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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Blödsinn«, sagte Robot und führte aus,
daß er unter der Haut im Nacken auch einen kleinen Biosender
trug, der ihn mit seinen Kreaturen über das Citynetz in
Verbindung hielt. Sie hatten ihre eigenen Pseudoreflexroutinen; aber
er konnte sich in jede davon einschalten, sie übernehmen oder
einfach Einblick durch deren Sensorium gewinnen.
    Robot schien stolz auf das zu sein, was er mit sich gemacht hatte.
Aber Suzy fand es ein bißchen gruselig und sogar morbid. Wie
Verstümmelungskulte oder die gotische Technologie des
Prä-Interregnums, welche fast die Erde vernichtet hatte.
Maschinen und Menschen waren nicht dazu da, so eng in Kontakt zu
stehen. Das war irgendwie obszön.
    Aber Robots Stück von Terrorismus oder Kunst – oder was
immer – schien die Polizisten der Stadt in Atem zu halten. Falls
sie noch nach Suzy Ausschau hielten, taten sie es an der falschen
Stelle. Suzy und Robot fuhren in einer Kapsel die ganze Strecke bis
zum Komplex der Administration des Raumhafens, ohne eine einzige
Rothaut zu sehen; und dann tauchten sie wieder in die Service-Etagen
hinab. Robot knackte mit seiner prothetischen Hand das Schloß
einer Wartungszelle. Sie legten Druckanzüge an und schleusten
sich durch die Luftsperre in die Tunnels, die unter dem eigentlichen
Flugfeld verliefen. Die kleine rattenähnliche Maschine hockte
auf der gerippten Schulter von Robots Druckanzug und schmiegte sich
an seinen Helm, als er Suzy durch einen Raum nach dem anderen
führte, wo gravitische Generatoren in keramisch versiegelten
Gruben steckten. Dann ein Schacht zur Oberfläche, hinaus
zwischen die grauen Segel von Ablenkplatten, die wie eine
Blütenkrone um einen Einsitzer gefaltet waren, der steil auf
seiner Abschußrampe stand.
    Eine deltaförmige Auftriebsfläche ragte aus dem schmalen
Körper mit Wespentaille heraus. Die Nase war so gestaltet,
daß sie Lufteinlässen Platz bot. Es handelte sich um das
Modell eines Einsitzers, der auch in einer Atmosphäre fliegen
konnte und von der neuen Generation von Erkundern benutzt wurde.
Selbst mit einem Dutzend dicker chemischer Booster, die um sein
Triebwerk montiert waren, war es das Schönste, was Suzy seit
langem gesehen hatte.
    Robot sagte über den Kommunikationskanal: »Ehe wir
einsteigen, möchte ich Ihnen etwas zeigen.«
    »Der Tower wird Sie hören, Mann!«
    »Darauf kommt es gerade an. Schauen Sie!« Robot hielt in
seiner behandschuhten Hand ein kleines Gerät. Er gestikulierte
damit heftig und zielte dahin, wo der Saturn hinter den Mengen von
Ablenkplatten und Strömungssperren gerade unterging.
    Am Rande des Raumflugfeldes erwuchs ein schmerzhaft heller Stern.
Einen Augenblick danach fühlte Suzy, wie die
Polycarbon-Blöcke unter den Stollen der Stiefel ihres
Druckanzuges zu vibrieren begannen. Der Stern war ein Schiff, das mit
chemischen Boostern aufstieg. Sie konnte jetzt sein Dröhnen
hören, ein Basso profundo, der ein plötzliches Geschnatter
erschrockener Stimmen auf dem allgemeinen Kanal
übertönte.
    Robot stöpselte in Suzys Anzug eine Kommunikationsleitung und
sprach direkt zu ihr. »Das ist das Schiff, das Sie nach dem
Willen Bonadventures Freunden benutzen sollten; das Schiff, das Sie
zu Ihrem Rendezvous mit Talbeck Barlstilkin bringen sollte. Ich habe
es für ihn anders verdrahtet, aber auch einige eigene Dinge von
mir hinzugefügt.«
    »Mann, die werden Ihren Kopf für weniger als das braten!
Ein dämliches Schiff per Draht fliegen und chemische Booster
innerhalb der Stadtgrenzen zu benutzen…«
    »Verstehen Sie das nicht? Barlstilkin hätte uns beide
getötet. Mich, weil ich zuviel weiß. Und Sie –
beobachten Sie jetzt das Schiff! – Sie werden bald
sehen.«
    Der weiße Stern des Schiffs stieg rasch empor mit mindestens
acht Ge. Er zog einen ausgefransten schwarzen Kondensstreifen
über den rosafarbenen Himmel. Suzy bog den Kopf zurück
gegen den Widerstand des Druckanzugs, als der Stern über den
Zenith raste, jetzt so klein und doch so hell…
    Und dann entfaltete er sich plötzlich zu einer Blüte aus
Licht, die einen Moment lang heller war als die geschrumpfte Sonne.
Das Gebrabbel auf dem offenen Kanal wurde durch ein Heulen von Statik
abgeschnitten. Suzy wirbelte weg. Ein Fleck von der Größe
ihrer Hand verdunkelte das Visier ihres Anzugs. Alles war Schatten
und weißes Licht. Und dann begann das Licht zu verblassen. Die
Stimmen kamen wieder und schrien sich an. Suzy drehte die
Lautstärke herunter. Sie hatte das Gefühl, auf etwas zu
treffen. Das Ding, das

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