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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Marinestation einnahm. Sie hatte
angenommen, es wäre nur eine zur Reparatur eingetroffene
Fischerei-Expedition. Fünfzig Kilometer von der Küste
entfernt brachten aufwärts gerichtete Strömungen reiche
Nährstoffe aus den kalten, dunklen Tiefen. Riesige Fische, die
größten in jedem bekannten Ozean, versammelten sich dort,
um sich von ausgedehnten Planktonfeldern oder auch ihresgleichen zu
ernähren. Fischereischiffe besuchten die Marinestation etwa ein
dutzendmal in der Saison. Aber gewöhnlich machten sich deren
Kunden keine Gedanken über das Haus an der anderen Seite der
Bucht. Oder wenn sie es doch taten, belästigten sie seine
Bewohner nicht.
    Aber jetzt bog ein kleines Luftkissenfahrzeug von dem Schiff ab.
Dorthy beschattete die Augen, um zu verfolgen, wie es sein Kielwasser
quer durch die Bucht zog. Eine blaue Perle, die auf ihrem Luftkissen
ritt, durch die Brandung brach und den Strand hinaufglitt, um in
einer Sandwolke genau unterhalb des Rasens anzuhalten, der von dem
langen großen Haus nach unten verlief.
    Bis Dorthy und ihre Tochter zurückgekehrt waren, hatte der
Besucher es sich schon auf ihrer Veranda bequem gemacht. Er
lümmelte sich behaglich in einem Rohrsessel, die Beine aufs
Geländer gelegt. Im ersten Augenblick erkannte Dorthy ihn nicht.
Sein Haar war schwarz, in einem langen Zopf nach hinten geflochten,
und sein locker geschnittenes Seidenhemd und die weiten Hosen waren
elegant und kostspielig. Aber dann lief ihre Tochter die Stufen
hinauf zu ihm, und Robot stand auf, fing sie und wirbelte sie herum.
Sein verstärkter Arm blitzte im orangefarbenen Sonnenlicht.
     
    Später, beim letzten Tagesschimmer, saßen sie auf einer
flachen Steinplatte neben einem Gezeitentümpel und redeten
über Vergangenheit und Zukunft, während Dorthys Tochter
nach Quarzkieseln tauchte. Das Mädchen schwamm mit stolzer
Anmut. Ihr nackter Körper blitzte und drehte sich in dem tiefen,
klaren Wasser. Die Augen waren weit offen, und eine Blasenspur zog
sich durch ihr langes schwarzes Haar, während ihre gespreizten
Hände aus geriffeltem schwarzem Sand und Spalten in den schiefen
Felsen nach Schätzen suchten.
    »Ihre Freunde verlassen sie dort«, sagte Dorthy.
»Es muß irgendwo eine Ader hinaus aufs Meer führen.
Auf dem Lande gibt es nur Metamorphosit.«
    »Ich hoffte, die Schattentänzer zu sehen«, sagte
Robot. »Aber die Leute auf der Station erklärten mir, die
befänden sich weiter westlich.«
    »Wenn du fischen gehst, könntest du sie sehen.«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe das Schiff vor einem Tag
bestiegen und werde übermorgen zurückfliegen. Hast du von
der Expedition gehört?«
    »Nein. Und ich werde auch nicht in deinen Kopf blicken, um
herauszufinden, was es ist. Diese Zeiten sind für mich mehr oder
weniger vorbei. Aber meine Tochter weiß wahrscheinlich auch
Bescheid. Sie ist ein Naturtalent, und zwar das erste. Kein Training,
um es zu entwickeln und kein Implantat, um es zu regulieren. Das
macht sie alles selbst. Ich habe einen Kredit im Wert einer doppelten
Lebenszeit vom Kamali-Silver-Institut für exklusive Rechte an
ihr auf Elysium abgelehnt.«
    Robot änderte die Lage seiner Stiefel aus Zithsa-Leder –
die schon brüchig waren und Salzwasserflecken hatten –, als
die Kleine direkt am Rande der Steinplatte auftauchte und ihrem
kleinen Haufen einige weitere Kiesel hinzufügte. Kurze
Haarsträhnen klebten an ihrer Stirn. Dann tauchte sie wieder.
Der nackte Rumpf blitzte auf, als sie mühelos durch das klare
Wasser nach unten wedelte.
    Robot sagte: »Ich wußte nicht, was du hier machst. Ich
hörte, daß du mehrfach in halb geheimen Missionen zur Erde
zurückgekehrt warst. Aber das war alles… Dies war auch mit
ein Grund, warum ich gekommen bin, Dorthy. Um mich auf den neuesten
Stand zu bringen. Es ist eine lange Zeit gewesen. Sechs
Jahre.«
    »Und zum Teil ist da auch noch etwas anderes. Was hast du
vor, Robot? Du hast dich verändert.«
    Er grinste. »Ich bin nicht so verrückt, wie du denkst.
Ich habe einen Ersatz für Maschine konstruiert. Stumpf wie ein
steinerner Kasten. Aber er hält mich in Gang. Auch du hast dich
verändert. Du bist nicht mehr so… nun, hektisch.«
    »Ich bin erwachsen geworden. Sie hilft mir dabei. Wir leben
hier, studieren gemeinsam Meeresbiologie und helfen nach besten
Kräften beim Schattentänzerprogramm.«
    »Und stiften Unruhe auf der Erde.«
    »Das ist keineswegs alles.«
    Er grinste. »Na ja, das weiß ich. Ich sehe, daß
du noch nicht alle Schärfe

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