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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Robin sein momentanes Lieblingsspiel „Make ’n’ break“ zu spielen, sofern es ihr dann etwas besser ginge. Robin lag ihr damit ständig in den Ohren, aber meistens winkte Alice nur ab und vertröstete ihn auf später. Was sie dann aber doch nicht tat.
    In Alice’ Kopf schwirrte es noch immer. Das Gedankenkarussell drehte sich wie wild und ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Schließlich erinnerte sie sich wieder an das kurze Telefonat mit Katja. Was hatte sie gesagt? Dass sie die halbe Nacht lang versucht hatte, den
echten
Absender der Jared-E-Mails ausfindig zu machen?
    Alice war vorhin nicht weiter darauf eingegangen, weil der hämmernde Schmerz in ihrem Kopf jeden komplexeren Gedankengang verhindert hatte. Doch jetzt wurde sie sich der Bedeutung von Katjas Worten erst richtig bewusst.
    Hatte Katja etwa herausgefunden, wer sich hinter dem Namen Jared verbarg?
    Alice verfluchte sich innerlich dafür, nicht einmal nachgefragt zu haben. Nun aber ließ sie der Gedanke nicht mehr los. Vielleicht hatte Katja ihr ja heute Nacht eine E-Mail geschickt? Hatte sie nicht sogar vorhin gefragt, ob Alice heute schon ihre Mails gecheckt hätte? Oder bildete sie sich das nur ein? Wie auch immer, Alice musste es herausfinden.
    Kurzentschlossen strampelte sie die Bettdecke zur Seite und stand auf. Sie schaltete den Rechner ein, und während der PC hochfuhr, zog sie sich schnell eine Jogginghose und warme Socken an.
    Als sie sich auf den Schreibtischstuhl setzte, spürte sie wieder ein leises Hämmern unter ihrer Schädeldecke. Wahrscheinlich hatte sie sich zu schnell bewegt, oder die Tablette hatte noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet. Sie bemühte sich, den Kopf so wenig wie möglich zu bewegen, und tippte ihr Passwort ein. Dann startete sie ihr Mailprogramm und rief ihre E-Mails ab.
    Nach zehn Sekunden hatte sie Gewissheit: keine E-Mail von Katja. Dafür eine weitere von Jared.
    â€žArschloch“, zischte sie wütend. „Von dir lass ich mich doch nicht verrückt machen.“
    Entschlossen öffnete sie die E-Mail.
    Alice wusste nicht, was für einen Schwachsinn sie diesmal vorfinden würde, aber sie war festen Willens, sich keinesfalls davon aus der Fassung bringen zu lassen.
    Aber als nun das ganze Dilemma erneut in fetter grauer Schrift vor ihren Augen erschien, hatte sie große Mühe, ihren Entschluss auch wirklich zu beherzigen. Ihr Herz begann heftig gegen ihre Rippen zu hämmern, während sie angestrengt versuchte, gegen die aufsteigende Panik anzukämpfen.
    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Betreff: Warum???
    Alice,
    warum hast du ihr von uns erzählt? Warum hast du sie damit beauftragt herauszufinden, wer ich bin? Warum machst du so etwas? Ich bin doch immer bei dir. Spürst du das denn nicht? Erkennst du mich denn nicht? Alice, wo hast du bloß deine Augen?!
    Ich bin etwas verärgert, verstehst du? Ich habe das Gefühl, du misstraust mir. Vielleicht nimmst du mich und meine Gefühle für dich auch nicht ernst genug?!
    Denkst du, ich bin dumm? Meinst du, ich kapiere nicht, dass du dich über mich lustig machst?!
    Alice, meine Süße, du solltest ganz schnell damit aufhören und mich ernst nehmen. Ich möchte dir nicht wehtun müssen. Nein, Alice, es würde mir das Herz brechen. Aber wenn du dich weiterhin so verhältst, dann …
    Du hast die Wahl. Ich behalte dich im Auge.
    Dein dich über alles verehrender Jared.
    Es klopfte an der Zimmertür. Alice fuhr zusammen und merkte erst jetzt, dass sie ganz weggetreten gewesen war. Ihr war noch nicht einmal klar, an was sie gerade gedacht hatte oder wie lange sie schon auf ihrem Stuhl hockte und den Bildschirm anstarrte.
    Ihre Mutter steckte vorsichtig den Kopf zur Tür hinein. Doch als sie Alice am PC sitzend vorfand, stieß sie die Tür schwungvoll auf und räusperte sich empört.
    â€žDas kann ja wohl nicht wahr sein“, regte sie sich auf. „Ich schleiche auf Zehenspitzen durch die Wohnung, weil ich denke, dass du schläfst, und du hockst schon wieder an deinem PC.“
    â€žEs … es … ich …“, stammelte Alice in einer Mischung aus Verlegenheit und Verwirrung.
    Ihre Mutter stemmte die Hände in die Hüften und neigte ihren Kopf ein wenig nach rechts.
    â€žUnd deinen Tee hast du auch nicht angerührt. Du machst jetzt sofort den PC aus und legst dich wieder ins Bett“, befahl sie. Und mit scharfer

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