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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Universum gezerrt wären, das nur ein paar Lichtjahre
Durchmesser und deshalb eine hohe Energiedichte hätte. Dieses
hätte die Veränderung in den Zuständen der
Vacuum-Energie während des Öffnens und Schließens von
Wurmlöchern bewirkt. Diese Lösung war ebenso elegant wie
unbeweisbar, weil sie besagte, daß die einzige von dem Ereignis
hinterlassene Signatur auf dieser Seite des Himmels nicht gelesen
werden könnte, wie es auch genau der Fall war. Es war wie ein
Koan. Wenn man ihn knackt, verschwindet er.
    Jetzt skizzierte Gunasekra eine Hypothese für
Grenzbedingungen, die einen solchen Transfer ermöglichen
könnten, etwas, das Dorthy als eine Ableitung der klassischen
Lösung von de Witt erkannte:
     

     
    »Sie haben hier eine neue Konstante eingeführt«,
sagte Bonner nach einem Moment. Seine langen Beine hatte er
ausgestreckt und an den Knöcheln gekreuzt. »Wollen Sie
damit sagen, daß in dem anderen Universum eine jede Bedingung
möglich ist? Falls ja, können Sie gar nichts beweisen oder
widerlegen; und wir könnten ebensogut mit etwas anderem
weitermachen. Außerdem, wenn Ihre Undefinierte Konstante alpha auf der anderen Seite meßbar ist, dann muß
sie es auch auf dieser Seite sein; sonst wäre keine Kongruenz
erhalten, und Ihre Grenzen würden sich überhaupt nicht
schneiden.«
    »Sehr richtig!« sagte Gunasekra und lächelte
zufrieden. Seine gleichmäßigen weißen Zähne
blitzten. »Wir müssen also Alpha gleich Null setzen, was,
wie Sie wohl zugeben müssen, in der Singularität gilt.
Damit erhalten wir:
     

     
    - was dann in die Wellenfunktion unseres Universums eingesetzt
werden kann.« Er wandte sich wieder der Tafel zu, und in der
purpurnen Tusche, die seinen Daumen und Zeigefinger bis zu den
Knöcheln befleckte, flossen Symbole darüber:
     

     
    »Wenn Lp die Plancksche Länge ist«, sagte
Bonner, klappte seine Beine auseinander und kreuzte sie wieder,
»ist sie dann nicht beiderseits der Grenze gleich? Sie
könnten sagen, auch für pi und jede physikalische
Konstante, die Sie einführen, gälte dasselbe.«
    »O nein«, sagte Gunasekra. Sein langes Haar wippte, als
er mit dem Purpurstift auf die Tafel klopfte. »Wenn beide
Universen von Natur quantenhaft sind, dann müssen alle
Lösungen durch die Singularität R = 0 gehen, wenn r = 0 wird. Die Singularität
dominiert immer. Sie ist der Anfang und das Ende der Dinge in einem
Quantum-Universum. Unter solchen Bedingungen kann die entsprechende
Greensche Funktion abgeleitet werden, welche unter den de-Wittschen
Grenzbedingungen kongruent ist, so daß Konstanten entfallen
können. Es kann nur eine einzige Lösung auf beiden Seiten
geben.«
    »Er hat recht«, sagte Flores und sah von seinem Tablett
auf.
    »Das ist alles recht gut«, erklärte Martins,
»aber ich habe immer noch das Gefühl, daß Sie aus der
apriorischen Beobachtung eines Kaninchens auf die Existenz des Hutes
eines Verschwörers schließen.«
    »Vielleicht sollten wir uns nach anderen Kaninchen
umsehen«, sagte Armiger und blickte sich mit breitem
Lächeln in der Runde um. »Vielleicht sollten wir an andere
Quellen für die Popcornphotonen denken, Quellen, die innerhalb
unseres eigenen Universums liegen. Wir sollten dem Offensichtlichen
eine Chance geben, ehe wir uns auf das mürbe Eis unbeweisbarer
Hypothesen wagen. Andernfalls enden wir alle mit Spekulationen
über Geister oder Gott oder sonst etwas Unplausibles.« Das
Wort Gott hing einen Moment schwer in der Luft.
    »Manche Mechaniker behaupten, Geister gesehen zu haben hier
auf dem Schiff«, sagte Dorthy; aber wie gewöhnlich nahm
niemand irgendwelche Notiz von ihr.
    »Wenn Sie das Mögliche eliminieren, bleibt nur das
Unmögliche übrig«, sagte Gunasekra. Sein Lächeln
wurde noch breiter. »Ich zitiere meinen fiktionalen
Lieblingscharakter falsch; aber ich meine, daß hier eine Maxime
zutrifft. Nicht einmal die Emissionen von Seyfert-Galaxien
können für die Energien aufkommen, die wir der Quelle von
Partikeln zuerkennen müssen, welche, wie man beobachtet hat, um
diesen Mond herum geschaffen wurden. Und wir müssen bedenken,
daß wir nicht wissen, ob überhaupt Seyfertgalaxien bis in
diese Ära der Evolution des Weltalls überlebt haben. Anders
als astronomische Bilder muß jede Quelle von Partikeln in
diesem Universum zeitgleich sein: Oder sollen wir das Gesetz der
Kausalität verletzen?«
    »Ich meine, wir sollten die Idee nicht von vornherein
verwerfen«, warf Dorthy ein. »Schließlich haben wir
hier doch

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