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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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sie vermißt hatte, als die Goldenen sie
befragt hatten. Als ob sie das Zentrum eines Ulks wäre, den sie
nicht begriff. So blöd. So vertrauensvoll. So verdammt
treuherzig.
    »So eingestellt, daß die Katalfissions-Batterien ihre
ganze Energie auf einmal freisetzen würden«, sagte Robot.
»Vermutlich dann, wenn Sie Ihr Rendezvous machten. Ich habe
daran etwas verändert. Bonadventure und seine
Freunde…«
    »Donnerwetter, ich kapiere! Sie wollen ein Schiff klauen?
Los, machen wir uns daran!« Und Suzy riß die
Kommunikationsleitung heraus, drehte sich um und marschierte die
Netzrampe hoch, die sich über ein dickes Gewirr von
Energiekabeln zur Luke des Einzelschiffs aufwölbte. Sie schlug
so hart auf die Sperre, daß sie meinte, sich vielleicht einen
Knöchel gebrochen zu haben, obwohl dieser Schmerz nur klein war
gegenüber ihrer Wut. Die Luftschleuse war so eng, daß es
auf der anderen Seite nur einen Druckvorhang gab, dessen unsichtbare
Umarmung an ihr zog, als sie hindurchkroch.
    Und sie befand sich Auge in Auge Adam X gegenüber, der sie
gegen ein gepolstertes Schott schleuderte und ihr den Helm
herunterdrehte. Es gelang ihr, mit einem Knie seine Hoden zu treffen,
aber das machte keinen Unterschied. Über ihnen in der geneigten
Kabine drehte sich Duke Bonadventure in der kardanisch
aufgehängten Pilotenliege. Die Hälfte der
Verkleidungstafeln für die Kontrollpaneele hing um ihn herum. Er
sagte: »Die Dinge laufen wirklich sehr schlimm. Ich bin von dir
enttäuscht, Suzy.«
    »Das ist immerhin etwas.« Binnen einer knappen Sekunde
war ihre Wut in Angst umgeschlagen. Sie zitterte von Kopf bis
Fuß von Adrenalin, das plötzlich nirgends hin
abfließen konnte. Die warme Hand von Adam X stieß ihr
Gesicht hart gegen die Polsterung, so daß sie Bonadventure
gerade noch aus dem Augenwinkel sehen konnte. Der nostalgische Geruch
von Öl, Harz und Ozon stieg ihr in die Nase.
    Bonadventure hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Er
sagte: »Du solltest nicht hier sein, Suzy. Ach, und du auch
nicht, Robot.«
    Oh, verdammt! dachte Suzy. Der hätte mindestens so
vernünftig sein sollen, draußen zu bleiben.
    Robot sagte ruhig: »Sie haben mir eine Passage von Titan weg
versprochen.«
    »Habe ich das? Solche Details pflege ich zu vergessen. Adam,
ich glaube, du solltest sie lieber beide umbringen.«
    »Denk noch einmal nach, Mann!« sagte Robot in seiner
schleppenden Redeweise.
    Zwei Dinge passierten zugleich. Suzy bemerkte, wie der
verstärkte Arm Robots die monofilamentöse Leine, an der sie
vom Balkon heruntergeglitten waren, herausschleuderte. Sie griff um
Bonadventures Hand und entriß ihr die Pistole. Und gerade als
Bonadventure loszuheulen begann, fiel eine kleine Rattenmaschine Adam
X auf den Kopf.
    Der Leibeigene zuckte krampfhaft. Eines seiner Knie stieß
Suzy gegen den Magen, ein Ellbogen erwischte sie unter ihrem rechten
Auge, und alles wurde erst rot und dann schwarz. Danach ließ
sein Gewicht nach. Robot hatte Adams Kopf zur Seite gezerrt und ihn
in die gegenüberliegende Seite der Luftschleuse geschleudert.
Die kleine Maschine fiel von Adams Schädel auf den Kragen von
Robots offenem Helm herunter.
    Suzy mußte zwei- oder dreimal ansetzen, um die Frage durch
den angeschwollenen Knoten herauszubringen, der ihr in die Kehle
gerammt worden war. »Haben Sie ihn getötet?«
    »Wir haben alles in der Hand. Keine Zeit für
Liebhabereien.«
    Suzy schaute zu Bonadventure auf. Der Goldene war weit in die
engen Winkel der Kontrollorgane zurückgedrängt. Er trug
noch seinen Druckanzug. Der mußte sein verletzte Handgelenk
abgeklemmt haben. Nur etwas dunkles rotes Blut rann aus dem sauber
abgetrennten Stumpf.
    Sie sagte: »Was sollen wir mit diesem Schuft
anfangen?«
    »Er kann seinen Druckanzug dichtmachen.«
    »Und fortgehen? Er könnte versuchen, Methan zu
atmen.«
    »Das wäre Mord. Die Bullen werden ihn kriegen, Suzy.
Für ihn wäre das schlimmer als ein sauberer Tod. So wie ich
es sehe, wurde er als Strohmann benutzt von den Leuten, die ihn vor
dem Bankrott gerettet haben. Du kannst nicht an sie herankommen; aber
die Polizisten könnten es, wenn sie Barlstilkin zum Reden
brächten.«
    »Unsinn! Sie haben Adam X umgebracht, warum jetzt
aufhören?«
    »Was wir mit Adam X gemacht haben, war Beschädigung von
Eigentum und kein Mord, Seyoura Falcon. Legal ist er nicht mehr
menschlich gewesen, seit ihm seine Persönlichkeit aus dem Gehirn
getilgt wurde. Das können Sie dem Konto anderer
Sachbeschädigungen zurechnen,

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