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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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es mein Besuch auf Nowaja Rossija getan hat. Machen Sie
kein brummiges Gesicht, Valdez! Sie haben mir zu Anfang von diesem
hier eine Fahrt dort hinunter versprochen.«
    »Niemand geht da hinunter«, knurrte Valdez. »Nicht
nach dem Ereignis.«
    Dorthy stand auf und sagte: »Ihr könnt spekulieren, wie
ihr nur wollt. Ich werde mit meinen eigenen beiden Augen nachschauen,
was es dort wirklich gibt. Dazu bin ich schließlich
hergekommen, nicht für Seminare über höhere
Kosmologie. Das ist nicht als Kränkung gemeint, Professor
Gunasekra.«
    Gunasekra machte eine leichte Verbeugung und zwinkerte mit seinen
schwarzen Augen: »Nicht so verstanden, Dr. Yoshida.«
    Valdez sagte: »Dorthy…«
    Aber sie war schon gegangen.
     
    Dorthy hatte den Hauptschacht zum Querdeck erreicht, als Valdez
sie einholte. Er ergriff ihren Arm, als sie gerade auf eine jener
endlos hochsteigenden Scheiben aus goldpoliertem Holz treten
wollte.
    »He, Baby, du willst uns doch nicht wirklich
davonlaufen?«
    »Keine Sorge! Ich werde nicht versuchen, irgendwelche
Visionen zu haben, während ich fort bin. Und falls doch, werde
ich euch alles darüber erzählen.«
    Valdez lächelte. »Nun, verstehst du, nicht ich bin es;
aber ein paar von den Burschen denken, du könntest
zurückgehalten werden…«
    »Sage ihnen, daß das nicht stimmt! Valdez, warum denken
sie, daß ich an erster Stelle hierher gekommen bin? Sage ihnen
das!«
    »Okay, okay. Nimm es nicht schwer!«
    Dorthy holte einmal und noch einmal tief Luft. Ruhe, Ruhe! Finde
das Zentrum! Sie sagte: »Du hast recht. Aber es ist schwierig,
verstehst du. Weißt du, was man einen ›Ausbruch‹
nennt? TALENTE sprechen nicht gern darüber. Wenn wir das tun,
was ihr Gedankenlesen nennt, bekommen wir eine Art von Modell der
Gedankenprozesse und -wege des Subjekts, dessen geistige Struktur in
unserem Kopf fixiert ist. Gewöhnlich ist das nur ein
zeitweiliges elektrisches Muster, das auf unsere eigenen neuralen
Bahnen übertragen ist. Aber manchmal, sehr selten, wird es
elektrochemisch fixiert. Noch seltener übernimmt es die
Persönlichkeit des TALENTES. Was ich habe, ist ein Transfer, der
an mir ohne mein Wissen durchgeführt worden ist, damals, als ich
auf P’thrsn war. Ich wußte nicht einmal davon, obwohl es
sofort damit begann meine Denkungsweise zu verändern. Es war
nicht in meinem Großhirn fixiert, sondern viel tiefer, unten im
Archipallium, der innersten primitiven Reptilschicht. Und es ist
nicht menschlich, sondern ein Fragment einer kollektiven fremden
Mentalität, die eine Million Jahre alt ist. Natürlich habe
ich davor schreckliche Angst.«
    Valdez ergriff ihre beiden Hände mit seiner. »Du bist
besorgt, daß irgend etwas das auslösen und ihm gestatten
könnte, dich zu übernehmen. Mein Gott, Dorthy, du brauchst
es ihnen bloß zu sagen. Sie würden es verstehen.«
    »Würden sie wirklich? Weißt du, wie das ist, wenn
ein Fremder mit einem Teil deines Gehirns denkt? Das ist viel intimer
als das, was wir erfahren, wenn wir miteinander ins Bett gehen,
Valdez, viel intimer, als neun Monate lang einen Fötus tragen,
möchte ich meinen. Vielleicht ist es das, weshalb die meisten
TALENTE, die wahnsinnig werden, Männer sind. Ich habe noch nie
darüber nachgedacht. Männer lehnen einander ab und tragen
ihr Selbstgefühl wie einen Schild. Ich weiß über all
das Bescheid, glaube mir, über die Selbstsucht und Eitelkeit von
Männern. Versuche nicht zu diskutieren, Valdez! Es würde
nur beweisen, daß ich recht habe.«
    Valdez lachte. »Das ist so verdreht, als wenn du mich
fragtest, ob ich schon aufgehört hätte, meine Frau zu
prügeln.«
    »Hast du?«
    »Warum gehen wir beide nicht für eine Weile anderswo
hin? Das könnte uns doch gut tun. Es ist wirklich spät, und
du bist den ganzen Tag hier drin gewesen.«
    »Es ist so, als ob ich nicht einhalten könnte. Ich
muß Bescheid wissen, Valdez.«
    »Vielleicht liegt das gerade an dem Ding, das du hast, deinem
Passagier, diesem Gedankenkomplex. Vielleicht will er dich in Gang
halten, damit du nicht Zeit hast nachzudenken, warum.«
    Das war eine tiefe unerwartete Erkenntnis. Valdez hatte sie wieder
überrascht; und sie gab zu, daß das wahr sein
könnte.
    »Ich glaube, du bist zwischen einem Felsen und einem Abgrund
gefangen. Deinem Passagier und Seyour Talbeck, Duke Barlstilkin
V.«
    »Talbeck kümmert sich zusammen mit den jüngeren
Navy-Offizieren um seine eigene Angelegenheit. Er rührt Dinge
auf und wartet, daß etwas geschieht. Ich habe

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