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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Projektil hat seine Aufgabe nicht erfüllt,
Seyoura. Wirklich, ich glaube nicht…«
    Das Projektil meldete ihr seine Startbereitschaft, sie schickte es
los.
    Radar zeigte, wie es sich seinen Weg durch Schleier von Licht
bahnte, hinab in den Trichter, der durch helle absinkende Knoten
markiert war. Aber dann beschleunigte es nicht mehr. Es wurde
langsamer, kam gegenüber rasenden Lichtern zur Ruhe und schien
dann gegen das Einzelschiff aufzusteigen. Aber es bewegte sich nicht.
Dies tat das Schiff.
    Suzy sah die schlanke Barracuda-Gestalt des Projektils
vorbeitreiben, ein Schatten vor Lichtschleiern. Dann war es über
und hinter ihr. Es wich mit dem Gegengeschoß zurück, als
das Einzelschiff langsam zu tauchen begann. Konzentrierte Lichtpunkte
schossen an allen Seiten vorbei. Das Loch, welches deren Zentrum war,
schien zu ihr aufzusteigen. Robot brüllte, etwas; und dann
schien alles – seine Stimme, die Displays des Schiffs, die enge
Umarmung ihres Anzuges – gleichzeitig in alle Richtungen
auseinanderzufliegen.
    Es trat eine Pause ein. Dunkelheit.

 
   7
     
     
    Eine volle Woche nach dem, was als das EREIGNIS bekannt geworden
war, war die inoffizielle Gruppe von Wissenschaftlern, die sich um
Dorthy und Professor Doktor Abel Gunasekra gebildet hatte, aus mehr
als zwei Dutzend Leuten, die gelegentlich für eine Stunde, eine
Wachperiode, einen Tag aufgekreuzt waren, ehe sie ausschieden, auf
eine Clique von sieben ausgesiebt worden. Valdez war noch dabei. Als
Planetologe hatte er nicht viel zu bieten, wollte sich aber seine
Chance für Berühmtheit nicht entgehen lassen. Auch Flores
hielt sich noch dran. Er machte reichlich Notizen und sprach wenig.
Dann war da ein schlanker, kupferhäutiger Jake Bonner, Experte
für Partikelspaltung und Anhänger ausgefallener
kosmologischer Theorien. Er allein von ihnen konnte mit Gunasekra
Schritt halten. Ein anderer Mathematiker, Seppo Armiger, der sein
derbes schwarzes Haar eingefettet als dicken Zopf nach hinten trug
und immer die gleichen Hosen aus Segeltuch mit vielen Taschen, sowie
eine Art gesteppter Weste über seiner nackten Brust.
Außerdem gab es den Exobiologen Martins, der ein
amateurmäßiges Interesse an Kosmologie und nichts Besseres
zu tun hatte. Er sprach meistens sehr wenig, raffte sich aber
gelegentlich zu einer strengen – und ungewöhnlich scharfen
– Kritik an Gunasekras lebhafteren Sprüngen der Phantasie
auf.
    Außer Dorthy waren es lauter Männer.
    Sie hatten eine der Kabinen in den leeren Unterkunftssektionen
übernommen, sie mit einem Datennetzterminal ausgerüstet,
der weißen Tafel, die Gunasekra gern benutzte und einer
Handvoll weicher Sessel, die sie aus einer der Messen geklaut hatten.
In der Mitte des Raums stand ein Projektor, auf dem stets die gleiche
Bandschleife lief. Es gab eine Heizplatte, eine Kaffeemaschine und
ein Dutzend dreckige Tassen. Das war alles.
    Dorthy und Abel Gunasekra verbrachten dort wahrscheinlich mehr
Zeit als jeder sonst. Die anderen mußten an ihren offiziellen
Projekten arbeiten, reduzierenden Splittern der großartigen
Vision, die sie in dieser schäbigen und kalten kleinen Kabine zu
gewinnen hofften.
    Trotz aller Zeit, die sie in seiner Gesellschaft verbracht hatte,
wußte Dorthy immer noch fast nichts über Abel Gunasekra,
außer daß er so brillant und rätselhaft war, wie ein
jeder sagte. Die Flut seiner Gedanken war wie Lava, die einen steilen
Berghang hinabfließt, heiß, hell und schnell, jederzeit
gut für unerwartete Explosionen oder Abweichungen und im vollen
Fluß gar nicht aufzuhalten. Anders als viele der Gelehrten war
er nicht auf den überschnellen Stern verfallen aus Ruhmsucht
oder zur Bestätigung eines Glaubens (es war überraschend
und verwirrend, wie viele Wissenschaftler das schäbige
Feuerradabzeichen der Zeugen trugen). Gunasekra war schon sehr
berühmt, und das in unglaublich jungen Jahren, als er gezeigt
hatte, daß die Dichte der Materie im Weltall genau gleich dem
theoretischen Wert war, bei dem die Expansion der Raumzeit
schließlich aufhören und sich umkehren müßte.
Daraus hatte er rasch den sensationellen Schluß gezogen, mit
einer Gleichung aus siebzehnhundert Zeilen die verflochtenen
Topologien von gewöhnlichem und Kontraraum vollständig zu
beschreiben. Soweit Dorthy es beurteilen konnte, war er hier, weil er
den Eindruck hatte, das weltliche Universum erschöpft zu haben.
Für ihn war das überschnelle System ein Laboratorium, ein
Ideengenerator für höhere Ebenen der

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