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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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zu
durchsuchen. »Als Zivilist beanspruche ich das Recht, von meinen
Peers einen Prozeß zu bekommen. Ich unterliege nicht dem
Militärgesetz.«
    »O nein«, sagte Iwanow schadenfroh. »O nein, Sie
werden bald herausfinden, wie sehr Sie sich irren. Sie sind an Bord
eines Schiffs der Marine der Föderation in einer erklärten
Kriegszone. Wußten Sie das nicht? Jammerschade. Sie werden
Glück haben, wenn Sie etwas mehr als ein summarisches Gehör
finden, ehe man Sie splitternackt auszieht und aus der Luftschleuse
stößt. Verleitung zur Meuterei, Verschwörung gegen
die Autorität des kommandierenden Offiziers des Schiffs –
jedes davon wird Ihnen einen sehr persönlichen Orbit
bescheren.« Sein Grinsen straffte seine blasse Haut bis zu den
hohen Wangenknochen. Er sah aus wie ein Totenkopf. »Und ich
werde da sein und zusehen. Das letzte, was Sie sehen, ehe Ihnen die
Lungen zum Hals herausquellen, wird mein Gesicht sein.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, sagte
Baptista; und die Lichter gingen aus.
    Die Dunkelheit währte nur einen Augenblick, bis der fahle
Schein der Notbeleuchtung knackend ansprang; aber die Zeit
genügte dafür, daß die leibeigene Dienerin den
Wächter tötete, der sie festhielt, und daß Alverez
dem Posten, der über ihm stand, die Pistole entriß und auf
Iwanow richtete.
    »Erschießen Sie ihn nicht!« sagte Talbeck ruhig.
Seine Dienerin hielt ihm die Pistole des toten Wächters hin. Er
nahm sie von ihr, obwohl er nicht die leiseste Absicht hatte, sie zu
benutzen.
    »Das wollte ich auch nicht. Noch nicht«, sagte Alverez.
»Leutnant, Sie haben immer noch die Chance, ehrenvoll zu
sterben«, erwiderte Iwanow. »Geben Sie jetzt auf! Ich werde
beim Prozeß ein gutes Wort einlegen.«
    »Jesus Christos, halten Sie mich für einen verdammten Piraten oder so etwas?« Alverez atmete schwer durch den
Mund. »Es scheint, daß wir unsere hübsche kleine
Revolution eher haben, als geplant. Dr. Baptista, ich danke Ihnen
für Ihre Hilfe. Aber ich hoffe, daß Ihre Leute so
vernünftig sind, sich aus dem Weg zu halten, bis das Schiff
sicher ist.«
    »Leider kann ich nicht für sie sprechen.«
    »Dann beten Sie für sie!« sagte Alverez sanft.
»Es wird kein leichter Kampf sein.«
    »Er wird leichter sein, als Sie glauben, Leutnant«,
sagte Baptista. In der Ferne erklang ein Gerumpel, eine
Baßvibration, die Talbeck durch die Knochen ging. Die
Notbeleuchtung flackerte und wurde wieder gleichmäßig bei
schwächerem Glühen.
    Alverez schrie: »Da macht sich eine Sektion los. Baptista,
haben Sie das veranlaßt? Sind Sie wahnsinnig?«
    »Ein Wohnmodul, um genau zu sein. Die Bergung der
Wissenschaftler und des Marinepersonals an Bord wird den Kapitän
des Passagierschiffs beschäftigt halten, während Sie,
Leutnant, die Vingança durch das Wurmloch
bringen.«
    Baptista trat zurück; und plötzlich waren ein halbes
Dutzend Leute um ihn, alle mit Pistolen bewaffnet. Als ob sie aus dem
Oberdeck gesprungen wären… Nein, es gab einen Fallschacht
in der Ecke des Korridors. Einen Moment lang dachte Talbeck, es
wäre seine Begleitung. Aber die hatte er in Melbourne
zurückgelassen. Er war allein hier. Die Zeugen hatten Alverez an
eine Wand gedrängt und ihm die Pistole abgenommen. Talbeck
verbeugte sich vor Baptista und übergab seine eigene Pistole
einer Frau, die er als die Leiterin des Teams für planetare
Erkundung erkannte.
    Baptista sagte den umstehenden Leuten: »Evangeline ist tot.
Sie starb im Kampf für uns alle; und zu gegebener Zeit
müssen wir ihrer gedenken. Schafft Iwanow und seine Helfer
hinaus und erschießt sie! Barlstilkin und Alverez dürfen
leben. Sie könnten für uns von Nutzen sein.«

 
   12
     
     
    Eine grellbunt gekleidete Figur stand über Dorthy. Ihr
Gesicht war eine goldene Schale, die ihre eigene Person im Druckanzug
widerspiegelte, die stämmigen Beine ungeschickt gespreizt und
einen Handschuh halb zum Helm erhoben.
    Angs Stimme sagte ihr ins Ohr: »Es ist vorbei, Dr. Yoshida.
Kommen Sie jetzt! Es ist Zeit zu gehen.«
    »Bitte nur noch einen Moment, Ang! Ich bin auf einem Trip
gewesen.«
    »Oh, ich weiß. Ich war mir nicht sicher über all
dies verfluchte Gedankenlesen, bis Sie anfingen zu stammeln. Los
hier!«
    Trotz der geringen Schwerkraft des Mondes brauchte Dorthy Angs
Hilfe, um auf die Füße zu kommen. Ihre Beine waren durch
Krämpfe verknotet. Die Furcht der anderen Frau erfaßte
sie. »Stammeln? Das habe ich nicht getan, seit ich ein kleines
Kind war. Na ja, macht

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