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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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mit dem Gesicht in eine dampfende Soßenschüssel. Er schrie auf und drehte sich zur Seite, und dabei versuchte er, nach seiner Pistole zu greifen. Aber der lange Lauf war unter seinem Körper eingeklemmt, und seine Hand rutschte von dem verzierten Kolben ab. Ich erinnerte mich an einen Hieb, den ich beim Training im unbewaffneten Kampf gelernt hatte, und holte nach seinem Hals aus. Offenbar hatte Triplett eine ähnliche Ausbildung genossen. Er wich mir aus, so daß ich ihn nicht voll traf, aber seinen Hals erwischte ich trotzdem.
    Triplett rollte zur Seite, für den Augenblick betäubt. Ich wußte, er würde mindestens eine halbe Minute kampfunfähig sein, und blickte zur Gangway. Richard und das dritte Mitglied des Teams waren an ihrem Kopf angekommen. Sie standen neben dem sich drehenden Schaufelrad. Richards Hand faßte immer noch Pierres Kragen. Beide Attentäter schienen unsicher zu sein, was sie ohne Tripletts Befehl tun sollten. Das nutzte ich aus. Ich raste wie ein Wahnsinniger auf sie zu, eine weitere Raumdienst-Taktik, besonders wirksam, wenn von einem grauenhaften Schrei begleitet. Der kleinere Mann reagierte schnell und hob die Waffe. Vielleicht hätte er mich erschossen, aber der Direktor des Lokals, der von dem Kellner alarmiert worden war und von der blinden Seite des Kommando her auftauchte, warf ein großes Hackmesser nach meinem potentiellen Mörder. Die Waffe hatte er sich gegriffen, als er durch die Küche gelaufen war. Das Hackmesser war nicht besonders gut gezielt, aber es ritzte den Arm des Mannes, als er gerade abdrücken wollte. Der Schuß wurde abgelenkt und hinterließ eine tiefe Brandspur in dem dicken Teppich zu meinen Füßen. Ich sprang über die versengte Stelle und überrumpelte den Mann, bevor er einen zweiten Schuß abgeben konnte. Ich drückte ihn gegen die Seitenwand der Gangway. Unter einem Tritt in die Lenden knickte er zusammen. Nun wandte ich meine Aufmerksamkeit Richard zu, der den kreischenden Pierre auf die Gangway zuschleppte.
    Höchst passend wirkte er ganz wie ein Pirat, der sein sich wehrendes Opfer über Bord werfen will.
    »Sie schaffen es nicht, Richard!« rief ich. Damit gab ich ihm nicht nur einen auf gesundem Menschenverstand fußenden Rat, mein Zuruf sollte ihn auch zögern lassen, damit ich Zeit für einen Angriff fand. Da er Pierre beim Kragen hatte, war er im Vorteil, und der Gedanke sollte ihm gar nicht erst kommen.
    Aber natürlich kam er ihm schnell genug.
    »Ganz richtig, Voss«, stieß Pierre nach Atem ringend hervor.
    Ich verstand nicht, wieso er überhaupt sprechen konnte, denn Richard hielt einen massigen Arm um seine Kehle geklammert. »Diese Kurzlebigen haben nicht genug Verstand, um …«
    »Schnauze zu, blöder Bastard«, sagte Richard und quetschte Pierres Hals noch fester. Pierres Gesicht verzerrte sich, aber er war entschlossen, Richard weiter zu verhöhnen. Sobald er wieder sprechen konnte, krächzte er: »Du hast nicht einmal soviel Verstand wie ein kriechendes Insekt. Alles, was du …«
    »Nicht, Pierre«, sagte ich. »Richard, es ist alles okay. Bisher ist niemand sonderlich verletzt worden, lassen Sie ihn einfach …«
    »Wir haben noch jede Mission erfolgreich abgeschlossen«, entgegnete Richard, und das war die ganze Erklärung, die er für seine nächste Handlung abgab. Gerade als ich mich auf ihn stürzen wollte, hob er Pierre hoch über seinen Kopf und wandte sich verächtlich von mir ab. Ich sprang ihn von hinten an – nur um einen Sekundenbruchteil zu spät. Dieser Augenblick war für Richard Zeit genug gewesen, sicheren Stand zu gewinnen und Pierre über die hohe Seitenwand zu hieven. Ich schrie auf. Mit der Kraft der Hysterie warf ich Richard zu Boden, sprang auf ihn und schlug ihm mit aller Wucht, die ich aufbringen konnte, über den Kopf. Gleichzeitig hörte ich Pierres Schreien bei seinem Fall fünfzig Stockwerke hinunter verklingen, hörte nach einer Ewigkeit den Aufprall seines Körpers auf dem Boden des Foyers. In diesem Moment schlossen sich Richards Augen. Er hatte das Bewußtsein verloren.
    Ich kann den verhallenden Schrei immer noch hören, den Aufprall immer noch spüren, als habe er ein Beben über fünfzig Stockwerke und viele Jahre hinweg ausgesandt.
    Wenn ich nicht so wild darauf gewesen wäre, Pierres Mörder zusammenzuschlagen, wäre mir nicht entgangen, daß Gorman Triplett und das andere Mitglied seines Teams die Flucht ergriffen. Als ich hochblickte und sie an mir vorbeirennen sah – Triplett zögerte kurz,

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