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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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das
Problem der Marodeure.«
    »Wenn ich irgendeinen Anspruch auf den Dorn hätte,
würde ich ihn gern weggeben. Ich will nur, daß die Leute
wissen, was es dort gibt. Der Rest wird folgen. Ein Ende der
Herrschaft der Erde. Die ist ein historisches Relikt. Sie hätte
schon vor einem Jahrhundert zu Ende gehen müssen.«
    »Mein Lieber, ich glaube, Sie werden über diese Dinge
überzeugender reden, als ich es je vermöchte.«
    »Ich bin ein Verbrecher«, sagte Talbeck vergnügt.
»Ich habe das Sonnensystem verlassen mit der WVN-Polizei auf den
Fersen. Ich nehme an, daß sie inzwischen all meinen Besitz
beschlagnahmt haben. Oder jedenfalls alles, was ich ihnen gestattet
habe, davon zu wissen. Aber Ihnen, Professor, wird man Gehör
schenken. Sie sind mein Zeuge.«
    »Sie sind sich sehr sicher, daß wir zurückkommen
werden. Ich wollte, ich könnte ihre Zuversicht teilen.«
    Die Dienerin stieß eine Luke auf. Sie führte auf eine
Plattform hoch über den Docks im Kiel des Schiffs. Talbeck legte
die Hände auf das schwache Geländer der Plattform und
schaute nach links und rechts. Seine Dienerin hatte es gut gemacht.
Die meisten Startwiegen waren leer – dunkle Gruben, über
denen stille Maschinerie ruhte, obwohl etwas weiter zum Heck hin
Batterien von Bogenlampen auf ein mattschwarzes Einzelschiff
strahlten. Aber direkt unter der Plattform erhob sich aus wirrem
Schatten der vernarbte Bugkegel seines modifizierten
Lastenschleppers.

 
   10
     
     
    Robot und Suzy Falcon verschwanden so abrupt wie Seifenblasen, und
Dorthy blieb mit dem weiblichen Neutrum in dem Traum vom alten
P’thrsn zurück. Und dann senkten sich die Nebel, und Dorthy
war allein. Glatter Stein, bitterkalt unter ihren bloßen
Füßen, und weiße Stille ringsum. Es gab einen Weg
nach draußen, es mußte einen Ausweg geben. Aber Dorthy
konnte ihn nicht finden. Sie wußte, daß es irgendwo eine
Tür gab, aber die war immer genau jenseits ihres
Gesichtsfeldes.
    »Ich weiß, was du zu tun versuchst.« Dorthys Worte
versanken in weißer Stille; aber plötzlich erhob sich die
große schwarze Gestalt des weiblichen Neutrums aus dem Nebel.
Dorthy konnte fühlen, wie sich Spuren von Denkstrukturen der
anderen Aleas um sie drängten.
    Sie war das Zentrum ihrer kalten Aufmerksamkeit.
    Sie sagte: »Ich weiß, daß ihr auszubrechen
versucht, aber ihr seid alle Geister. Weniger als Geister.
Nukleotide, wie Perlen auf einem Draht aufgereiht.« Einen Moment
dachte sie, sie sähe die Fäden von
Botschafter-Ribonukleinsäure in den Neuronen an ihrer Hirnbasis
zappeln. Lange, stachlige Schlangen entrollten sich durch ribosomale
Schablonen. Code ins Gedächtnis, Wort zu Gedanken, zu Tat. Sie
drückte ihre Handflächen gegen die Augen und sagte laut:
»Dies befindet sich in meinem Kopf, nicht in einem Computer und
nicht auf P’thrsn. In meinem Kopf, meinem!«
    Mitgefühl, Anteilnahme.
    Dorthy wandte sich um, aber die Tür drehte sich ebenso
schnell wie sie. Sie schaute zu dem weiblichen Neutrum auf. Ihre
Hände waren so fest geballt, daß ihre Fingernägel
sich tief ins Fleisch gegraben hätten, wenn sie nicht die
Gewohnheit gehabt hätte, sie ständig abzuknabbern.
    »Ich weiß, was du vorhast. Ich will es nicht
haben.«
    - Wir müssen jetzt handeln. Die Marodeure sind hier.
    »Wurdest du mir in den Kopf gesetzt, damit du deinen
verrückten Krieg führen konntest? Der war vor mehr als
einer Million Jahre.«
    - Nein. Unser Rückzug war ein Rückschlag, aber jetzt
sind wir wieder zum Kern in dir zurückgekehrt, mein Kind.
    »Ich bin menschlich. Ich wurde nicht ausgebrütet,
sondern geboren.«
    - Ja. Und alle Menschen sind unsere Kinder. Wir wissen, was wir
vorher nur vermutet hatten, daß wir die unwissentliche Ursache
für das Aufflammen von Intelligenz in eurer Species gewesen
sind.
    »Und deswegen wollt ihr uns beschützen? Warum tut ihr
mir dann dies an?«
    Dorthy konnte das weibliche Neutrum jetzt kaum erkennen. Nebel
strömte ein, dämpfend, tilgend.
    - Wir müssen auf deinem Körper reiten, um in der realen
Welt zu handeln.
    »Nein!«
    Für einen Moment wurde der Nebel etwas dünner, aber dann
drückte seine weiße Fülle wieder auf sie. Dorthy fiel
auf die Knie und fiel noch weiter. Sie taumelte durch weiße
Leere. Terror quetschte sie zu wie ein Augenlid. Einen Augenblick
lang nahm ihr TALENT die spärliche Konstellation menschlicher
Geister an Bord der Vingança wahr, weiter verstreut,
als es möglich schien. Ohne Ziel tauchte sie verzweifelt auf sie
hinunter

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