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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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undeutliche grüngelbe Nachbilder sah Dorthy, wie Zeugen
ihre Augen rieben, während sie in hektischen Kreisen
herumtappten oder auf die Knie fielen. Nein, nicht alle. Marquira
stand ruhig da. Die Blendung hatte seinen implantierten Augen nichts
angetan. Er hob die Pistole und richtete sie genau auf Robots
Brust… Da klammerte sich ein Klumpen von Dunkelheit um sein
Bein, und er lag auf dem Boden, wo er das große Krabbenwesen
wegzustoßen versuchte, das an seinem Schenkel hochkletterte. Es
machte ein metallisches Geräusch und schnitt ihm die Finger
ab.
    Dorthy drückte ihre Tochter an die Brust und lief auf das
herunterkommende Einzelschiff zu. Sie konnte es jetzt deutlich vor
dem brennenden Wrack erkennen. Robot hielt mit ihr Schritt. Eine Flut
von Krabbenwesen schwärmte um sie herum. Sie erreichten das
deltaförmige Schiff vor den Menschen. Robot erkletterte die
Auftriebsfläche, nahm Dorthy das Kind ab und gab es an den
großen hageren Freihändler weiter. Dann ergriff Dorthy
Robots Hand und verließ die Erde.
     
    Der Mond stieg hinter der Halbkugel der Erde auf. Der Doppelplanet
Erde-Mond schrumpfte deutlich zusammen. Robot schob den Schirm weg
und knetete mit der prothetischen Hand seinen Bizeps. Das
Stoßschutznetz hatte während der brutalen Minuten der
Startbeschleunigung rote Striemen erzeugt. Jetzt befanden sie sich im
freien Fall. Dorthys Tochter rotierte mitten in der Luft, schlug mit
ihren rundlichen Armen und gurgelte entzückt. Dorthy sah ihr
nachsichtig zu. Krabbenwesen drängten sich hinten in der engen
Kabine zusammen und schoben sich mit metallischem Rasseln und
Klappern übereinander.
    »Du hast es die ganze Zeit gewußt«, sagte Dorthy
zu ihrer taumelnden Tochter. »Du hast die Augen deiner Freunde,
das weiß ich ganz sicher.« Sie fing das Kind ein und
schaute es finster an. »Und was noch? Was weißt du sonst
noch?« Sie dachte: Hörst und fühlst du mein Erstaunen
und meine Angst?
    Aber das Baby fuchtelte nur mit den Händen. Speichelblasen
bildeten sich an seinem wie ein Cupido-Bogen geschwungenen Mund.
»Mehr!« sagte es: »Mehr, mehr, immer mehr!«
    Robot sagte: »Wir waren ziemlich sicher, daß die Zeugen
dich ergriffen hatten. Auch ohne daß die Krabben uns
hingeführt hätten.« Er drückte mit den
Knöcheln seine von Rauch verschmierten Wangen und fragte
vielleicht zum zehntenmal: »Wie hat dir die Show
gefallen?«
    »Du hättest getötet werden können«, sagte
Dorthy. »Auf diese Weise hier hereinzukommen… Ich
hätte mich schon davongemacht. Ich wartete nur auf den richtigen
Moment…«
    »Alles, um was ich bitte, ist eine kleine dankende
Anerkennung. Die letzte Vorstellung, die ich je auf der Erde geben
werde. Verdammt, ich mußte doch mittendrin sein.«
    »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob deine Leute real
sind«, sagte der Pilot. »Nicht einmal, ob das, was du getan
hast, als real gelten kann.«
    »Wir sind real«, sagte Robot.
    »Das solltest du auch lieber sein. Ich hatte keine Zeit, um
ein großes Geschäft mit Wildweizen-Genen
abzuschließen, und schätze, daß ich nicht
wiederkommen werde. Und habe auch nicht erwartet, daß diese
deine Krabbenwesen herkommen würden. Bist du sicher, daß
sie harmlos sind?«
    »Meistens ja«, erklärte Robot. Zu Dorthy sagte er:
»Ich glaube, sie verstehen mich. Sind direkt mit mir gegangen,
nachdem ich die Energiesysteme überladen hatte.«
    »Das war nicht ich, der sie folgten.« Dorthy starrte
immer noch Auge in Auge auf ihre Tochter und fragte sich, wieviel das
Baby wüßte und wie sehr es verändert worden war.
Durch die Engel. Durch die Schattentänzer. Aber das Baby
blinzelte nur zurück und sabberte Blasen.
    »Das Märchenland wiegt nicht mein Kind auf«, sagte
Dorthy schließlich. »Wir müssen eine Menge
voneinander lernen, du und ich.« Sie wirbelte das Baby herum und
lachte über sein unschuldiges Entzücken, während auf
dem nicht beobachteten Bildschirm der Doppelstern von Erde und Mond
zu einem einzigen Punkt schrumpfte und sich vor den diamantenen
Schwärmen der vierhundert Milliarden Sterne der
Milchstraße verlor.



Als das Luftkissenfahrzeug an die Küste kam, befand Dorthy
sich am Strand und ging auf nassem schwarzen Sand, während das
Kind vor ihr her lief. Es rannte vor und zurück durch
Schaumreihen, die unermüdlich in die gleiche Richtung ausliefen.
Am Vorabend hatte sie gesehen, wie das weiße Schiff vor dem
östlichen Punkt der weiten Krümmung der Küste ankerte,
unter dem hohen Kap, das die

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