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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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recht haben, Pierre.«
    »Ich habe eine Verabredung und muß bald gehen«, sagte er. »Vielleicht würden Sie mich gern begleiten. Ich lasse mir eine Kollektion von Skulpturen des späten 20. Jahrhunderts zeigen. Recht hübsch, kühne Konstruktionen aus den unwahrscheinlichsten Materialien.«
    »Ich möchte lieber nicht mitkommen, aber ich danke Ihnen.«
    »Ich verstehe. Für Skulpturen ist es keine besonders bedeutende Periode, sie ermangelt etwas der Inspiration. Trotzdem spricht mich ihre Kraft an, und ich finde darin eine gewisse sentenziöse Schönheit. Dann werden Sie eben heute abend mit mir dinieren. Ich bestehe darauf.«
    »Wirklich, Pierre, ich weiß nicht, ob …«
    »Sie können gegen meine Überzeugung nicht anstreiten, Voss. Ich werde Ihnen eine ganz besondere Mahlzeit vorsetzen, das verspreche ich. Treffen wir uns hier um, sagen wir, sieben. Ich verlange es. Bis dann.«
    Er war gegangen und wackelte die Straße hinunter, bevor ich ihm auf Wiedersehen hatte sagen können. Ich blieb noch eine Weile in dem Cafe und fragte mich, wie ein so offensichtlich blasiertes Individuum mich in eine so mutlose Stimmung hatte bringen können. Glücklicherweise hatte er den Brandy zurückgelassen, und ich fand einiges Vergnügen daran, mir die Hälfte des noch übrigen Vorrats einzuverleiben.
     

 
3
     
    Ich stand von meinem Stuhl auf, und mir wurde schwindelig.
    Als ich auf die Straße hinaustrat, entschloß ich mich, einen langen Spaziergang zu machen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Die Menschenmengen auf den Straßen riefen ein Gefühl der Klaustrophobie in mir hervor. Die Zwischenräume, in denen sie mir weiterzugehen erlaubten, waren – für mich – wie winzige Kämmerchen, deren Proportionen sich dauernd änderten. Mit jedem winzigen Kämmerchen wuchs meine Klaustrophobie. Ich mußte unbedingt auf einen freien Platz gelangen. Meinem Instinkt und vagen Erinnerungen an die Nachbarschaft im allgemeinen folgend, fand ich Seitenstraßen, in denen der Strom der Menschheit sich allmählich zu einem kleinen Bach verdünnte.
    Die Gegend, in der ich jetzt weiterging, war ein Geschäftszentrum. Fahrzeuge waren vor Eingängen geparkt, und unglücklich aussehende Männer trugen Kartons durch breite Türen. Weggeworfenes Papier wurde von den verstopften Straßenabzügen nicht mehr abgesaugt. Den Fußgängern merkte man an, daß sie zu einem bestimmten Ziel unterwegs waren. Nirgendwo waren Kinder zu sehen. Viele der Gebäude, die ihre Fassaden der Straße zukehrten, waren jetzt fensterlos. An einigen von ihnen hingen Firmenschilder, die authentische Relikte vergangener Zeiten sein mußten.
    »Die nächste Tür, Geraghty«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Ich hatte nicht einmal gespürt, daß mir jemand so nahe war.
    »Was?« Ich blickte über die Schulter. Der Mann, etwas größer als ich, ging ein wenig rechts von mir. Er erwiderte meinen Blick nicht.
    »Sie werden durch die nächste Tür gehen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Sie werden mich zwingen, durch die Tür zu gehen.«
    »In diesem Augenblick sind drei Waffen auf Ihren Kopf gerichtet. Jede davon kann sie oberhalb des Halses nichtexistent machen. Diese Tür hier.«
    Er sprach höflich, ganz wie ein Mann, der an einen anderen eine einfache, vernünftige Aufforderung richtet.
    Irgendwer, den ich nicht sehen konnte, hielt die Tür auf. Wir kamen in einen langen, engen Korridor, in dem die Tapeten in Fetzen hingen und sich innerhalb der Wände verfaulende Bretter zeigten.
    »Bis ganz nach hinten«, sagte mein Führer.
    Die letzte Tür hatte eine Glasscheibe, auf der Buchstaben verkündeten: DIREKTOR. Direktor von was, war nicht klar.
    Auch diese Tür wurde von jemandem drinnen geöffnet. Wir betraten einen großen, luftigen Raum, den Salon einer früher einmal luxuriösen Wohnung, die jetzt aussah und roch, als werde sie nicht mehr regulär benutzt. Ein Geruch nach Feuchtigkeit durchdrang alles, als wären die Wände und Möbel wie Pflanzen begossen worden. Die Sessel, und von ihnen standen eine Menge im Raum herum, sahen bequem aus.
    Trotzdem hatten die beiden Männer, die mich erwarteten, es vorgezogen, sich auf einfache Stühle zu setzen, deren Beine sich unter ihrem Gewicht nach außen zu biegen schienen. Es waren angenehm durchschnittlich aussehende Männer.
    »So sehen wir uns wieder, Geraghty«, sagte der Mann links.
    Ich betrachtete ihn und versuchte, mich zu erinnern, wo ich ihn möglicherweise gesehen haben könnte.
    »Haben wir

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