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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Chatworth um die Frau kämpfen, die ich heute eheliche. «
    »Kämpfen? « meinte Chris verdutzt. »Ich sprach noch mit Gavin, ehe ich hierherkam. Er sagte, dir sei ganz schlecht gewesen bei der Aussicht, in den Ehestand treten zu müssen. « Er lächelte. »Ich lernte auch Gavins Frau kennen. Eine Schönheit. Doch bei Hof soll sie ziemlich viel Staub aufgewirbelt haben mit ihren Eskapaden, ehe sie deine Schwägerin wurde. «
    Stephen wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung fort. »Im Vergleich zu Alicia ist Judith ein zahmes Füllen. «
    »Alicia? Heißt so die Erbin, die du heiraten sollst? Gavin beschrieb sie mir als fett und häßlich. «
    Stephen lachte leise, während er seine Beine einseifte. »Häßlich. Dir wird es die Sprache verschlagen, wenn du sie siehst. Ihre glänzenden tiefschwarzen Haare kannst du als Spiegel benützen. Wenn die Sonne darauf scheint, sprühen sie wie Gold. Ihre Augen sind blau und ihr Kinn so hochgereckt, wenn sie mit mir spricht, daß du meinst, sie redet mit einer Dienstmagd. «
    »Und wie sieht sie sonst aus? «
    Stephen seufzte: »Herrlich. «
    Chris lachte über Stephens schmachtenden Ton: »Wie können zwei Brüder nur so viel Glück haben bei der Wahl ihrer Frauen. Aber weshalb mußtest du erst um sie kämpfen? Ich dachte, König Heinrich hätte sie dir zum Geschenk gemacht. «
    Stephen erhob sich aus dem Zuber und fing das Handtuch auf, das Chris ihm zuwarf. »Ich kam vier Tage zu spät zu meiner Hochzeit, und ich fürchte, das hat Alicia mir übelgenommen. Sie hegt seltsame Vorstellungen von der Ehe. Ich müßte als ihr Mann zum Schotten werden, selbst meinen Namen ändern. Ich bin mir zwar nicht sicher, glaube aber, Chatworth ließ Durchblicken, er wolle ihr jeden Wunsch erfüllen, falls sie ihn heiratete. «
    Chris schnaubte: »Und zweifellos glaubte sie ihm. Roger konnte es schon immer gut mit Frauen; doch ich habe ihm nie getraut. «
    »Wir veranstalteten ein Turnier ihretwegen. Doch als ich ihn aus dem Sattel stach, fiel er mich hinterrücks mit der Keule an. «
    »Dieser Bastard! Edmund, sein Bruder, war ein niederträchtiger Bursche. Mich würde es nicht wundern, wenn so etwas auf Roger abfärbte. Und du hast trotzdem gewonnen? «
    »Ich war so wütend über seine heimtückische Attacke, daß ich ihn fast getötet hätte. Tatsächlich bat er mich darum und meinte, es sei eine Beleidigung, wenn ich sein Leben schonte. «
    Chris sah seinen Freund nachdenklich an. »Du hast ihn dir damit zum Todfeind gemacht. Das könnte sich schlimm auswirken. «
    Stephen ging zum Bett, wo sein Hochzeitsgewand ausgebreitet lag. »Ich kann es ihm nicht verdenken, daß er Alicia begehrte. Jeder Mann würde um ihren Besitz kämpfen. «
    Chris grinste. »So hast du dich noch nie wegen einer Frau angestellt. «
    »So eine Frau wie Alicia ist mir bisher auch noch nicht begegnet. « Es klopfte an der Tür. Als er »herein« rief, trat eine junge Zofe herein, ein schimmerndes, aus Silberfäden gewirktes Kleid über dem Arm. Sie starrte Stephen an, der mit nacktem Oberkörper vor ihr stand.
    »Was ist? « forschte er ungeduldig. »Warum hast du das Gewand nicht Lady Alicia übergeben? «
    Die Unterlippe des Mädchens zitterte.
    Stephen streifte ein Hemd über und nahm dem Mädchen das Kleid ab. »Du kannst es mir ruhig sagen«, meinte er versöhnlich. »Ich weiß, daß Lady Alicia eine scharfe Zunge hat. «
    Das Mädchen blickte hoch. »Sie war in der Halle, Mylord, als ich zu ihr trat, und mehrere Männer waren zugegen. Ich gab ihr das Kleid, und es schien ihr zu gefallen. «
    »Ja. Erzähle weiter! «
    Die Worte des Mädchens überstürzten sich: »Doch als ich sagte, es wäre von Euch und für die Trauung bestimmt, warf sie es mir wieder zu. Sie sagte, sie habe ihr eigenes Hochzeitskleid und würde Eures niemals tragen. Oh, Mylord, es war schrecklich. Sie sagte es sehr laut, und die Männer, die zuhörten, lachten. «
    Stephen gab dem Mädchen einen Kupferpfennig. Als das Mädchen das Zimmer wieder verlassen hatte, sagte Chris lachend: »Eine scharfe Zunge, sagtest du? Mir scheint, sie ist eher ein scharfgewetztes Messer. «
    Wütend schlüpfte Stephen in sein Wams. »Ich habe mir genug von ihr bieten lassen. Höchste Zeit, daß jemand dieser jungen Dame ein paar Manieren beibringt. «
    Er warf das Kleid über die Schulter und strebte mit langen Schritten der Halle zu. Er hatte es sich einiges kosten lassen, ihr dieses Kleid zu beschaffen. Alicia hatte sich bei ihm über ihr verdorbenes

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