrey hielt es für die Aufrechterhaltung guter Geschäftsbeziehungen für unerlässlich, ein freundliches Verhältnis zum Präsidenten des Verbandes der Partnervermittler zu pflegen.
    Audrey hatte Ernie kennengelernt, als Table For Two noch in den Kinderschuhen steckte und sie ein Grünschnabel in Sachen Partnervermittlung war. Damals war Ernie bereits seit zwanzig Jahren im Geschäft, und es gab nichts, was er nicht wusste. Mit seinem silbergrauen Haar und der sportlichen Figur war er ein Hingucker bei den Verbandstreffen, und er sprudelte stets nur so vor Ideen für neue Arten der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Agenturen. Inzwischen ging er auf die sechzig zu, und Audrey dachte mit einem mulmigen Gefühl an den Tag, an dem er die Segel streichen und in Rente gehen würde.
    »Audrey, wie schön, von Ihnen zu hören!«
    »Guten Morgen, Mr President!«
    Ernies Protesten zum Trotz bestand Audrey darauf, ihn mit seinem Titel anzusprechen. Eine Welt ohne Hierarchien würde ihrer Meinung nach über kurz oder lang vor die Hunde gehen.
    »Haben Sie das von Nigel von Cupid’s Cabin schon gehört?«, tratschte er gleich los.
    »Was denn genau?« Audrey war bemüht, ganz beiläufig zu klingen. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn der Eindruck entstand, sie sei noch nicht im Bilde über den neuesten brancheninternen Klatsch und Tratsch.
    »Also, von mir haben Sie das nicht gehört, aber Ihnen kann ich es ja sagen. Nigel hat Beverly gefeuert!«
    Das waren in der Tat interessante Neuigkeiten. Audrey war richtig froh, dass sie angerufen hatte.
    »Er hat kaum noch Klienten«, fuhr Ernie quietschvergnügt fort, »und die, die noch da sind, laufen ihm in Scharen davon. Bei Sheryl von Love Birds klopfen jeden Tag enttäuschte ehemalige Klienten von Cupid’s Cabin an. Ich sage Ihnen, Nigel steht das Wasser bis zum Hals. Der kann den Laden noch vor dem Ball dichtmachen.«
    »Himmel!«, rief Audrey ganz schwindelig.
    »Wundert mich direkt, dass bei Ihnen noch keine desertierten Klienten von Cupid’s Cabin angeklopft haben …«
    »Aber natürlich haben sie das!«, rief Audrey empört. »Nur wollte ich das dem armen Nigel nicht unter die Nase reiben. Das Geschwätz der Leute ist doch das Letzte, was er jetzt braucht.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Aber ist das nicht schrecklich? Was mag da bloß schiefgegangen sein?«
    »Gott bewahre, dass ich mich in Spekulationen ergehe, aber ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass bei ihm der Haussegen schief hängt. Nigel und Marjorie haben schon seit geraumer Zeit gravierende Eheprobleme. Marjorie scheint anderen Männern nicht abgeneigt zu sein, und Nigel ist eifersüchtig auf alles und jeden, der ihr auch nur ein bisschen zu nahe kommt. Morgens verlässt er erst das Haus, nachdem der Postbote da war. Darunter muss das Geschäft ja zwangsläufig leiden!«
    »Selbstredend!«, stimmte Audrey ihm energisch zu.
    »Sie wissen genauso gut wie ich, Audrey, dass man nicht im Geschäft mit der großen Liebe sein kann, ohne sie selbst gefunden zu haben. Sonst ist man wie ein Priester, der den Glauben an Gott verloren hat, oder wie ein Polizist, der eines Morgens aufwacht und beschließt, Anarchist zu werden. Ist man selbst unzufrieden, verliert man als Partnervermittler zwangsläufig das glückliche Händchen für erfolgreiche Vermittlungen. Folglich sind wir es unseren Kunden schuldig, dafür Sorge zu tragen, dass in unserem eigenen Liebesleben alles zum Besten steht. Eine glückliche Ehe bedeutet glückliche Mitarbeiter, und glückliche Mitarbeiter bedeuten glückliche Kunden; das sage ich immer!«
    »Wie wahr! Also glauben Sie, Nigel hat sein Händchen für die Vermittlungen verloren?«
    »Da gehe ich jede Wette ein!«
    »Gütiger

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