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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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bestand nur aus einer einzigen Person … ihr.
    Kate sah, wie Steve dem Barkeeper winkte und die Getränke bestellte.
    Der zweite Grund, warum sie nicht auf ihn stand, war sein Gesicht. Sie gab es zwar nur ungern zu, aber er war ihr einfach nicht gut aussehend genug. Zugegeben, das klang wirklich grässlich – und war etwas, das sie nur Lou gestehen würde, aus Angst, jeder andere müsste sie für schrecklich oberflächlich halten –, aber sie konnte einfach nicht aus ihrer Haut. Sie wünschte sich einen Freund, der so hübsch war, dass man tot umfallen wollte. Und bei Steve wollte man zwar tot umfallen, aber ganz bestimmt nicht, weil er so umwerfend gut aussah. Sie fand, den Mann fürs Leben sollte man sich gerne ansehen … schließlich war es für den Rest des Lebens.
    Seltsam eigentlich, dass Alice ausgerechnet Steve vorgeschlagen hatte, dachte Kate plötzlich. Schließlich wusste sie im Grunde ganz genau, was für einen Mann Kate suchte und dass eine ansprechende Optik ganz oben auf ihrer Liste stand. Harvey, mit dem Kate am Abend zuvor ausgegangen war, hatte genauso umwerfend ausgesehen wie Sebastian und Michael, obwohl er ein wenig schwer von Begriff gewesen war und nicht viel von der Welt um ihn herum mitzubekommen schien. Kate war ganz baff gewesen, als er ihr erzählte, er lese weder Zeitung noch schaue er fern.
    »Und wie informierst du dich dann über das aktuelle Weltgeschehen?«, hatte sie erstaunt nachgefragt.
    »Was gibt es da schon viel zu wissen?«, hatte er geantwortet und träge gegrinst.
    Gut informiert war Harvey hingegen, was den Gewinner der letzten Reality-Show anging oder für welche Jeans von Dolce & Gabbana es die längste Warteliste gab. Welche politische Partei jedoch gerade an der Macht war, welcher Schriftsteller kürzlich einen aufsehenerregenden Roman veröffentlicht hatte oder welcher Lebensmittelskandal aktuell die Schlagzeilen der Zeitungen beherrschte, davon hatte er nicht den blassesten Schimmer.
    So war Kate ehrlich erleichtert gewesen, als sie Steve traf, denn er war vollkommen anders als die anderen Männer, die sie bisher durch Table For Two kennengelernt hatte. Er war weder egozentrisch und arrogant noch unhöflich, weder von seiner Arbeit besessen noch arbeitsscheu oder ein Hans-guck-in-die-Luft. Weder telefonierte er während ihrer Verabredung noch gab er ihr das Gefühl, dumm oder dick zu sein. Zum ersten Mal musste Kate sich ernsthaft fragen, ob sie mit den Kriterien, die sie Alice genannt hatte, nicht womöglich auf dem Holzweg war. Doch dann ging ihr Blick zu Steves blassem, glänzendem Gesicht, den kaum vorhandenen Wimpern und den abstehenden Ohren, und sie wusste, neben diesem Gesicht wollte sie einfach nicht aufwachen.
    Und außerdem war da immer noch dieses seltsame Gefühl, das sich einfach nicht abschütteln ließ …
    Steve kam zurück und stellte mit großer Geste zwei doppelte Gin Tonic auf den Tisch. Kate lächelte. Er war nett, aber als ihr neuer Freund kam er nicht infrage. Oder als Ehemann. Oder als Vater ihrer zukünftigen Kinder. Er war witzig und brachte sie zum Lachen, mehr aber auch nicht. Doch nach den desaströsen Verabredungen der vergangenen Wochen war sie wild entschlossen, diesen Abend in vollen Zügen zu genießen.
    Darum nahm sie ihr Glas und trank einen großen Schluck.

Alice

    V om anderen Ende der Leitung kam nur ein missmutiges Seufzen.
    »Ich finde es sinnlos, alles im Nachhinein zu sezieren«, moserte Maurice. »Entweder es hat gefunkt oder nicht, und diesmal hat es – wie all die anderen Male auch – überhaupt nicht gefunkt.«
    Langsam wurde er wütend.
    »Und selbst wenn ich Ihre albernen Fragen beantworte, Sie bringen mich ja doch wieder nur mit demselben Typ Frau zusammen; das tun Sie doch immer. Haben Sie eigentlich keinen Funken Fantasie? Ich bin zu Table For Two gekommen, weil ich unterschiedliche Frauen kennenlernen möchte – nicht die immergleichen todlangweiligen, platinblonden Scheidungswitwen.«
    Alice klappte den Mund auf, um etwas zu erwidern. Normalerweise waren die Klienten mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, weshalb sie nicht so recht wusste, wie sie damit umgehen sollte, wenn einer von ihnen es ausnahmsweise nicht war; und Maurice war ganz offensichtlich alles andere als zufrieden. Sämtliche Mitarbeiterinnen von Table For Two hatten sich im Laufe der Zeit bereits seiner angenommen, und jede hatte ihn schließlich entnervt an die nächste weitergereicht. Seine Schimpftiraden waren legendär. Audrey, die

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