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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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glatt überhörend, Johns Gesicht in beide Hände nahm und ihn mit Gewalt an sich zog, um ihm dann einen harten, langen Kuss auf den Mund zu drücken. Ihm dröhnte der Kopf unter ihrem Schraubzwingengriff und ihren beharrlich fordernden Lippen. Er versuchte, sich loszureißen, während er Audrey entsetzt nach Luft schnappen hörte. Schließlich, endlich gab Sheryl ihn wieder frei.
    Mit entschuldigendem Gesicht wandte er sich an Audrey. Sie war seine Klientin, und eine solche Szene hätte sie nicht erleben sollen. Doch Audrey würdigte ihn keines Blickes. Nein, stattdessen starrte sie Sheryl an und sah aus, als wollte sie ihr jeden Augenblick an die Gurgel gehen.
    »Sheryl Toogood, du bist nichts weiter als eine gewöhnliche Nutte; eine billige, unverschämte Hure bist du!« Audreys Gesicht und Hals waren vor Zorn von einem scharlachroten Ausschlag überzogen, und ihr Gesicht verriet vollkommene Verachtung. »Du denkst immer nur an Sex, Sex, Sex. Du widerst mich an!«
    Worauf Sheryl nur höhnisch grinste und sich pointiert mit den manikürten Fingern die Mundwinkel abwischte.
    »Liebe, Treue und Ehe bedeuten dir einen Dreck«, polterte Audrey. »Du interessierst dich nur für die Kerben an deinem Bettpfosten. Offenbar weißt du nicht, dass Männer so etwas verabscheuen. Anständige Männer, meine ich, nicht die hirnlosen Schönlinge und Schwachköpfe, mit denen du dich umgibst. Werd endlich erwachsen, zieh dir was Anständiges an und hör auf, dich wie ein Teenie-Flittchen zu benehmen. Du hast diesen Preis nicht verdient, denn du bist eine Schande für den ganzen Verband!«
    »Also wirklich, Audrey, jetzt gehen Sie aber entschieden zu weit.« Ernie war aufgesprungen, schwankte angetrunken hin und her und zeigte mit dem Zeigefinger mahnend auf Audrey. »Ich verlange, dass Sie sich auf der Stelle bei der armen Sheryl entschuldigen. Wir finden alle, dass sie heute Abend ganz bezaubernd aussieht; funkelnd wie ein Diamant.«
    Johns Blick ging zu Audrey, die Ernie vollkommen entgeistert anstarrte. Vor Verwunderung und Empörung stand ihr der Mund offen.
    Eine lange Pause entstand. Sheryl trat von einem Bein aufs andere, ein verächtliches Lächeln auf den Lippen, wobei sie Audrey abfällig musterte und auf eine Entschuldigung wartete. Auf die sie augenscheinlich lange warten konnte.
    Es war an der Zeit, etwas zu tun.
    John schob seine Hand unter Audreys Ellbogen, um sie sanft wegzudirigieren.
    »Also, meine Damen und Herren«, sagte er freundlich. »Es war wirklich ein bezaubernder Abend, aber für uns wird es jetzt Zeit, nach Hause zu gehen.«
    Erleichtert spürte er, wie Audrey nachgab.
    »Bis zum nächsten Mal!« Und damit bedachte er die anderen am Tisch mit einem strahlenden Lächeln, drehte sich um und marschierte zur Tür hinaus, wobei er Audrey am Ellbogen halb führte und halb stützte. Ein Glück, dass sie freiwillig mitging.
    So schnell es ging, dirigierte er sie aus dem Speisesaal, an der Garderobe vorbei und schnurstracks zu seinem Auto.

Audrey

    W ie blind starrte Audrey nach vorne, während John den Audi nach Hause steuerte. Das gedämpfte Motorengeräusch vermittelte ein trügerisch friedliches Gefühl. Keiner von beiden hatte auch nur ein einziges Wort gesagt, seit sie vor zehn Minuten in den Wagen gestiegen waren. Erst jetzt, als ihr Zorn auf Sheryl langsam verrauchte und auch die Empörung sich legte, von Präsident Ernie verraten und verkauft worden zu sein, merkte Audrey, wie aufgebracht John war. Keine Spur von ihren sonst so unbeschwerten Unterhaltungen. Stattdessen fuhr er in frostigem Schweigen, mit gerunzelter Stirn und unergründlicher Miene durch die Nacht. Audreys Wut verwandelte sich augenblicklich in Panik. John war doch nicht etwa wütend auf sie? Er war nie wütend. Sie kannte ihn nur ruhig und freundlich. Ihr Mund wurde trocken, und ihr Magen krampfte sich zusammen.
    Vorsichtig räusperte sie sich und setzte an, etwas heiter Belangloses zu sagen, aber ihr wollte partout nichts einfallen. Stattdessen saß sie wie versteinert da und beobachtete niedergedrückt seine Hände am Steuer. Mit jeder Lenkbewegung kamen sie näher zu ihr nach Hause, und mit jedem Druck aufs Gaspedal rückte auch das Ende des Abends ein bisschen näher.
    Audrey wurde übel. So lange hatte sie sich auf diesen Abend gefreut – ihn regelrecht herbeigesehnt. Dann war irgendwas schrecklich schiefgelaufen. Und was immer das auch war, es war Sheryls Schuld.
    Allzu bald waren sie bei ihr zu Hause angekommen. Mit einem

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