Alice Browns Gespuer fuer die Liebe
Mittagessen mit Penelope Huffington war. Sie ist doch ein Traum, nicht wahr?«
»Es war … ähm … ganz entzückend. Sie ist sehr, äh …«
»Gebildet!«, schwärmte Audrey überschwänglich. Auf der Suche nach der richtige Frau für Max hatte sie die gesamte Kundenkartei der Agentur durchforstet, und Penelope war ihr einfach perfekt erschienen.
»Ja, sehr gebildet.«
»Und so elegant!«
»Ja, das auch.«
»Und kultiviert!«, spielte Audrey ihre Trumpfkarte aus. Männer wie Max wussten eine kultivierte Frau zu schätzen.
»Und wie! Neben ihr kam ich mir vor wie der letzte Dorftrottel.«
»Dann hat sie Ihnen also gefallen? Es hat zwischen Ihnen gefunkt? Wusste ich es doch!«
»Ähm …«
»Ich habe mir gleich gedacht , Sie beide werden sich auf Anhieb verstehen!«
»Es war wirklich sehr nett, Audrey, aber, äh, nun ja, nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte.«
Audrey musste blinzeln. »Wie bitte?« Die Strahlkraft ihres Lächelns nahm um eine mehrstellige Wattzahl ab.
Max hüstelte.
»Nun ja, wie ich schon sagte, oder Sie sagten, oder einer von uns sagte …«, stammelte er, »… sie ist charmant und gebildet und kultiviert und sicher für viele Männer die perfekte Frau. Aber, also, ich glaube, ich bin nicht ganz ihr Fall, ehrlich gesagt.«
»Da irren Sie sich aber. Ich habe bereits mit ihr telefoniert, und sie hat mich gebeten, eine zweite Verabredung zu arrangieren.«
»Oh, ach so. Nun ja, das ist wirklich sehr schmeichelhaft. Dass sie mich wiedersehen möchte, meine ich. Und bitte, sagen Sie ihr herzlichen Dank dafür. Aber …«
»Sie kommt aus der Familie der Whittings, Sie wissen, die Handelsbankiers? Ihnen gehört der Whitting Country Club. Wirklich entzückende Menschen. Schwimmen seit Generationen förmlich in Geld. Und Penelope ist eine große Kunstliebhaberin und geht regelmäßig zu Lunches und Ausstellungen. Und sie engagiert sich bei Wohltätigkeitskonzerten in der Kathedrale. Penelope tut viel für den guten Zweck. Eine wirklich tolle Frau!«
»Ja, ganz bestimmt. Ich fürchte nur, wir passen einfach nicht zusammen.«
»Aber, aber, seien Sie doch nicht albern! Sie beide sind das perfekte Paar.«
Audrey gefror das Dauerlächeln auf den Lippen. Zum Teufel damit, ihr tat der Kiefer weh.
Nervös fuhr Max fort: »Ehrlich gesagt, habe ich mich gefragt, ob Sie vielleicht noch einen anderen Vorschlag für mich hätten. Eine Frau, die nicht ganz so gebildet und kultiviert und vollkommen ist.«
»Oh.«
»Sondern warmherzig … und nett. Eine, die etwas … normaler ist!«
»Ah, verstehe.« Verdattert strich Audrey sich die Haare glatt. »Aber schon gepflegt? Und elegant?«
»Na ja, eigentlich mache ich mir nichts aus …«
»Jemand, der eine Dinnerparty für Ihre Klienten auszurichten vermag und Ihnen bei gesellschaftlichen Anlässen eine vorzeigbare Begleiterin ist?«
»Das habe ich mir nicht unbedingt …«
»Wobei, Penelope ist tatsächlich ein wenig verspannt. Ehrlich gesagt, fand ich sie immer ein wenig unterkühlt, wie einen Frosch. Sie hört sich etwas zu gern über ihre Wohltätigkeitsarbeit reden, was ziemlich vulgär wirkt, wenn es einem so um die Ohren gehauen wird. Aber keine Sorge! Ich habe genau die richtige Frau für Sie!« Entschlossen drehte Audrey sich mit ihrem Schreibtischstuhl herum. »Sie passt perfekt zu Ihnen. Darum hatte ich eigentlich auch angerufen – weil ich mich erkundigen wollte, ob ich ein Mittagessen für Sie arrangieren darf. Sie heißt Hermoine Bolton King. Einige Jahre lang war sie mit einem wahnsinnig erfolgreichen Börsenmakler verheiratet und ist bei der Scheidung sehr gut weggekommen. Sie hat eine Sieben-Zimmer-Villa in einer exklusiven Wohngegend – in der Holly Bush Road. Sie wissen schon, die Privatstraße mit dem Brunnen und den elektrischen Toren?«
Ein paar Minuten später, nachdem Audrey von Max die Erlaubnis bekommen hatte, eine Verabredung mit Hermoine in die Wege zu leiten, legte sie auf. Also wirklich, er hätte ruhig etwas mehr Begeisterung zeigen können, dachte sie bitter. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er an Penelope Huffington auszusetzen hatte. Dabei hatte sie sich solche Mühe gegeben, die Richtige für ihn zu finden. Da hätte er ihr doch wenigstens eine zweite Chance geben können. Aber wie dem auch sei, Hermoine würde er vergöttern. Bei dem herrschaftlichen Haus, das sie besaß, mit einem Wintergarten ganz aus mundgeblasenem venezianischen Glas. Das musste Max einfach
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