Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
ebenfalls ohne realen Bezug zu sein.
    »Achtung – aufgepaßt!« Duncan Andrews setzte
einen großen Behälter ab, richtete sich auf und rieb sich
mit einer Hand über die Schulter. »Jesus!« Er stand
jetzt dicht neben Dorthy und verströmte einen heißen
männlichen Geruch. »Schätze, das ist jetzt sicher
genug gestapelt. Hoffentlich ist nichts zerbrochen. Die nächste
Zeit werden keine Lieferungen von Camp Zero mehr kommen. Habe meinen
letzten Rest von Geduld und Höflichkeit aufbringen müssen,
um den Colonel zu überreden, Sie und Arcady herfliegen zu
lassen. Ich frage mich allen Ernstes, wofür sie ihre kostbaren
Chopper überhaupt hat auspacken und montieren lassen. Egal,
jetzt sind wir hier.«
    Er rief Sutter und Kilczer herbei. Gemeinsam betraten sie das
Kuppelzelt und unterzogen sich in der kleinen Schleusenkammer der
reinigenden Dusche. Beißender Dampf nebelte sie von allen
Seiten ein. Kilczer hustete mehrmals hinter vorgehaltener Hand.
    Als der Dampf abgesaugt wurde, zwinkerte Andrews Dorthy zu.
»Sie werden sich daran gewöhnen.« Er öffnete die
innere Tür. Der Hauptraum in der Mitte des Zeltes war
vollgepfropft mit Ausrüstungsgegenständen. Auf dem Boden,
auf den Bänken stapelten sie sich, sogar einer der
luftgefüllten Sessel platzte fast unter dem Gewicht von
Monitoren und anderen Gerätschaften.
    Dorthy sah sich um und rümpfte die Nase. Es roch nach
verdorbenem Essen und altem Schweiß.
    »Sie werden sich daran gewöhnen«, wiederholte
Andrews, nun sichtlich ungeduldig. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ich bin okay.«
    »Das hoffe ich. Es könnte sehr unglücklich enden,
wenn Sie hier draußen schlappmachen – besonders in der
Nähe der Hirten oder Hüter, wie wir sie nennen. Sie sind
scheu und ernähren sich hauptsächlich von ihren Crittern,
aber sie sind auch geschickte Jäger. Und gefährlich. Wir
dürfen nicht mal einen Warnschuß auf einen von ihnen
abgeben, verstehen Sie? Es könnte als feindlicher Akt verstanden
werden.«
    »Ich werde es mir merken.«
    Angel Sutter hockte sich auf die Lehne des überladenen
Sessels und zog ihre Stiefel aus. Dann schaute sie auf. »Das ist
auch besser für Sie, Honey, denn die da oben nehmen solche
Befehle sehr ernst. Als man mich darüber belehrte, fragte ich
– natürlich nur so zum Scherz – ob ich wenigstens
strampeln dürfte, wenn mich eins dieser Viecher zu fressen
versuchte. Wissen Sie, was der Bursche mir antwortete? ›Nicht
mal zum Rülpsen dürfen Sie es bringen!‹ Niedlich,
nicht wahr? Duncan, zeig mir doch noch mal, wie man aus diesem Ding
da einen Kaffee bekommt.« Sie deutete mit der Hand auf einen
Spender. Während Andrews sich über die Tastatur des
Gerätes beugte, lächelte sie Dorthy zu und fuhr fort:
»Ich bin auch erst seit gestern hier. Duncan hat mich
hergeflogen. Darauf habe ich sehr, sehr lange warten
müssen.«
    »Hier – mit den besten Empfehlungen des Hauses.«
Andrews reichte Angel Sutter einen Becher und füllte zwei
weitere, die er Dorthy und Kilczer gab. Danach hob er seinen eigenen
wie bei einem Trinkspruch, nahm einen Schluck und verzog das Gesicht.
»Es wäre ja möglich, daß Sie auf der Flucht vor
einem dieser Biester stürzen, Dr. Yoshida. Nein, ich werde Sie
Dorthy nennen. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen. Angenommen also,
Sie würden in der Nähe einer Herde dieser Critter – in
sicherem Abstand natürlich – zusammenbrechen, so wäre
das für mich ein entschuldbarer Grund zum Schießen. Wir
wollen doch auf keinen Fall gerade jetzt unseren einzigen Empathen
verlieren, nicht wahr. Es wäre auch eine Möglichkeit,
für unsere Studien an einen dieser Hüter heranzukommen,
anstatt wie eine Horde schmutziger alter Männer ihnen durchs
Gebüsch nachzukriechen. Wir leben zwar jetzt hier draußen,
haben aber trotzdem eine Menge Regeln zu beachten. Wenn ich Sie also
mal anraunze, nehmen Sie das bitte nicht persönlich. Wir alle
stehen hier unter äußerster Nervenanspannung.«
    »Keine Sorge, das werde ich schon nicht.« Dorthy nippte
an ihrem gezuckerten Milchkaffee und stellte den Becher auf die Ecke
der Bank neben dem Innenleben einer defekten Maschine ab. Andrews
trank seinen Kaffee aus, zerdrückte den Becher und warf ihn
zielsicher in den Mahltrichter an der anderen Zeltwand. Danach legte
er seine großen Hände zusammen und sagte: »Nun, ich
schlage vor, wir fliegen zum Kraterrand und schauen mal nach, wie
Ramaros Fernaufklärer vorankommen. Wollt ihr beide
mitkommen?«
    »Natürlich«, rief Kilczer sofort und

Weitere Kostenlose Bücher