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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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verloren hast.«
    »Robot, die Revolution wird von selbst kommen. Wir brauchen
nichts zu tun, um sie zu ermutigen, außer die Wahrheit zu
sagen. Die Zeugen können nicht für immer durchhalten. Das
geht nicht. Denn mit jeder Sekunde, die verstreicht, kommt der
überschnelle Stern dem Sonnensystem siebzehntausend Kilometer
näher, um es zu zerstören. Zwölfhundert Jahre scheinen
eine lange Zeit zu sein; aber auf der Erde leben Milliarden Menschen.
Es wird die größte und schwierigste Evakuierungsaktion in
der Geschichte sein. Aber sie muß durchgeführt
werden.«
    Sie unterhielten sich über die Zeugen und den langsam
zunehmenden Widerstand gegen ihre Herrschaft und über Dorthys
Missionen zur Kontaktaufnahme mit geheimen Regierungen, die
fünfzig Jahre Zeugenherrschaft überlebt hatten. Auch sie
war eine Zeugin; denn schließlich durfte sie jedem, der es
hören wollte, die Geschichte von den Alea und den Engeln und der
geheimen Geschichte des Universums erzählen. Und so unterhielten
die beiden sich über die Probleme, die Ruhezellen der
Schattentänzer, die die Krabbenwesen gebracht hatten, zum
Auskeimen und zur Reife zu bringen und ihre Biochemie so zu
verändern, daß sie wie die Killerwale, die jetzt als
Ersatzkörper der Schattentänzer dienen mußten, in den
Ozeanen von Iemanja leben könnten. Es war für die
Schattentänzer schwierig, sich den fremden stromlinigen
Körpern von Killerwalen anzupassen.
    »Ihr könntet es mit Mantarochen versuchen«, schlug
Robot vor.
    »Nicht genügend Gehirnkapazität.«
    »Nicht einmal mit harter Verdrahtung? Aber ich nehme an,
daß du schon an so etwas gedacht hast. Jedenfalls ist es gut zu
sehen, daß du einen Platz und eine Karriere gefunden
hast.«
    »Mein Leben ist nie normal gewesen, Robot. Ich habe mir
selbst viele Schwierigkeiten bereitet, indem ich dagegen
angekämpft habe, anstatt es zu akzeptieren. Mich sogar
darüber zu freuen. Ich war ein ziemliches Mistvieh, als ich
jünger war. Ich hätte dich ebenso gut aufschneiden wie
anblicken können. Dies jetzt ist so normal, wie es nur sein
kann, meine ich. Fremde Geister, die eine halbe Million Jahre alt
sind, die Benutzung der Körper von Killerwalen zu lehren und
zuzuschauen, wie meine Tochter zu etwas Wildem und Fremdartigem und
Wundervollem aufwächst.«
    »Sie hat immer noch keinen Namen.«
    »Allein in diesem Jahr hat sie ein Dutzend Namen gehabt. Aber
im Moment hat sie keinen.« Dorthy sah zu, wie das Mädchen
durch tiefen, gesprenkelten Schatten zwischen Felsblöcken auf
dem Boden des Teiches schwamm. Ihre unermüdliche Meerjungfrau.
»Manchmal macht sie mir Angst, Robot. Sie weiß das und
sucht mich zu trösten. Aber sie macht mir trotzdem Angst. Wir
alle haben uns verändert, aber sie am meisten. Und nicht
bloß, weil sie von Geburt an sprechen konnte. Draußen in
der Marinestation haben sie schwere Waffen, die nicht alle dazu
dienen, Haifischschwärme fernzuhalten. Ich frage mich, was aus
ihr werden wird, wenn sie erwachsen ist, diese meine
Tochter.«
    »Ich habe auch darüber nachgedacht.« Robot wirkte
schlau und fast mephistophelisch und war gar nicht mehr der wilde,
verzweifelte junge Mann, den Dorthy gekannt und in all jenen
Nächten geliebt hatte, als sie Flüchtlinge auf der Erde
gewesen waren. Er legte seine eleganten Stiefel übereinander,
wischte an den Puffärmeln seines rohseidenen Hemdes und lehnte
sich auf beide Ellbogen zurück. »Du weißt, daß
ich den Engeln näher gewesen bin als jeder andere, ausgenommen
vielleicht Talbeck Barlstilkins leibeigener Dienerin. Ich habe
darüber viel nachgedacht. Besonders, seit die Kleine Maschine
sich niedergelassen hat.«
    »Und so bist du zu bestimmten Schlußfolgerungen
gekommen und willst meine Meinung darüber hören.«
    »Ich vergesse ständig dein TALENT.«
    »Hast du dich jemals gefragt, was die Engel sind, Dorthy? Was
sie in Wirklichkeit sind?«
    »Wechselbälge. Denkende Kreaturen einst wie wir oder die
Schattentänzer oder die Alea. Kreaturen aus Fleisch und Blut,
die sich in etwas anderes umgewandelt haben. Reines Denken, hat
Gunasekra einmal gesagt. Diese Idee gefiel ihm. Weiterlebend wie die
toten Leute, die vor dem Interregnum in Computer eingespeichert
wurden. Aber mit ihren Animas.« Dorthy lächelt. »Aber
du denkst da ganz anders.«
    »Vielleicht sind ihre Herren so. Aber ich glaube nicht,
daß die Engel so sind. Du weißt, daß sie
überhaupt nur durch mich oder Maschine oder Talbecks Dienerin
gesprochen haben.«
    »Sie haben zu mir

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