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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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und noch
überraschender war er damit einverstanden, daß sie es mit
dem Wurmloch noch einmal versuchen müßten. Aber obwohl ihr
TALENT durch die Ausscheidungen ihres Implantats behindert war,
konnte Dorthy die lebhafte Wut tief in seiner eisigen Gelassenheit
spüren, ein roter Wurm, der im Herzen eines Gletschers
brannte.
    Abel Gunasekra war weniger sicher: »Seyour Robot, Sie nennen
die Kreaturen, mit denen Sie zu tun gehabt haben, Engel. Wenn
man einer Kreatur einen Namen gibt, so bedeutet dies nicht, daß
man sie definiert oder gar kennt. Können Sie sicher sein,
daß sie eine anständige Natur haben?«
    Robot hob eine Achsel.
    »Wir können über nichts sicher sein, außer
daß das Wurmloch unser einziger Weg nach Hause ist! Für
uns gibt es hier nichts.«
    »Seitens einer Studentin der Astronomie halte ich das
für eine erstaunliche Bemerkung«, erwiderte Gunasekra.
»Wir befinden uns am Rande des größten
natürlichen Laboratoriums in der Galaxis, um Quanten- und
kosmologische Prozesse zu studieren. Ich möchte während
hundert Lebenszeiten hier sein, um zu beobachten und nachzudenken.
Ich bin entschieden nicht der Ansicht, daß es schon an
der Zeit wäre heimzukehren.«
    Talbeck Barlstilkin sagte ohne eine Spur von Ironie:
»Professor Gunasekra, ich weiß, daß moderne
Druckanzüge für mindestens ein Jahr das Leben erhalten
können. Es bleibt Ihnen gern unbenommen, einen zu nehmen und
dazubleiben, aber ich für meinen Teil möchte fort. Dorthy,
Robot, ich fürchte, daß unser Ziel nicht die Erde sein
wird. Ich habe nicht den Eindruck, daß mich die
Begrüßung, die mich dort erwartet, freuen würde, und
übrigens auch nicht irgendwo sonst in der Föderation. Ich
muß eine Notmaßnahme ergreifen, von der ich immer gehofft
hatte, sie nie benutzen zu müssen. Es gibt einen Kolonieplaneten
namens Iemanja, der, wie der Name sagt, größtenteils aus
Ozeanen besteht. Ich besitze eine kleine Insel in dem Archipel.
Dorthin will ich mich begeben, falls die Engel uns Passage
zurück zu dem überschnellen Stern gewähren. Iemanja
ist eine recht angenehme Welt, aber isoliert. Schiffe mit neuen
Kolonisten kommen in sehr seltenen Intervallen an. Ich glaube, das
nächste ist erst in fünf Jahren fällig. Ich bin darauf
vorbereitet, eine Rückkehrpassage für dich und dein Kind zu
buchen, und für Seyour Robot. Nur harte Klasse, aber anders geht
es nicht.«
    »Das ist großzügig von Ihnen«, sagte
Dorthy.
    »In Anbetracht meiner Lage ist es großzügiger, als
du dir vorstellen kannst, aber wenigstens wirst du von der Navy frei
sein. Und bitte, Seyour Robot, hegen Sie nicht die Absicht, mein
Schiff zu sabotieren! Ich hatte es schon mit der Masseninvasion Ihrer
schlauen kleinen Maschinen aufnehmen müssen. Das war
übrigens eine interessante Show, die Sie da abgezogen haben. Ich
habe Bandaufzeichnungen davon. Vielleicht könnte ich
Beschäftigung als Ihr Agent finden, wenn ich nicht gezwungen
wäre, ein so entferntes Heim zu wählen.
    Und Sie, Professor Gunasekra, wollen Sie hierbleiben?«
    »Treiben Sie keine Spiele mit mir, Seyour! Natürlich
nicht. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, lange genug zu
überleben, um alles zu lernen, was ich könnte…
vielleicht. Aber ich würde sehr viel mehr brauchen als einen
Druckanzug.«
    »Ich verstehe«, sagte Talbeck Barlstilkin. »Na
schön, und ich hatte immer gedacht, der Wert von Wissen
läge in seiner allgemeinen Verfügbarkeit.«
    »Solange ich etwas weiß, was kümmert es
mich, ob das für andere nicht gilt? Sie können nicht
wissen, wie es ist, etwas zu wissen, das niemand zuvor gewußt
hat – wenigstens kein Mensch, möchte ich sagen. Erst jetzt
merke ich, daß ich deshalb hier bin – und leider zu
spät.«
    Talbeck Barlstilkin wandte sich zu gehen, machte aber am oberen
Ende der Wendeltreppe zur Brücke kehrt und lehnte sich an das
dünne Geländer. Er sagte: »Robot, meinen Sie,
daß die Engel uns werden zurückkehren lassen?«
    Wieder zuckte Robot steif mit einer Achsel.
    »Ich glaube, nicht«, sagte Barlstilkin und zeigte sein
schreckliches Lächeln, ehe er ging.
     
    Dorthy streckte sich auf einem der großen Sofas aus und
befahl eine Rückenmassage. Sie entspannte sich, während der
Apparat sich an den verkrampften Muskeln des Rückgrats
entlangarbeitete. Sie sagte: »Ich glaube, wir haben alle recht.
Er befindet sich nahe an der Kante, aber er steht nicht darauf. Wenn
er kein Goldener wäre, könnte ich besorgt sein.«
    »Ich weiß nicht, ob wir so über ihn

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