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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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dem kleinen Raum.
    Dann stiefelte sie die Treppe hinauf, schaltete die Alarmanlage ein und schloss die Tür hinter sich ab. Sie schaute nach links und rechts. Nirgendwo ein wartender BMW; nur die altbekannten Taxen, die ihre Abgaswolken in die Nacht pusteten. Also ab nach Hause. Allein.
    Müde öffnete sie die Tür eines Taxis, nickte dem Fahrer zu und wünschte sich plötzlich, sie hätte noch schnell eine Zigarette geraucht, ehe sie sich auf den Heimweg machte.
    »Schönen Abend gehabt?«, erkundigte sich der Fahrer gut gelaunt.
    »Sehe ich etwa so aus?«, brummte Lou sarkastisch. Dann starrte sie demonstrativ zum Fenster hinaus auf die vorbeirauschende Stadt, ohne wirklich etwas wahrzunehmen.
    »Hier … sieht aus, als könnten Sie eine vertragen.«
    Sie drehte sich um und sah, wie der Taxifahrer ihr eine Zigarette vor die Nase hielt, die Augen fest auf die Straße gerichtet.
    »Sicher?«, fragte sie erstaunt. »Gibt das nicht Haue von der Kippenpolizei wegen Verbrechen gegen die Lungengesundheit oder so?«
    Ihre Blicke trafen sich im Rückspiegel. »Das ist meine letzte Fahrt für heute; ich glaube, das kann ich riskieren!« Er bekam Lachfältchen um die Augen, woran sie sah, dass er breit grinste.
    Dankbar nahm Lou die angebotene Zigarette. Sie zündete sie an und zog daran. Als der Rauch in ihre Lungen strömte, überkam sie ein wohlig warmes, zufriedenes Kribbeln. Erstaunlich, was Zigaretten so alles bewirkten, dachte sie. Das kapierte die Anti-Raucher-Fraktion einfach nicht. Da konnten sie noch so böse Worte auf die Schachteln drucken und noch so viel abschreckende Fernsehwerbung machen, mit ekelerregend schwarzen Raucherlungen oder Zigaretten, aus denen widerlicher schwarzer Schleim tropfte. Als ob das irgendwen vom Qualmen abhalten würde! Auch der letzte Volltrottel wusste inzwischen ohnehin, wie schädlich Rauchen war. Aber diese Gutmenschen kapierten einfach nicht, wie gut es tat. Nach einer Zigarette fühlte man sich gleich viel besser, so einfach war das. Rauchen war für sie eins der angenehmsten Gefühle der Welt.
    Und damit lehnte sie sich zurück und paffte genüsslich an der Zigarette. Sie schaute den Fahrer an, oder zumindest das, was von seinem Gesicht im Rückspiegel zu erkennen war: seine Augen, die Augenbrauen und der untere Teil der Stirn.
    »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.«
    »Na klar. Das kommt daher, dass ich Sie bestimmt dreimal die Woche nach Hause fahre. Normalerweise sind Sie allerdings besser drauf als heute. Wollen Sie ein bisschen reden?«
    »Nein!«
    »Soll ich Ihnen einen Witz erzählen?«
    »Nein!«
    Das Taxi hielt an einer Ampel. Lous Blick fiel auf drei betrunkene Mädchen in Miniröcken, die torkelnd über die Straße staksten. Zwei von ihnen mussten die Dritte stützen, und keine schien wirklich sicher auf den wolkenkratzerhohen Stilettos zu gehen, die gar nicht mehr sexy aussahen, wenn man mit dem Absatz einen halben Döner aufgespießt hatte. Den schlimmsten Anblick bot jedoch eindeutig die besoffene Freundin mit ihrem vollgekotzten T-Shirt.
    »Die braven Mädels von Englands grünen Hügeln, hm?«, bemerkte der Taxifahrer sarkastisch.
    Lou guckte ihn an, und er gluckste leise vor sich hin. Wie alt mochte er sein? Es war schwer zu sagen aus ihrem Blickwinkel. Aber wie es aussah, hatte er volles Haar, und sein Shirt schien modisch und recht neu. Er hatte auch ganz hübsche Augen. Von ihrem Platz auf dem Rücksitz aus konnte sie die linke Hälfte seines Gesichts sehen, rot angestrahlt vom Schein der Ampel. Er hatte einen leichten Bartschatten, aber glatte Haut. Jugendlich glatte Haut. Und ein ausgeprägtes Kinn.
    Könnte sie?
    Sollte sie?
    Ach, warum auch nicht? Tony hatte seine Chance gehabt und sie versiebt. Der hatte alle Hände voll damit zu tun, in seinem Häuschen am Stadtrand mit Sonnenbank-Suzy und ihren statistischen 2,4 Bälgern Mutter, Vater, Kind zu spielen. Sie würde den Kerl umbringen, wenn er sich das nächste Mal in der Bar blicken ließ. Wie konnte er es wagen, sie so zu verarschen? Was glaubte der, wer er war? Ach, zum Teufel mit dem Mistkerl! Dem würde sie es noch früh genug zeigen.
    Und damit beugte sie sich nach vorne, sodass ihr Mantel sich ein wenig öffnete und den Blick auf den tiefen Ausschnitt ihrer Bluse freigab. Dann nahm sie einen tiefen Zug von ihrer Zigarette, hob das Gesicht zur Decke des Autos und pustete langsam den Rauch aus, die Lippen zu einem verlockenden Kussmund gespitzt.
    »Was sagten Sie noch mal, wie Sie heißen?«,

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