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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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das wir angesammelt haben. Aber
keinen Mord.«
    »Die Maschine hat also recht? Sie ist verdammt schlau.«
Suzy starrte den Goldenen an. »Ich sollte dich umbringen. Das
weißt du.«
    Bonadventure bewegte sich nicht bis auf einige Muskeln, die sich
um seinen Mund verzogen. Es war, als wäre sein glattes
Jungmännergesicht abgehäutet und zeigte jetzt den
ängstlichen alten Mann dahinter – blutarm, mit grauer Haut.
Wie wenn man von einem Stück Holz die Borke ablöst, um die
Termiten zu zeigen, die darunter wimmeln und das geheime Muster ihrer
Tunnels in dem verrotteten Holz offenbaren, das eben noch heil
erschienen.
    Robot sagte: »Duke Bonadventure, wir werden Ihnen jetzt den
Rest Ihres Anzugs anlegen. Seien Sie besser kooperativ! Wir wollen
uns zunächst mit Ihrem Diener hier befassen. Los,
Suzy!«
    Die Schließmuskeln des Leibeigenen hatten alles
ausgeschieden, als er überwältigt worden war. Ein
schrecklicher Gestank ging von ihm aus wie von Tod. Das Hantieren mit
der schlaffen Leiche war ein obszöner kleiner Tanz in dem
beengten Raum. Es war ein hartes Stück Arbeit, ihn wieder durch
den Druckvorhang zurückfallen zu lassen und durch die Luke, die
dahinter noch offen war. Suzy blickte weg. Sie wollte nicht sehen,
was mit dem Körper geschah, wenn die eisige Atmosphäre
Titans darauf traf. Sie hatte noch nie eine Leiche gesehen, trotz
aller Feinde, die sie schon getötet hatte. Das war alles auf
große Distanz gewesen und war in einem Lichtblitz vorbei.
    Als sie mit Adam X fertig waren, mußten sie Bonadventure
seinen Druckanzug versiegeln lassen. Der Goldene zitterte und bekam
einen Schock, so daß Suzy für ihn das meiste tun
mußte. Sie besudelte sich mit Blut, als sie den Handschuh dort
befestigte, wo seine Hand hätte sein müssen. Die hatte
Robot schon aus der Luke geworfen. Für einen Moment war Suzy
versucht, das Lebenserhaltungssystem so zu manipulieren, daß es
nach einigen Minuten versagen mußte und ihn in seinem eigenen
Atem erstickte. Aber besser war es, wenn die Bullen ihn zu fassen
bekamen und er den Rest seiner Ewigkeit im Knast verbringen
müßte – oder als irgendeines anderen leibeigener
Diener.
    Gerade als Suzy dabei war, seinen Helm zu schließen, hielt
Bonadventure ihre Hand fest und sagte: »Du begehst einen Fehler,
Suzy. Barlstilkin will die Föderation sprengen. Darum wollten
wir ihm Einhalt gebieten.«
    »Auch Sie wollen sie zerstückeln«, sagte Robot.
»Aber allmählich, nicht plötzlich. Damit hätten
Sie genug Zeit gehabt, Ihre eigenen persönlichen Imperien
aufzubauen, Sie und jeder einzelne von Ihnen.«
    »Suzy, du kannst daran beteiligt werden. Ich besitze eine
Welt, eine ganze Welt! Ich kann sie dir geben, wenn du mich
bloß dorthin bringst!«
    »Was, zum Teufel, sollte ich mit einer Welt anfangen?«
Suzy schob Bonadventures behandschuhte Hand fort und klammerte seinen
Helm fest. Er redete immer noch. Die Lippen bewegten sich hinter dem
goldgetönten Visier. Aber Suzy hörte nicht mehr hin. Sie
sagte ins Mikrophon ihres Anzugs: »Passen Sie gut auf! Sie
kommen aus der Luke und fangen an zu laufen. Entfernen Sie sich ein
gutes Stück, sonst werden die Booster Ihnen den Arsch
rösten.« Dann beugte sie sich zurück, hielt sich fest
und versetzte ihm einen Tritt in den Hintern, der ihn halbwegs durch
den Druckvorhang schickte. Er krabbelte den Rest des Weges in
rasenden unbeholfenen Bewegungen, und die Luke schloß sich
winselnd hinter ihm.
    »Okay«, sagte Robot. »Ich glaube, ich muß
wohl fragen, ob ich hier einen Platz zum Mitfahren schnorren kann.
Ich kann mich nicht vor den Bullen und Bonadventures Freunden
zugleich verstecken. Was meinen Sie dazu?«
    »Am besten bringen Sie diese Paneele wieder in Ordnung, da
Sie der Mechaniker sind.«
    »Und ich ersetze die Schaltkreise, die ich entfernt habe.
Darum war Bonadventure gerade mit ihrer Reparatur
beschäftigt.«
    »Das haben Sie gut geplant, nicht wahr?«
    »Die Maschine hat das meiste davon ausgearbeitet. Aber wir
hätten es nicht geschafft ohne Urbanen Terrorismus. Also
haben wir es wohl gemeinsam geleistet. Was meinen Sie, Suzy? Werden
wir unsere Reise unternehmen?«

 
   8
     
     
    Dorthy schlief gerade, als Talbeck Barlstilkin zu ihr kam. Zuerst
erblickte sie ihn in ihren Träumen. Er lief zwischen hohen
Steinwänden einen Korridor entlang. Hinter ihm schwebte ein
einzelner roter Lichtpunkt, der leicht und lässig mit seinem
Voranstürmen Schritt hielt. Als Talbeck in den Hof
hineinplatzte, warf das Licht seinen

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