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Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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schob sich das
schwarze Haar aus der Stirn. Sein Grinsen war breiter als das von
Andrews.
    »Wenn es niemand stört, würde ich mich lieber etwas
ausruhen«, meinte Dorthy.
    »Aber Sie könnten sich die Burg anschauen, bekämen
einen Eindruck von dem, was uns erwartet.«
    »Sie ist erschöpft, Duncan. Laß sie in
Frieden.« Angel Sutter zwinkerte Dorthy zu. »Machen Sie
sich nichts draus. Er ist halt von dem Wahn besessen, hier alles
selbst im Fluß zu halten.«
    »Tatsächlich habe ich das Gefühl, daß hier
überhaupt nichts vorangeht. Ich bin in ein paar Stunden
zurück. Es sei denn, Ramaro hätte was Interessantes
entdeckt. Er versucht, die Herkunft der Gebäude zu
rekonstruieren, Arcady.«
    »Das tun jede Menge Leute im Orbit auch.«
    »Stimmt, aber mit denen kann ich nicht reden.« Andrews
wandte sich an Sutter. »Zwei Stunden – mein Wort drauf.
Fühlen Sie sich wie zu Hause, Dr. Yoshida – äh…
Dorthy. Ruhen Sie sich aus. Wir werden Ihren Einsatz auf morgen
verschieben.« Er lächelte kurz und trat in die kleine
Schleuse. Kilczer folgte ihm, ohne sich nochmals umzudrehen.
    »Jesus Christus, er ist einfach unglaublich.« Angel
Sutter lächelte und rieb sich die breite, flache Nase. »Er
ist überzeugt, daß hier überhaupt nichts geht, wenn
er nicht seine großen Hände tief hineinsteckt. Aber er
packt die Probleme auch wirklich an, das muß ich ihm lassen.
Wir wären bestimmt nicht hier, wenn er den Typen von der Navy
nicht ständig auf die Füße treten würde. Er hat
vielleicht nicht viel von einem Wissenschaftler, aber dafür ist
er eindeutig auf unserer Seite.«
    »Dann kenne ich jetzt ja wenigstens den Schuldigen für
meine Misere. Sagen Sie, wo soll ich schlafen?«
    »Den Schuldigen? Ach richtig, man hat Sie ja
eingezogen.«
    »Gekidnappt – so nenne ich das. Wirklich,
ich…«
    »Natürlich…« Angels Gesichtsausdruck wechselte
schlagartig, zeigte Bestürzung, Besorgnis. »Ich denke, dies
muß doch sehr verwirrend sein, Ihre Gedankenleserei und
alles.«
    »Im Moment tue ich es ja nicht – nicht wirklich. Ich
möchte nur ein wenig ausruhen.«
    »Sicher, selbstverständlich. Da drüben wohnen
Sie.« Sutter hob die Plane von einer von mehreren nebeneinander
liegenden Schlafnischen. Sie enthielt lediglich ein Feldbett und ein
Ablage-Bord, sonst nichts. Aber Dorthy war schon für die
Illusion, einen privaten Winkel zu haben, in den sie sich
zurückziehen konnte, dankbar. Sie nahm ihren Rucksack auf, schob
sich an Sutter vorbei und ließ die Plane fallen.
     
    Trotz der Anstrengung des langen Chopperflugs war Dorthy zu
aufgekratzt zum Schlafen. Nachdem sie ausgepackt hatte, setzte sie
sich auf die Kante des Feldbetts. Das einzige Buch, das sie hatte
mitbringen dürfen, lag geöffnet auf ihren Knien. Die
vertrauten Verse, so präzise und beständig in ihrer
Vollkommenheit, beruhigten sie etwas. Sie hatte noch nicht lange
gelesen, als Sutter die Plane beiseite schob und fragte: »He,
wie fühlen Sie sich jetzt?«
    Dorthy schaute auf. Die Frau lächelte (schneeweiße
Zähne in einem sehr schwarzen Gesicht) und trat näher. Die
Plane fiel hinter ihr herab. Sutter setzte sich neben Dorthy auf das
Feldbett, nahm ihr das Buch aus der Hand und blätterte darin.
»Das ist Literatur – Dichtung, richtig? In welcher Sprache?
Englisch?« Sie betrachtete den Umschlag. »Was –
Shakespeare! Wie nennen Sie dieses Ding?«
    »Das ist ein Buch.«
    »Wirklich? Hören Sie, es tut mir leid, wenn ich Ihnen zu
neugierig erscheine, aber ich denke, wir müssen uns eben
zusammenraufen – wo wir so einfach zusammengewürfelt worden
sind.«
    »Je schneller ich hier wieder wegkomme, um so besser. Sie
wissen, ich habe nicht darum gebeten, hierher zu kommen.«
    »Aber Sie wollen doch sicher auch das Beste daraus machen,
oder?« Sutter gab ihr das Buch zurück, und Dorthy nahm es
erleichtert entgegen. »Übrigens – stören Sie sich
nicht an Duncan Andrews. Im Gegensatz zu Ihnen ist er regulärer
Angehöriger der Navy – so regulär dort nur jemand sein
kann. Er ist ganz in Ordnung, solange man nicht zu sehr mit ihm
streitet. Er glaubt wirklich, wir seien hier, um uns die
Einheimischen zu unterwerfen, aus ihnen so viel Wissenswertes wie
möglich in Erfahrung zu bringen versuchen, um uns dann
aufzumachen und den Krieg bei BD Zwanzig zu einem Ende zu
bringen.«
    »Er ist bei der Navy? Aber die Art, wie die Leute in Camp
Zero über ihn sprachen…«
    »Aber natürlich gehört er zur Navy, ist mindestens
Oberst und kam von einer

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