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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Stimme fügte sie hinzu: „Ansonsten kannst du auch gerne noch in die Schule gehen.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Zur dritten Stunde schaffst du es locker.“
    Alice schüttelte den Kopf, so heftig es ihr möglich war. „Ich fühle mich wirklich nicht gut, Mama“, beeilte sie sich zu versichern. „Ich wollte nur ganz kurz meine E-Mails abrufen und mich gleich wieder ins Bett legen.“
    Und das war noch nicht einmal gelogen. Alice hatte ja wirklich nur nachschauen wollen, ob eine E-Mail von Katja eingegangen war. Doch stattdessen hatte sie die Nachricht von Jared vorgefunden, und es hatte ihr mit einer solchen Wucht den Boden unter den Füßen weggezogen, dass sie alles andere um sich herum vergessen hatte.
    â€žVielleicht bist du ja PC-süchtig“, stichelte ihre Mutter weiter. „Darüber habe ich gerade erst einen Bericht gelesen.“
    â€žUnsinn“, murmelte Alice, stellte ihren PC aus, ohne ihn vorher herunterzufahren, und huschte wieder ins Bett zurück.
    Ihre Mutter blieb noch einen Moment mitten im Zimmer stehen und musterte Alice misstrauisch.
    â€žNa gut“, sagte sie schließlich. „Aber ich behalte dich im Auge.“
    Dann ging sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    Alice schaute auf die geschlossene Tür und dachte: Ist das Zufall, dass sie die gleichen Worte wie Jared gewählt hat, oder bin ich kurz davor durchzudrehen?
    Sie biss in ihre geballte Faust, um nicht laut loszuschreien.

11. Kapitel
    â€žMike sagt, es sei superschwer, bei getürkten Mails den echten Absender herauszufinden“, nuschelte Katja, während sie auf dem Ende ihres Stiftes herumkaute.
    â€žKannst du bitte den Stift aus deinem Mund nehmen und das noch mal sagen?“, forderte Alice sie auf.
    Katja verdrehte die Augen, kam dann aber der Aufforderung nach. „Also, es ist so“, hob sie an zu erklären, „wenn man sich eine E-Mail-Adresse einrichten möchte, hat man ja bei vielen kostenlosen Anbietern die Möglichkeit, komplett falsche Personalien anzugeben. Über den Namen des Absenders allein lässt sich dessen wahre Identität also nicht herausfinden. Das einzige …“
    Alice unterbrach Katja, indem sie die Hand hob und sagte: „Warte, nur damit ich das auch richtig verstehe: Ich richte mir also eine E-Mail-Adresse ein, denke mir dafür irgendeinen Namen aus, zum Beispiel ‚Blauer Pavian’ oder Ähnliches, und kein Mensch weiß, wer sich wirklich dahinter verbirgt?“
    â€žSo hat es Mike mir erklärt.“
    Alice runzelte die Stirn. „Und du hast Mike auch wirklich nicht verraten, dass es um mich geht?“
    Katja schüttelte empört den Kopf. „Sag mal, was denkst du denn von mir! Ich habe ihm erzählt, dass meine Mutter ständig E-Mails erhalten würde, in denen ihr mitgeteilt wird, dass sie etwas gewonnen hätte. Und weil sie das tierisch aufregt, wollte sie nun mal herausfinden, wer für diesen Betrug verantwortlich ist.“
    Alice blies die Backen auf und ließ die Luft langsam wieder entweichen. „Und das hat er dir abgekauft?“, fragte sie skeptisch.
    Katja nickte.
    â€žUnd warum hast du gerade Mike gefragt? Der ist doch total schräg drauf.“
    â€žKennst du jemanden, der sich besser mit Internet, Technik und diesem ganzen Schnickschnack auskennt?“, erwiderte Katja.
    Alice hob die Schultern. „Nein. Aber hat er sich denn nicht gewundert, dass du ihn gefragt hast?“
    Katja atmete schnaufend aus. „Alice, er hat sich nicht gewundert – er hat sich gefreut. Willst du jetzt erfahren, was ich herausgefunden habe, oder nicht?“, fragte sie leicht gereizt.
    Alice zog den Kopf ein. „Klar doch. Tschuldigung“, murmelte sie kleinlaut.
    Eigentlich war Katja der sanfteste und umgänglichste Mensch, den Alice kannte. Aber wenn sie sich über etwas ärgerte, dann war es ratsam, sich nicht mit ihr anzulegen. Die Erfahrung hatte Alice in den zehn Jahren ihrer Freundschaft schon einige Male gemacht.
    Katja räusperte sich, warf Alice einen warnenden Blick zu und sagte: „Also, man kann nur versuchen, den Absender über die IP-Adresse zu ermitteln. Aber das ist richtig schwierig. Wenn der Inhalt obszön oder bedrohlich ist, kann man es der Polizei melden. Die finden so ziemlich alles heraus. Aber davon kann ich dir nur abraten.“
    â€žHm“, machte Alice.
    â€žWas

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