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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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‚hm‘?“, sagte Katja noch immer etwas gereizt.
    â€žWas ist eine IP-Adresse?“
    â€žDas ist so eine Art Seriennummer, die jeder Internetverbindung zugeordnet ist“, erklärte Katja.
    Alice faltete die Hände wie zum Gebet und rieb die Handinnenflächen aneinander.
    â€žUnd das hast du alles von Mike erfahren?“, fragte sie ungläubig.
    Katja nickte. „Er hat aber auch gesagt, dass man die Polizei nur einschalten sollte, wenn es wirklich ernst ist. Na ja, und als richtig ernst kann man die beiden E-Mails von Jared wohl nicht unbedingt bezeichnen.“
    Alice kniff die Lippen zusammen. Eigentlich wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, Katja von der neusten, der dritten Jared-E-Mail zu erzählen. Aber irgendetwas hielt sie davon ab. Sie konnte es sich selbst nicht erklären. Es war so ein komisches, diffuses Gefühl, eine Art innere Stimme, die ihr zuflüsterte: Behalt es lieber erst mal für dich.
    Seitdem Katja ihren Kopf zu Alice’ Zimmertür hereingesteckt hatte, herrschte ein bislang unbekanntes Gefühl der Anspannung zwischen ihnen. Es hing über ihren Köpfen, spiegelte sich in ihren Augen wider, aber keine von beiden war in der Lage, es offen anzusprechen.
    Alice vermutete, dass Katja sich wegen Edgar so sonderbar verhielt. Ihre Stimmung schwankte zwischen übertrieben fröhlich, extrem biestig und zu Tode betrübt.
    Nichts davon entsprach der normalen Katja. Die, mit der Alice seit zehn Jahren fast täglich zusammen war.
    Auch die Tatsache, dass Katja ausgerechnet Mike um Hilfe gebeten hatte, war mehr als sonderbar. Katja konnte Mike Henning nicht ausstehen. Ständig fühlte sie sich von seinen blöden Sprüchen persönlich angegriffen, während er in Alice’ Augen einfach nur ein Volltrottel war. Mike Henning war der Letzte, an den sich Katja unter normalen Umständen gewandt hätte – da war sich Alice ganz sicher. Auch wenn sie jetzt so tat, als ob es völlig normal sei, dass sie sich ausgerechnet von dem Klassenkameraden, den sie am allerwenigsten leiden konnte, helfen ließ.
    Dafür musste es einen triftigen Grund geben. Und dass dieser Grund nicht sie war, davon war Alice inzwischen auch überzeugt. Nein, Katja ging es um Edgar. Er war ihr Motiv. Sie wollte unbedingt seine Unschuld beweisen, um … Ja, warum eigentlich? Wollte sie vor Edgar gut dastehen? Oder wollte sie Alice von seiner Unschuld überzeugen, damit sie ihn zukünftig lieber mochte? Ging es Katja also um sich oder um ihre beste Freundin?
    Alice beschloss, Katja selbst danach zu fragen. Vielleicht würde ein klärendes Gespräch die unterschwellige Spannung, die plötzlich zwischen ihnen herrschte, aus der Welt schaffen können?
    Alice hatte schon den Mund geöffnet, als Katja ihr zuvorkam. „Ach Alice, ich muss dir noch etwas erzählen“, sagte sie mit gedämpfter Stimme und Sorgenfalten auf der Stirn.
    â€žWas denn?“ Alice schaute sie erwartungsvoll an.
    â€žVorhin, als ich von der Schule nach Hause gegangen bin, da habe ich Robin gesehen.“
    Alice hob die Schultern. „Was soll daran so ungewöhnlich sein? Schließlich befindet sich seine Schule doch genau gegenüber von unserem Gymnasium.“
    â€žNa ja …“, druckste Katja ein wenig herum. „Es waren noch zwei größere Jungs bei ihm. Der eine hat ihn festgehalten und der andere hat ihm in den Bauch geboxt.
    â€ž
Was?
“ Alice sprang wie angestochen auf. „Kanntest du die Jungs? Hast du sie dir geschnappt? Hat Robin geweint?“
    Katja hob abwehrend die Hände. „Reg dich nicht auf, Alice“, versuchte sie sie zu besänftigen. „Ich habe sofort quer über die Straße gebrüllt, dass sie Robin gefälligst in Ruhe lassen sollen.“
    â€žUnd warum bist du nicht gleich dazwischengegangen?“
    â€žBin ich doch. Aber die waren auf der anderen Straßenseite, und du weißt doch, was dort für ein Verkehr herrscht. Bevor ich endlich drüben war, hatten sich die beiden Bengels schon vom Acker gemacht.“
    Alice fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare. „Verdammt“, stieß sie wütend hervor, während sie in ihrem Zimmer aufgeregt auf und ab lief. „Und er hat gestern Abend selbst noch davon gesprochen.“
    Vor ihrem Bücherregal blieb sie stehen und betrachtete die Bücher, als hoffte sie, eine Antwort

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