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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Mein Gott! All das lag jetzt vor
ihr; nur jetzt war ihr Schiff ihr Ziel, auf das sie sich zu
konzentrieren hatte. Sie war jetzt fast versucht, das Schweigen zu
brechen und zu erklären, daß sie hilflos und besessen war.
Sicher. Wenn sie das täte, würde man sie
höchstwahrscheinlich glatt aus dem Himmel schießen, weil
sie die Wahrheit sagte, oder weil man dachte, sie müßte
wahnsinnig sein.
    Also verhielt sich Suzy still und hörte nur mit einem halben
Ohr auf Robots verrückten Monolog, während sie die
Waffensysteme noch einmal überprüfte. Wenn etwas sie
hineinzog, so bewirkte das einen Schock, sobald sie nahe genug
herankam, um sich auszumalen, was es war und wo es war. Sie nahm
nicht genau wahr, wann der Reaktionsmotor aussetzte. Sie war so sehr
mit Zustandskontrollen beschäftigt und hatte sich so an sein
Dröhnen gewöhnt, daß sie ein paar Sekunden brauchte,
um zu erkennen, was fehlte.
    Robot fragte sie, was das zu bedeuten hätte. Aber sie befahl
ihm zu schweigen. Sie schwitzte über Vektoren und versuchte, die
Schiffsgeschwindigkeit gegenüber der komplizierten
Drei-Körper-Wechselwirkung von Colcha, dem Gasriesen und dem
weißen Zwerg, auszugleichen. Das Verrückte war, daß
sie laut ihren Berechnungen immer noch beschleunigten, nach den
Schiffsinstrumenten sich aber im Ruhezustand befanden.
    Robot kam zu dem gleichen Schluß. »Wir nehmen
Geschwindigkeit auf; aber Maschine sagte, es gebe kein Anzeichen von
Beschleunigung. Irgend jemand hat jedes Molekül des Schiffs im
Griff. Das ist die einzige Antwort.«
    Suzy sah, wie die Vingança und das Zunftschiff und
ein halbes Dutzend kleiner Schiffe über der Kurve des gefleckten
Mondes aufstiegen. Eine nicht zu stoppende Flut von Mitteilungen und
Warnungen lief ein. Einige waren üble Countdowns. Dieser Mond
wuchs so schnell an! Sie versuchte sich noch vorzustellen, was mit
dem Schiff geschehen würde – es würde sicher nicht
zerschellen! –, als eines der kleinen Schiffe, die hinter der Vingança in Formation waren, ein Projektil
abschoß.
    Suzy ergriff sofort Gegenmaßnahmen. Sie ließ ein
Dutzend autonome Bojen los, um die Mordlust des Projektils
abzulenken. Sie richtete ein Radarabwehrgeschoß gegen die
intermittierenden Ortungsimpulse des Angreifers. All dies in einer
Handvoll Sekunden, ehe Robot Zeit hatte, etwas zu sagen.
    »Mir scheint, wir haben sie verrückt gemacht.«
    »Keine Sorge deswegen! Ich…«
    Eine zerfranste Feuerblume schoß aus dem scheckigen Mond und
verblaßte, während sie sich ausdehnte.
    »Bravo!« sagte Robot.
    »Aber dafür war keine Zeit. Es war nicht…«
Suzy schaute nach ihrem Gegenprojektil, das schwerlich genug Zeit
gehabt hatte, sein Ziel zu erreichen. Es lag nicht auf seinem Kurs,
und sie brauchte eine lange Minute, um es zu finden. Es trieb
parallel zum Schiff in ungefähr hundert Kilometern Entfernung
dahin. Gefangen von der gleichen Kraft, die das Einzelschiff zu dem
Mond hinzog.
     
    Suzy und Robot verstummten, als das Einzelschiff um den
verrückten, pockennarbigen Globus des kleinen Mondes kurvte. Es
bewegte sich schnell genug, um sich durch ein Schleudermanöver
von ihm zu entfernen… tat es aber nicht. Es vollführte eine
unmögliche, unverlangte Kehrtwendung im reinen Vacuum, die Nase
hinab zur dunklen Seite des Mondes gerichtet. Nur war diese nicht
ganz dunkel. Da unten glühte etwas und breitete sich in
einzelnen Wellen von einem einzigen Punkt aus, komplexe Flügel
entfaltend. Geraffte Vorhänge, Wellen, samtige Bänder
weißen Lichts ergossen sich um das Einzelschiff. Wo sich Falten
überschnitten, leuchteten Knoten auf, explodierten und schossen
davon. Es war, als ob das Einzelschiff auf der Nase stünde
über einem Trichter, wo rasende Lichtpunkte in ein Schwarzes
Loch konvergierten.
    In eine der Lücken, wie Suzy erkannte. Radar meldete ihr,
daß es vielleicht einen Durchmesser von einem Kilometer
hatte… verdammt! Da stimmte etwas nicht mit der Abstandsmessung.
Auf keinen Fall konnte es unendlich tief sein. Irgend etwas hielt sie
da zum Narren. Das würde ihm noch leid tun. Sie rief die
Zieldarstellung auf.
    Robot sagte: »Das sollten Sie nicht tun.«
    Suzy legte das Gitternetz über die Landschaft aus welligem
rasendem Licht und schloß Koordinaten an das Loch, auf das sie
gezielt hatte, und sagte: »Ich werde sehen, was eine schwache
Fusionszange in diesem Ding für uns tut.« Sie fühlte
sich ganz kühl, überhaupt keine Angst, nur eine
distanzierte Empfindung von Präzision.
    »Ihr anderes

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