Alice im Zombieland (German Edition)

existiert wirklich, und wenn wir nicht vorsichtig sind, werden wir davon verzehrt. Doch so muss es nicht sein. Wir können es besiegen. Wir sollten es besiegen, zu viele Menschen wollen allerdings die Wahrheit nicht erkennen. Ohne die Wahrheit werden wir zugrunde gehen .
    Welches ist die Wahrheit? Wir sind geistige Wesen, der Geist ist die Quelle unserer Kraft. Wir besitzen eine Seele - unser logisches Denken, unsere Gefühle - und wir leben in einem Körper. Das Böse lauert in der spirituellen Sphäre. Manche Menschen können es bereits sehen, während sie noch in ihrem Körper weilen. Andere nicht .
    Urgh . Ich wollte nicht an die Welt um uns herum denken. Nicht, wenn ich in meiner eigenen schon mit so viel Gemeinheit zu tun hatte. Und warum besaß meine „ImmerundüberallistLiebe“-Mutter überhaupt so etwas? Ich klappte das Buch zu.
    Gerade, als ich in die Kiste griff, um noch mehr herauszuholen, summte mein Handy. Ich lehnte das Tagebuch und das Foto von Emma an die Wand, sah noch einmal lächelnd auf das Bild und ging an meinen Schreibtisch. Eine SMS von Kat war da. Und ja, ich gebe es zu, sie lief bei mir unter Miau .
    Was zum Teufel war heute mit dir los? War ja echt beängstigend!
    Ich schluckte, setzte mich in den Sessel und tippte eine Nachricht ein.
    Tut mir leid. Bin ausgeflippt .
    Ist mir klar. Aber warum?
    Was sollte ich darauf antworten? Wie sollte ich von der Kaninchenwolkeund meiner Paranoia erzählen, ohne dass ich, na ja, paranoid klang?
    Konnte einfach nicht in ein Auto einsteigen .
    Ein paar Sekunden vergingen, bis ihre Antwort kam.
    Oje … der Unfall. Hab verstanden. Geht‘s dir gut?
    Nach diesem Gespräch mit Nana und Pops?
    Jetzt besser .
    Wie wunderbar war es, eine Freundin wie Kat zu haben. Sie blickte unter die Oberfläche und mochte mich trotzdem. Sie wusste ein wenig von dem, was passiert war, drängte mich aber nicht, mehr zu erzählen. Sie überschüttete mich nicht mit Plattitüden.
    Sehr gut. Stell dir vor, ich bin in Cole gerannt, nachdem du mich abgeschüttelt hast .
    Was?!
    Und?
    Er ist dir ebenfalls hinterhergelaufen. Nehme an, er hat dich auch nicht erwischt?
    Er war mir gefolgt? Warum das? Wie benommen stand ich auf, trat ans Fenster und setzte mich auf das Kissen auf dem Fensterbrett, das ich dort hingelegt hatte. Das Gewitter war vorübergezogen, und es hatte aufgeklart. Gerade ging die Sonne unter und färbte den Himmel in einen Nebelschleier von Rosa-, Gelb- und Violetttönen - meine Lieblingsfarben inzwischen. Da Bridezilla sich vergangene Nacht gezeigt hatte, würde sie heute nicht kommen. Sie kam nie zweimal hintereinander, meist erst drei, vier oder fünf Tage nach ihrem letzten Erscheinen.
    Hat er nicht , schrieb ich.
    Zu dumm. Ich dachte, er würde dich nach Hause fahren. Wette, dann wärst du echt happy …
    Vielleicht, ja. Nein. Auf jeden Fall nicht. Ich hätte ihn abgetörnt. Er war sicher ein tougher Typ, aber ich hätte ihn nicht in Gefahr bringen wollen. Alles wegen dieser blöden Kaninchenwolke, die wahrscheinlich gar nichts bedeutete.
    Also … wie hätte Cole mit seiner bossy Art wohl auf eine Zurückweisung reagiert? Er war es gewohnt, seinen Willen durchzusetzen. Jeder mit einem halbwegs intakten Gehirn konnte das sofort erkennen. (Dazu würde ich mich gerade mal noch so zählen, bestimmt.) Hätte er mich überredet oder mich einfach über seine Schulter geworfen und zu seinem Wagen geschleppt?
    Bessere Frage: Warum musste ich bei der zweiten Vorstellung so blöd grinsen?
    Wieder summte es.
    Wärst du dann über ihn hergefallen?
    Unmöglich!
    Selbst wenn ich es gewollt hätte.
    Gutes Mädchen. Er muss schon was dafür tun. Oh! Spiel am Freitag, Party am Samstag. Hab das Gefühl, dass Cole kommt, nur um dich zu sehen. Bis dann!
    Ich antwortete schnell. Denkst du wirklich?
    Nichts. Keine Antwort mehr.
    Kat? WIRD ER DA SEIN?
    Wieder nichts.
    Wenn du nicht antwortest, MAD DOG, verrate ich jedem deinen Spitznamen .
    Immer noch nichts.
    Morgen bekommst du echten Ärger!
    Nichts.
    Klug, wie sie war, würde Kat natürlich wissen, dass der „Ärger“ mit mir lahm wäre. Soweit es sie betraf, war ich weich wie Butter.
    Ablenkungsmanöver. Seufzend stellte ich den Computer an und suchte im Internet nach Infos über Cole Holland.
    In der folgenden Stunde bekam ich heraus, dass er weder eine Facebook- noch eine Twitter-Seite hatte. Falls es doch der Fall sein sollte, benutzte er jedenfalls nicht seinen richtigen Namen. Keins der Mädchen hatte mir den